News RSS-Feed

24.07.2018 RICS unterstützt EU-Kommission bei EU-Nachhaltigkeits-Taxonomie

Die RICS wird die Europäische Kommission bei der Entwicklung eines EU-Klassifizierungssystems – der so genannten „EU-Nachhaltigkeits-Taxonomie” – unterstützen, als Mitglied der „Technischen Arbeitsgruppe für nachhaltige Finanzierung“. Aufgabe der Arbeitsgruppe ist die Festlegung von Parametern, anhand derer feststellbar ist, ob eine bestimmte wirtschaftliche Tätigkeit nachhaltig ist. Die Mitglieder wurden von der Europäischen Kommission benannt und kommen aus der Zivilgesellschaft, von Universitäten, Unternehmen und aus dem Finanzsektor.

Als einzige Organisation der Immobilienwirtschaft wird die RICS, zusammen mit 34 weiteren Mitgliedern der hochkarätigen Expertengruppe, die Kommission auch bei der Schaffung eines Standards für nachhaltige Anleihen („EU Green Bond Standard”) unterstützen. Der Standard zielt auf höhere Transparenz bei der Veröffentlichung klimarelevanter Informationen und die Entwicklung kohlenstoffarmer Indizes. Die Indizes sollen Asset- und Portfoliomanagern als Benchmark für klimafreundliche Investitionsstrategien dienen.

„Die Refinanzierung von nachhaltigen Projekten und Unternehmen via Green Bonds ist in Deutschland bislang insbesondere durch die KfW und in Form des Grünen Pfandbriefes bekannt geworden. Um nachhaltige Investitionen im Immobilienbereich voranzubringen, kann ein solches Instrument nur begrüßt werden. Bislang fehlen allerdings die Standards“, begründet Sabine Georgi, Leiterin Business Development und Politikberatung bei der RICS in Deutschland, das Engagement der RICS.

Die Arbeitsgruppe hielt letzte Woche in Brüssel ihr erstes Kick-off-Meeting zur Umsetzung des anspruchsvollen europäischen Aktionsplans für nachhaltige Finanzierung ab. Ihre Mitglieder wurden von der Europäischen Kommission nach technischer Expertise, einer ausgewogenen Repräsentanz der Finanz- und Realwirtschaft, geografischer Abdeckung und Geschlechterverhältnis ausgewählt. Ihr Mandat läuft bis zum 30. Juni 2019, mit der Option einer Verlängerung bis Ende des Jahres.

Zsolt Toth, EU Public Affairs Manager, für die RICS Mitglied in der „Technischen Expertengruppe für nachhaltige Finanzierung“, erläutert: „Ich freue mich sehr, bei diesem anspruchsvollen Projekt mitzuwirken und einen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der europäischen Politik in den Bereichen Klima, Energie, Umwelt und nachhaltiges Investieren sowie des Pariser Abkommens zum Klimaschutz leisten zu dürfen. Dazu gehört auch die Verpflichtung, die Finanzströme an den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung auszurichten. Die Arbeitsergebnisse der Gruppe werden wesentliche Bausteine für eine umfassende Strategie zur nachhaltigen Finanzierung sein, die den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft, eine der wichtigsten Prioritäten der Europäischen Kommission, vollumfänglich unterstützt.

Angesichts der enormen Umweltauswirkungen und der Tatsache, dass mehr als 50 Prozent des Gesamtvermögens der Welt in Infrastruktur und Immobilien gebunden ist, spielt unser Sektor eine Schlüsselrolle in allen Bereichen der europäischen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt und trägt zu stabilen, nachhaltigen Investitionen und Wachstum bei. Als globale Organisation ist es unser Ziel, Immobiliennutzer und -fachleute sowie Stakeholder zur Förderung verantwortungsvoller Finanz- und Investitionspraktiken innerhalb und außerhalb des Sektors zu mobilisieren. Wir haben ein starkes Interesse an der Förderung von Transparenz, konsistenten Messgrößen sowie hochwertigen technischen und professionellen Standards, die eine fundierte Investorenentscheidung ermöglichen und den Business Case für nachhaltige Investitionen in Immobilien stärken.”

Eine Reihe von europäischen und internationalen Institutionen tragen als Mitglieder oder Beobachter zur Entwicklung einer nachhaltigen Finanzierung bei. Dazu gehören die EU-Aufsichtsbehörden, die Europäische Zentralbank, multilaterale Entwicklungsbanken (wie die Europäische Investitionsbank und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung), die Europäische Umweltagentur, die Finanzinitiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, das Netzwerk der Zentralbanken und Aufsichtsbehörden für die Ökologisierung des Finanzsystems und die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Vor dem Hintergrund des Rückzugs der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen hat Europa beschlossen, einen Schritt weiter zu gehen, um sicherzustellen, dass mehr Mittel für nachhaltige Projekte bereitgestellt werden. Deshalb hat die EU-Kommission im März 2018 den Aktionsplan zur Finanzierung von nachhaltigem Wachstum lanciert. Er beschäftigt sich mit wichtigen Fragen, z.B. was als „grüne” Investition klassifiziert werden kann oder wie die Kapitalanforderungen an die Anleger gesenkt werden können. Dadurch sollen Asset Manager und institutionelle Investoren unterstützt werden, Nachhaltigkeitskriterien zu berücksichtigen und diese in der Unternehmensberichterstattung stärker zu verankern.








Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!