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12.06.2018 Junge Familie im Glück: Bei Immobilien entscheidet das Timing

Nach der Wahl einer passenden Finanzierung geht es an die konkrete Umsetzung des Eigenheimprojektes. „In dieser Phase ist Timing das A und O: Vom Auszahlungsplan über die Bereitstellung bis hin zur Kündigung der aktuellen Mietwohnung – überall kommt es auf Fristen an. Deshalb empfiehlt es sich einen genauen Ablaufplan zu erstellen“, erklärt Stephan Scharfenorth, Geschäftsführer des Baufinanzierungsportals Baufi24.de.

Auszahlungsplan

Kredite werden in der Regel nach und nach abgerufen, da die meisten ihren Bauunternehmer in Etappen bezahlen. Damit die benötigten Beiträge rechtzeitig zur Verfügung stehen, sollten Häuslebauer einen Zeitplan erstellen. So verfügen sie immer über das benötigte Kapital, um beispielsweise den Baufortschritt oder notwendige Gebühren zu zahlen. Zudem sollten Bauherren auch ungeplante Ausgaben, die nicht im Bauvertrag stehen, berücksichtigen. Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, sollten zukünftige Eigenheimbesitzer ihre Kosten penibel festhalten und auch vermeintlich kleine Anschaffungen notieren. „Häufig unterschätzen Häuslebauer ihre Ausgaben. Sie kaufen hier und da Kleinigkeiten ein und vergessen dabei, dass diese Kosten zusammengerechnet mitunter eine stolze Summe ergeben – dann ist das mühsam ersparte Eigenkapital schnell aufgebraucht“, so Scharfenorth weiter.

Bereitstellungszinsen

Durch die Auszahlung des Kredits in Teilen ist es besonders wichtig, dass Häuslebauer mit der Bank eine möglichst lange bereitstellungsfreie Zeit aushandeln. Denn: Ist das Darlehen abrufbar und wird nicht genutzt, werden Bereitstellungszinsen fällig. Im schlimmsten Fall ruht der Kredit für mehrere Monate oder gar ein Jahr. „Die Bereitstellungszinsen fallen mit zwei bis drei Prozent im Jahr deutlich höher aus als die regulären Darlehenszinsen. Deshalb sollten Häuslebauer eine bereitstellungsfreie Zeit vereinbaren. Dies ist gerade auch deshalb sinnvoll, weil es bei Neubauten häufig zu unvorhergesehenen Verzögerungen von ein paar Wochen kommt und so neben weiterlaufenden Mietkosten auch Bereitstellungszinsen das gesamte Vorhaben unnötig verteuern“, rät Scharfenorth. Bei einem Darlehen in Höhe von 100.000 Euro sind so schnell 3.000 Euro im Jahr fällig. In der Regel gewähren Banken eine bereitstellungsfreie Zeit von bis zu zwei Jahren, wenn dies vorher verhandelt wurde. Andere Kreditgeber verzichten gleich ganz auf die Gebühr. Allerdings ist hier Vorsicht geboten. Denn häufig sind die Zinsausfälle der bereitstellungsfreien Zeit im Sollzins versteckt und verteuern den Kredit erheblich.

Aktuelle Wohnung kündigen

Ist das Traumhaus so weit fertig, dass der Einzug näher rückt, muss zuvor noch die alte Mietwohnung gekündigt werden. Auch hier ist das Timing entscheidend. Denn die gesetzliche Kündigunsfrist für Mietverträge beläuft sich auf drei Monate. Entscheidend ist, dass die Frist erst dann beginnt, wenn die schriftliche Kündigung beim Vermieter angekommen ist. Wollen Eigenheimbesitzer also beispielsweise zum 1. September umziehen, sollte die Kündigung idealerweise am 1. Juni beim Vermieter eintreffen. Allerdings ist auch eine zu frühe Kündigung nicht risikolos, da bei einem Bauvorhaben schon Kleinigkeiten ausreichen, um den Zeitplan und damit den Einzug zu verzögern. „Die Doppelbelastung aus Miete und Darlehen ist zwar hoch, sollte aber für etwa ein bis zwei Monate zu stemmen sein. Kündigen Häuslebauer mit einem Puffer von vier bis acht Wochen, können sie den Umzug entspannt und ohne Zeitdruck angehen. Im Notfall haben sie so noch eine Bleibe und müssen nicht auf eine Baustelle oder gar in ein teures Hotel ziehen“, erläutert Scharfenorth.










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