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18.07.2018 Ruhiger Verlauf der Baufinanzierungszinsen – was tut sich in den USA?

Die nächsten Zinsentscheide stehen Ende Juli und Anfang August an. Bis dahin beschäftigt sich die Europäische Zentralbank (EZB) mit der Inflation in der Eurozone, während die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) Indikatoren für die weitere Wirtschaftsentwicklung prüft. Die 10-jährigen Baufinanzierungszinsen zeigten in den letzten Wochen keine Impulse und verharrten auf 1,10 Prozent.

Nach den ereignisreichen letzten Zinssitzungen ist wieder Ruhe bei den Notenbanken eingekehrt. Die EZB zeigte sich zuletzt optimistisch, dass sich die Inflation bei den anvisierten knapp unter zwei Prozent stabilisieren könnte. Die Verbraucherpreise aus dem Juni bestätigen diese Ansicht. Sie stiegen leicht auf 2,0 Prozent, getrieben von höheren Energiepreisen. Da die Kerninflationsrate ohne die volatileren Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak leicht auf 1,0 Prozent sank, bewertet ein Teil des Markts die Inflationsentwicklung aber weiter kritisch.

Die nächste Sitzung des EZB-Geldmarktausschusses am 26. Juli dürfte wenig Neues ergeben. Der Ausstieg aus dem Anleihenkaufprogramm Ende des Jahres steht bereits fest. Neuigkeiten darüber, wann die EZB die erste Zinserhöhung durchführt, wird es momentan nicht geben, nachdem die Zinssätze mindestens über den Sommer 2019 hinweg unverändert bleiben. Aktuell wird lose über eine Erhöhung im Zeitraum von September bis Dezember 2019 spekuliert.

Nach der Zinserhöhung im Juni wird für die Fed-Sitzung am 31. Juli und 1. August keine geldpolitische Entscheidung erwartet. Gemäß der Protokolle der letzten Sitzung prüft die US-Notenbank, ob sich aus den aktuellen Marktdaten jegliche Anzeichen für eine kommende Rezession ableiten lassen. Es soll erste Indizien dafür geben, dass die von der US-Regierung erhobenen Schutzzölle die Investitionsbereitschaft der Unternehmen einschränken.

Bestzinsen für Baufinanzierungen – aktuelle Entwicklung und Ausblick

Die Bestzinsen für 10- und 15-jährige Baufinanzierungen bewegen sich seit Anfang Juni nicht vom Fleck. Die 10-jährigen Zinsbindungen blieben stabil bei 1,10 Prozent, die 15-jährigen bei 1,47 Prozent. Qualitypool-Geschäftsführer Jörg Haffner kommentiert: „Die Fantasie war erst einmal raus aus dem Zins- und Anleihenmarkt. Von der EZB erwarte ich in den nächsten Monaten keine großen Neuigkeiten. Interessanter könnte werden, wann die Fed ihre verbleibenden zwei Zinserhöhungen in diesem Jahr durchführen wird.“

Außerdem wird genau beobachtet, wie sich die US-Wirtschaft weiterentwickelt: „Wie wird sich die dortige Handelspolitik letztendlich auswirken? Wie reagieren die Unternehmen tatsächlich darauf? Die Antworten auf diese Fragen werden spannend“, meint Haffner. „Falls sich der Handelskonflikt zwischen den USA und Europa bzw. China weiter verschärft, wird sich das wohl negativ auf die Entwicklung der großen Indizes ? inklusive DAX ? auswirken. In der Folge könnten sich die Anleger einen ‚sicheren Hafen‘ suchen und Anleihen kaufen. Folglich wäre wieder mehr Bewegung im Anleihenmarkt.“
Aktuell sieht der Qualitypool-Geschäftsführer für die US-Wirtschaft noch keine Gefahr im Verzug: „Die US-Konjunkturdaten – insbesondere die Arbeitsmarktdaten – entwickeln sich momentan äußerst positiv.“

Der Seitwärtstrend der Bauzinsen wird voraussichtlich erst einmal anhalten: „Leichte Schwankungen sollten mit einkalkuliert werden, große Sprünge sind keinesfalls zu erwarten. Diese Entwicklung könnte sich über die verbleibenden Sommermonate hinweg fortsetzen. Baufinanzierungskunden und deren Makler sollten trotzdem ein Auge auf den Anleihen- und Zinsmarkt haben, um sich die günstigen Bauzinsen rechtzeitig für eine Anschlussfinanzierung zu sichern.“

Tendenz:

Kurzfristig: leicht schwankend seitwärts
Langfristig: leicht steigend








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