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06.06.2018 Baukulturgespräche Osnabrück gehen in die nächste Runde

Am 19. Juni 2018 findet im Felix-Nussbaum-Haus der zweite Teil der Baukulturgespräche Osnabrück statt. Giacomo Calandra di Roccolino von der HafenCity Universität Hamburg setzt mit einem Vortrag über den Hamburger Architekten Bernhard Hermkes die erfolgreich gestartete martini|50-Reihe der Baukulturgespräche fort. Im Anschluss an den Vortrag, der um 18.30 Uhr beginnt, soll wieder über regionale Bezüge und die Bedeutung von Baukultur diskutiert werden.

Bernhard Hermkes gehört zu den bedeutendsten Architekten der Nachkriegsmoderne in Deutschland. Einflüsse der 1920er Jahre, Skandinaviens und des internationalen Stils hat er zu einer unverwechselbaren Handschrift vereint. Die Grindelhochhäuser in Hamburg und eine Siedlung in Klein-Flottbek, zwei Wohnungsbauprojekte der 1950er Jahre, hatten Einfluss auf ganze Architektengenerationen. Mit der Großmarkthalle, der Kennedybrücke und dem geschwungenen Dach des Audimax der Universität in Hamburg hat er die Konstruktion und den bis dahin kaum bekannten Sichtbeton zusammengebracht und sich selbst ein Denkmal gesetzt.

Als Referent konnte mit Giacomo Calandra di Roccolino ein echter Hermkes-Experte gewonnen werden. Während seines Architekturstudiums am Instituto Universitario di Architettura di Venezia verbrachte er ein Jahr in Berlin. Und auch nach seinem Studium zog es ihn zurück nach Deutschland, wo er in Hamburg seit 2013 zum Gesamtwerk von Hermkes geforscht hat. Im Jahr 2017 veröffentlichte er mit der Publikation „Bernhard Hermkes. Konstruktion der Form“ die erste Biografie des Hamburger Architekten.

Im Rahmen der Baukulturgespräche sind für das Jahr 2018 insgesamt vier Abende mit Vorträgen zur Theorie von Baukultur, zur Architekturgeschichte und zur regionalen Stadtentwicklung geplant. Fortgeführt wird die Reihe im Herbst 2018 mit zwei Terminen im September und Oktober. Langfristig sollen die Baukulturgespräche als kontinuierliches Format fortgeführt werden, um die Öffentlichkeit für eine regionale Baukultur zu sensibilisieren und den Diskurs zu verstetigen. Die Veranstaltungen bieten zum einen bisher „Unbeteiligten“ einen Zugang zur regionalen Baukultur und stellen zum anderen für Baukulturinteressierte aus der Fachwelt eine Plattform zum Diskurs und Erfahrungsaustausch bereit.
Als Veranstaltungsort wurde das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück ausgewählt. Mit seiner zeitgenössischen Architektur hat der Liebeskind-Bau einen direkten Bezug zum Thema Baukultur und bietet den idealen Rahmen für die Veranstaltungsreihe.

Die Veranstaltungsreihe wird im Rahmen der Landesinitiative „Baukultur in Niedersachsen“ vom Land Niedersachsen, Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz unterstützt.

Der Veranstalter: martini|50 Forum für Architektur und Design

Die regionale Baukulturinitiative martini|50 Forum für Architektur und Design veranstaltet wechselnde Ausstellungen, Vorträge, Besichtigungen sowie Filmabende und Gesprächsrunden. martini|50 versteht sich als neutrale Plattform für einen interdis¬ziplinären Austausch über Baukultur, Stadtentwicklung und gute Gestaltung. Das Angebot von martini|50 richtet sich in besonderem Maße an Architekten, Freiraumplaner, Designer, Gestalter, Fotografen, Studierende, die interessierte Öffentlichkeit und Unternehmen, die kreative Dienstleistungen in Anspruch nehmen.

Kooperationspartner & Veranstaltungsort: Museumsquartier Osnabrück, Felix-Nussbaum-Haus

Das Felix-Nussbaum-Haus besitzt mit über 200 Werken die größte Sammlung des in Osnabrück geborenen und von den Nationalsozialisten ermordeten jüdischen Malers Felix Nussbaum. Für den Museumsbau verschachtelt der Architekt Daniel Libeskind drei Baukörper, die Bezugslinien zu Stationen im Leben des Malers – Osnabrück, Berlin, Brüssel, Auschwitz – setzen. Im Inneren beschreitet der Besucher ansteigende und abfallende Böden, wandelt in sich verengenden Gängen und verwinkelten Räumen und geht entlang von Mauern, die in spitzen Ecken münden. Sein Blick kreuzt durch Gitter die Geschosse und fällt durch schräg verlaufende Fenster nach außen. Labyrinthisch erscheint das „Museum ohne Ausgang“, das Gefühle von Zerrissenheit, zunehmender Enge und ansteigender Orientierungslosigkeit baulich sichtbar und räumlich erfahrbar macht. Als Leuchtturm zeitgenössischen Bauens stellt das Felix-Nussbaum-Haus mit seiner besonderen Architektursprache einen stimmigen Veranstaltungsort für die Baukulturgespräche Osnabrück dar.








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