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18.07.2018 Logistikmarkt Hamburg: Gute Nachfrage trifft auf knappes Angebot

Im ersten Halbjahr 2018 erzielt der Hamburger Lager- und Logistikmarkt einen Flächenumsatz von 248.000 m². Gegenüber dem Vorjahr steigert sich die Hansestadt damit um fast 9 %, sodass das Ergebnis im Bereich des langjährigen Durchschnitts liegt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

„Die Nachfrage belebte sich insbesondere im zweiten Quartal, in dem gut 60 % der Flächen umgesetzt wurden. Das Resultat hätte bei einem entsprechenden Angebot noch durchaus höher ausfallen können, jedoch sind verfügbare Logistikflächen mittlerweile knapp geworden, sodass sich die Lage in den letzten Monaten mehr und mehr zugespitzt hat. Vor diesem Hintergrund ist der Neubauanteil auf fast 40 % gestiegen“, erläutert Christopher Raabe, Managing Director und Head of Industrial Services & Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH. Nennenswert ist in diesem Zusammenhang der Baubeginn des Logistikdienstleisters IN tIME Express Logistik über 28.000 m² in Buchholz in der Nordheide. Zu den größten Anmietungen zählen darüber hinaus die der Firmen Kühne + Nagel über 22.000 m² in Moorburg und Nord Logistic über 21.500 m² in Altenwerder.

Bei der Verteilung des Flächenumsatzes nach Branchen setzen sich Logistikdienstleister mit einem Anteil von zwei Dritteln klar an die Spitze. Hier wurden zum einen die meisten Abschlüsse registriert und zum anderen neben den drei bereits genannten Verträgen über 20.000 m² noch die Anmietungen von B+S Logistik und Dienstleistungen (12.500 m²) sowie PWH Pallet Warehouse Hamburg Port (11.500 m²) abgeschlossen werden. Eher im kleinteiligen Segment unterwegs waren Handelsunternehmen, die dank der Vielzahl der Verträge mit knapp 21 % den zweiten Platz belegen. Dem schließen sich mit gut 9 % Industrie- und Produktionsunternehmen an. Auf die Gruppe Sonstige, hinter der sich alle hier nicht genannten Branchen verbergen, entfallen in der Summe fast 4 %.

Verträge über 20.000 m² führen bei der Verteilung des Flächenumsatzes nach Größenklassen das Ranking mit fast 29 % an, wobei erneut die drei Großabschlüsse zum Tragen kommen. Bereits auf dem zweiten Platz folgen mit rund 28 % kleinteilige Verträge unter 3.000 m², was die gute Nachfrage auf dem Hamburger Logistikmarkt unterstreicht. Zweistellige Anteile steuern darüber hinaus die Kategorien zwischen 5.000 und 8.000 m² (knapp 16 %), zwischen 8.000 und 12.000 m² (gut 12 %) und zwischen 3.000 und 5.000 m² (rund 11 %) bei. Lediglich 5 % entfallen auf die Klasse zwischen 12.000 und 20.000 m², was jedoch in erster Linie dem fehlenden Flächenangebot geschuldet ist.

Die Angebotssituation auf dem Hamburger Lager– und Logistikmarkt hat sich weiter zugespitzt. So sind beispielsweise in der bei Logistikern beliebten Lage Billbrook/Allermöhe nur noch wenige Bestandsflächen über 2.000 m² verfügbar, zudem finden dort derzeit keine Neubauaktivitäten statt. Aber auch Altenwerder und das Hafengebiet profitieren von der guten Nachfrage. Hier konnten spekulativ errichtete Gebäude bereits vor der Fertigstellung neuen Nutzern zugeführt werden. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung ist es nicht verwunderlich, dass die Spitzenmiete im Jahresverlauf um fast 2 % auf 5,80 €/m² gestiegen ist. Die Durchschnittsmiete hat sich hingegen weiter bei 4,85 €/m² stabilisiert und hält nun schon seit Ende 2013 dieses Niveau.

Perspektiven

„Aus heutiger Sicht wird sich die gute Nachfrage auf dem Hamburger Logistikmarkt auch im zweiten Halbjahr 2018 fortsetzen, sodass ein Ergebnis im Bereich des langjährigen Durchschnitts von etwa 530.000 m² realistisch ist. Die Neubautätigkeiten und Neuausweisungen von Gewerbegebieten dürften sich aufgrund fehlender Logistikgrundstücke verstärkt auf das Umland ausweiten. In den zentralen Lagen sollte es hingegen zu Neustrukturierungen von Altbeständen kommen, sodass dem Markt attraktive und zeitgemäße Logistikflächen innerhalb des Kerngebiets zugeführt werden. Aufgrund dieser Marktgegebenheiten schließen wir einen erneuten Anstieg der Spitzenmiete nicht aus“, prognostiziert Christopher Raabe.








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