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30.08.2018 Kryptowährungen: Die Großen helfen den Kleinen

Verhalten aufwärts zeigt der Trend bei vielen Kryptowährungen. Nach einer wilden Talfahrt in der vorangegangenen Woche scheint ein Boden gefunden. „Gerade die großen Coins entwickeln eine positive Dynamik“, sagt Leonard Zobel, Geschäftsführer der auf Kryptowährungen spezialisierten next block GmbH aus Berlin. Damit zeigt der allgemeine Trend wieder nach oben.

„Bitcoin liegt in den vergangenen 48 Stunden mit knapp vier, Ether mit über fünf Prozent im Plus“, sagt Zobel. „Das spiegelt die sehr positive Stimmung der Anleger gegenüber der weiteren Entwicklung der Anlageklasse.“ Allerdings muss genau hingeschaut werden, wie und wo die Zuwächse zustande kommen – und wie sie sich real mitnehmen lassen.

„ADA etwa liegt auf den ersten Blick mit 1,70 Prozent im Plus“, sagt Zobel. „Bereinigt um den Bitcoin-Effekt rutschen sie allerdings mit -0,31 Prozent ins Minus.“ Das liegt daran, dass der Preis der Coins sowohl gegenüber dem Bitcoin (BTC) als wichtigster Kryptowährung gemessen wird, als auch gegenüber Eintauschwährungen wie dem US-Dollar oder dem Euro. „Für manchen Anleger sind ausschließlich die Gewinne gegenüber Bitcoin wichtig, da er das Kryptouniversum nicht verlassen will und BTC als seine Referenzwährung begreift“, sagt Zobel. „Andere Investoren dagegen schauen nur auf den Kurs der Kryptos gegenüber Dollar oder Euro, weil sie Gewinne mitnehmen wollen.“

Dabei sind gerade in Ländern mit schwacher eigener Währung Kryptowährungen sehr beliebt. Auffällig stark stieg dabei etwa Dash mit einem Plus von über zehn Prozent in US-Dollar beziehungsweise knapp 18 Prozent zu BTC. Die meisten Trades finden in Asien statt, knapp 60 Prozent des Dash-Handelsvolumens liegen auf den asiatischen Börsen ZB und OKEx. „Aber auch in Lateinamerika ist Dash eine beliebte Kryptowährung“, sagt Zobel. „Vor allem Venezuela ist ein Markt mit hoher Dash-Verwendung.“

Ether (ETH) stand in der vergangenen Zeit heftig unter Druck. „Hier drücken die laute Kritik an der Skalierbarkeit des Coins und der langsame Fortschritt der nächsten Updates, Casper und Sharding genannt, auf den Kurs“, sagt Zobel. Dazu kam der starke Verkaufsdruck einiger auf ETH basierender ICOs. Mittlerweile haben sich viele ICOs ausreichend kapitalisiert. „Etwa 57 ICO-Projekte haben im August rund 125.218 ETH verkauft, hier könnte der Verkaufsdruck nun langsam abnehmen“, sagt Zobel. Allerdings wurden kürzlich über 91.000 ETH eines Ethereum Ur-ICO zur Börse Bitfinex bewegt – das könnte noch einmal einen stärkeren Kurseinbruch bedeuten. „Spätestens dann ist ETH aber deutlich überverkauft und lädt zu Käufen ein.“

Für langfristig denkende Investoren könnte der Ether eine gute Chance bieten. „Es wird sich in dieser Woche zeigen, wie stark der Rebound verläuft oder ob die Durststrecke noch länger anhält“, sagt Zobel. „In jedem Fall scheint mir die Währung aber etwas zu stark abgestraft worden zu sein.“ Im Rahmen eines gemischten Portfolios aus Kryptowährungen könnte der Ether-Anteil etwas erhöht werden.









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