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21.06.2018 Neuer RICS-Standard zur Bekämpfung von Finanzkriminalität fest

Die RICS berät aktuell über einen neuen Standard für Immobilienexperten zur Bekämpfung von Bestechung, Korruption, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Der aktuelle Standard-Entwurf legt dabei die Pflichten für RICS-Mitglieder und regulierte Unternehmen zum Schutz vor Finanzkriminalität im Tagegeschäft fest.

Umfassende weltweite Gespräche mit Branchenexperten und Interessenvertretern sollen klären, ob der Standard in der aktuellen Fassung die Anforderungen erfüllt und die Verpflichtungen für die Branche ausreichend darlegt. Die Immobilienwirtschaft wird bekanntermaßen gezielt für illegale Finanzaktivitäten, wie beispielsweise Geldwäsche bei Transaktionen, missbraucht.

Untersuchungsergebnisse der international anerkannten „Financial Action Task Force” (FATF), die in Zusammenarbeit mit Regierungen gesetzliche und regulatorische Bestimmungen zur Bekämpfung von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und damit verbundenen Bedrohungen innerhalb des globalen Finanzsystems vorantreibt, bestätigen dies. Auch andere internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen und Transparency International stufen die Immobilienbranche als besonders anfällig für Geldwäsche ein.

Peter Bolton King, RICS Global Director of Professionalism and Ethics: „Die Risiken durch Bestechung, Korruption, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung betreffen unseren gesamten Berufsstand über Ländergrenzen und einzelne Branchen hinweg. Werden diese Risiken nicht identifiziert und angemessen bekämpft, drohen direkte Auswirkungen auf das Tagesgeschäft, Unternehmen und Verbraucher sowie ein Vertrauensschaden für die gesamte Branche. Durch die Festlegung der Pflichten von RICS-Mitgliedern und regulierten Unternehmen fördert der Standard ein transparentes und ethisches Geschäftsverhalten und stärkt das Vertrauen des Marktes in den Berufsstand.”

Sabine Georgi, Leiterin des Bereichs „Business Development & Politikberatung“ bei der RICS Deutschland, ergänzt: „Der Entwurf des Standards ist eine Ergänzung zu den in Deutschland bereits seit 2017 gültigen Regelungen, insbesondere für Immobilienmakler, die nach dem Geldwäschegesetz verpflichtet sind, entsprechende Risikosysteme vorzuhalten und interne Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen, um Geldwäsche zu bekämpfen. Die RICS richtet sich an alle Professionals und bietet damit der Immobilienbranche die Möglichkeit, die Professionalisierung und auch das Vertrauen zu stärken.“

Auch der Bausektor ist bekannt für illegale Finanzaktivitäten, insbesondere Bestechung und Korruption bei Beschaffungs- und Vertragsprozessen. In der Studie Global Economic Crime Survey aus dem Jahr 2014 identifizierte das globale Beratungsunternehmens PwC das Baugewerbe als eine der Branchen, die besonders anfällig für Bestechungs- und Korruptionsfälle sind. Auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bezeichnete das Baugewerbe weltweit als einen Sektor mit hohem Bestechungs- und Korruptionsrisiko, insbesondere im öffentlichen Auftragswesen.

Der Standard soll als Leitfaden zum Umgang mit den Risiken von Bestechung und Korruption, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung dienen und orientiert sich am Verhaltenskodex der RICS. Er gibt Immobilienexperten und -unternehmen professionelle und ethische Verhaltensweisen auf Grundlage eindeutiger und kohärenter Definitionen von Fehlverhalten vor.

Peter Bolton King: „Als globaler Berufsverband sieht sich die RICS in der Verantwortung durch Mindestanforderungen und Bestimmungen für Mitglieder und regulierte Unternehmen, illegale Aktivitäten zu bekämpfen. Damit die finale Fassung des Standards die Branchenrealität und die moderne Berufspraxis widerspiegelt ist die Teilnahme von Experten, regulierten Unternehmen, Kunden von Gutachtern und anderen Interessengruppen an unseren Konsultationen unerlässlich.”











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