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12.06.2018 Immobilienklima: Am Horizont ziehen immer mehr Wolken auf

Das Deutsche Hypo Immobilienklima zeigt für die 126. Monatsbefragung eine weiterhin milde Stimmung der Immobilienexperten noch deutlich oberhalb der 100-Punkte-Marke. Allerdings setzt sich der Rückgang weiter fort. Mit 128,4 Punkten ist das Klima im Vergleich zum Vormonat um weitere 1,0 Prozent gefallen. Damit liegt der Wert nun nur noch knapp oberhalb des Standes von Dezember 2014. Maßgeblich für diese Entwicklung ist die konservative Einschätzung des Investmentklimas. Im Vergleich zum vorherigen Monat fiel der Zählerstand hier um weitere 1,8 Prozent auf einen Wert von 128,7 Punkten. Zudem sinkt auch weiterhin das Ertragsklima um 0,3 Prozent auf einen Stand von 128,1 Punkte. Nachdem im letzten Berichtsmonat die Talfahrt des Immobilienklimas deutlich ausgeprägter war, scheint sie zum jetzigen Berichtszeitraum etwas abgemildert zu verlaufen. Die immobilienwirtschaftlichen Rahmenbedingungen befinden sich noch auf gutem Niveau. Allerdings ziehen am Horizont offenbar immer mehr Wolken auf.

Handelklima bricht weiter ein

Drei der fünf betrachteten Segmente erleiden nach Meinung der Immobilienexperten für Juni 2018 weitere Stimmungseinbußen. Angeführt wird diese Tendenz vom Handelklima. Mit einem Rückgang von 5,6 Prozent auf nur noch 84,3 Punkte liegt das Segment auf dem Niveau vom Jahresende 2009. Ein maßgeblicher Teil des Panels blickt immer skeptischer auf dieses Segment. Auch das Büroklima verzeichnet wieder einen Rückgang um 1,2 Prozent auf einen Stand von 145,2 Punkten. Das Wohnklima wiederum erfährt weiteren Aufwind und kann somit seine Vormachtstellung unter den Segmenten dank einer erneuten Steigerung von 2,4 Prozent auf den Zählerstand von 152,0 Punkten ausweiten. Auch das Hotelklima bleibt auf Wachstumskurs. Hierbei ist ein Anstieg von weiteren 0,8 Prozent auf einen Zählerwert von 123,4 Punkten zu erkennen. Eher stagnierend zeigt sich das Logistikklima. Ein leichter Rückgang von 0,2 Prozent lässt den Zählerstand auf 140,6 Punkten schrumpfen.

REECOX zeigt Immobilienkonjunktur

Ab sofort wird die Immobilienkonjunktur Deutschlands über den neuen Real Estate Economy Index (REECOX) von Deutscher Hypo und bulwiengesa dargestellt. Neben Deutschland zeigt der REECOX auch die Immobilienkonjunkturen von Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Spanien und Polen auf und wird quartalsweise veröffentlicht.

Sabine Barthauer, Mitglied des Vorstands der Deutschen Hypo:

"Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt." Fast klingt das Zitat aus Wilhelm Tell so, als hätte der Schriftsteller Friedrich Schiller den schwelenden Zollstreit zwischen den USA und der EU vor Augen gehabt.

Uns ist schon lange bewusst, dass wir alle in einem Boot namens Globalisierung sitzen. Eine Eskalation dieses Streits wird sich unweigerlich auf die Realwirtschaft und dann auch sowohl auf den weltweiten als auch auf den deutschen Immobilienmarkt auswirken. Diese Vorstellung beunruhigt mich, ehrlich gesagt.

Beim Blick auf Europa zeigen sich weitere Unwägbarkeiten. Gerade hat das Statistikamt Istat prognostiziert, dass die italienische Wirtschaft in den kommenden Monaten langsamer wachsen werde. Angesichts der hohen Verschuldung Italiens sind die Pläne der neuen Regierung zudem kritisch zu sehen. Und in Spanien wird sich der neue Ministerpräsident Sánchez bei der Durchsetzung wirklich effektiver Wirtschaftsreformen und der Entspannung mit Katalonien erst noch behaupten müssen.

Die Rahmenbedingungen in Deutschland sind nach wie vor solide. Als große Exportnation müssen wir die aktuellen Entwicklungen in der Welt aber mit Sorge betrachten. Dass das Deutsche Hypo Immobilienklima in dieser Situation nachgibt, verwundert mich nicht."














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