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13.04.2018 Ramsauer fordert Reduzierung von Umweltauflagen bei Bauprojekten

CSU-Bundestagsabgeordneter Peter Ramsauer. Copyright: Ralph Bergel
Der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Ramsauer, ehemaliger Bundesminister für Verkehr und Bau, fordert auf der „2. Design & Build Konferenz“ eine Reduzierung von Umweltauflagen und von Einspruchs- und Klagemöglichkeiten. „Wir müssen endlich aufwachen und erkennen, dass wir nur mehr dringend benötigten Wohn- und Gewerberaum schaffen können, wenn wir Investoren nicht immer neue Stöcke zwischen die Beine werfen. Es nutzt nichts, wenn wir Regulierungsweltmeister sind und damit Investitionskapital vertreiben oder sich die entstehenden Gebäude weder Bürger noch Unternehmen als Nutzer leisten können“, waren die deutlichen Worte Ramsauers. Das CSU-Vorstandsmitglied sprach sich ferner für eine umfassende Planungsbeschleunigung aus: „Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahren gehören fusioniert, sodass nur noch eine einzige Genehmigungsbehörde die Planfeststellung verantwortet und so Bauvorhaben deutlich beschleunigt werden können.“ Klaus-Peter Hesse, Geschäftsführer des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss: „Wir begrüßen die Aussagen von Peter Ramsauer und stehen als Verband für die Konkretisierung und Modernisierung von Gesetzen, Bundes- und Landesverordnungen als Sprachrohr der Immobilienbranche jederzeit zur Verfügung. Ferner werden wir im ZIA eine Arbeitsgruppe zur Beschleunigung von Bauvorhaben gründen. Diese wird unter anderem Vorschläge zur Vereinfachung der Landesbauordnungen erarbeiten."

An der „2. Design & Build Konferenz“ von RUECKERCONSULT nahmen rund 150 Entscheidungsträger aus der Bau- und Immobilienwirtschaft teil. Eines der zentralen Ergebnisse der Konferenz ist die Forderung nach mehr Generalübernehmerverträgen, bei denen ein Vertragspartner Planung und Ausführung (Design & Build) verantwortet. Eine Vereinfachung des Bauprozesses mahnten weitere Referenten der „2. Design & Build Konferenz“ an: „Wir müssen die Baukosten durch eine Verschlankung der Prozesse reduzieren. Ein einziger Vertragspartner des Bauherrn, der die einzelnen Gewerke partnerschaftlich koordiniert, ist der Schlüssel zu schnellem und günstigem Bauen“, sagte Thorsten Krauß, CEO der UNDKRAUSS Bauaktiengesellschaft und Mit-Initiator der „Design & Build Konferenz“. Dagegen warnte Prof. Lydia Haack, Landesvorsitzende Bayern des Bundes Deutscher Architekten (BDA): „Wenn Architekten und Fachplaner in die Reihe der Subunternehmer des allein beauftragten Generalübernehmers eingegliedert werden, entfällt ihre Sachwalterstellung für den Bauherrn, da sie nun lediglich die Interessen des Generalübernehmers vertreten müssen. Auch wenn ‚Design & Build‘ auf den ersten Blick verlockend erscheinen mag, sind der damit einhergehende Kontrollverlust und die Nachteile in Bezug auf die Möglichkeiten der Qualitätskontrolle nicht zu rechtfertigen.“

Marcus Becker, Geschäftsführer von Kondor Wessels Bouw Berlin, und Andreas Thamm, Geschäftsführer der OVG Real Estate, nannten die Niederlande als Vorbild für den deutschen Markt. „Mit der dort praktizierten Bauteammethode unter Federführung eines einzelnen Unternehmens gibt es nach Vertragsabschluss eine hundertprozentige Kostensicherheit für den Bauherrn“, so Becker. Steffen Kühn, Niederlassungsleiter Berlin von ISG plc, ergänzte: „Umfassende Transparenz ist die Voraussetzung für ‚Design & Build'. Transparente Einblicke in die Verträge und Rechnungsbücher schaffen das notwendige Vertrauen bei allen Parteien.“ Holger Matheis, Vorstand der BEOS AG, hielt fest: „Auf die Industrie 4.0 folgt das Bauen 4.0 – mit zahlreichen neuen Prozessabläufen. Das beginnt schon bei der Projektplanung, bei der Vergabemodelle wie ‚Design & Build‘ an Relevanz gewinnen. Wichtig dabei sind langfristige Geschäftspartnerschaften und eine gemeinsame Vertrauenskultur.“

Zu den weiteren Referenten der Tagung zählten unter anderem Reinhard Blaurock, Geschäftsführender Gesellschafter von Vollack, die Bau- und Immobilienjuristin Prof. Dr. Antje Boldt von ARNECKE SIBETH, Dr. Andreas Iding, Geschäftsführer von Goldbeck Public Partner, sowie Claus F. Baunkjaer, Chef des dänischen Konsortiums Femern A/S zum Bau des Fehmarnbelt-Tunnels.

„Das Thema ‚Design & Build‘, vorher nur in Großbritannien und den USA präsent, ist in Deutschland angekommen. Mit unserem inzwischen etablierten Konferenzformat leisten wir einen Beitrag zu mehr Kooperation und Partnerschaftlichkeit in der deutschen Bau- und Immobilienwirtschaft“, sagt Thomas Rücker, Geschäftsführender Gesellschafter von RUECKERCONSULT.








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