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29.10.2018 Bestellerprinzip bewirkt nicht zwingend Kostensenkung für Käufer

DAVE warnt vor der geplanten Einführung des Bestellerprinzips beim Immobilienkauf, da diese Maßnahme das genaue Gegenteil bewirken und außerdem die seit einigen Jahren zunehmende Professionalisierung der Branche wieder abbremsen würde.

Wenn der Immobilienberater nur noch für den Verkäufer tätig ist und damit allein seine Interessen wahrnimmt, ist ein höheres Konfliktpotenzial gegeben, und der Käufer steht schutzlos da. Folglich erhält der Käufer keine fundierte Immobilienberatung mehr und es entstehen ihm zusätzliche Kosten für Sachverständige und Juristen. Der Verkäufer auf der anderen Seite könnte Teile der Courtage auf den Kaufpreis aufschlagen. Auch das hat eine Kostenerhöhung zur Folge. In allen Fällen zieht der Käufer den Kürzeren – und das ursprüngliche Ziel der Einführung, eine Kostenreduktion für den Käufer, wird demnach nicht erreicht.

Auswirkungen auf die Branche – sinkende Professionalisierung

Ein Bestellerprinzip würde in der Auswirkung dazu führen, dass der Immobilienberater kein Mediator mehr für beide Handelsparteien sein kann. Die daraus resultierende Kürzung der Courtage würde die jahrelange, erfolgreiche Entwicklung in der Immobilienwirtschaft, die Branche zu professionalisieren, damit ausbremsen und sehr viele Mittelstandsfirmen und deren Angestellte ohne Not existenziell gefährden.
Wie den Angaben des Statistischen Bundesamtes (Stand: 2016, veröffentlicht 2018) zu entnehmen ist, gibt es im Dienstleistungsbereich Grundstücks- und Wohnungswesen mehr als 30.000 Maklerunternehmen mit insgesamt in der Branche an die 100.000 Beschäftigten.

Viele davon haben zahlreiche Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten, Studiengänge und Facheinrichtungen von Hochschulen oder Verbänden besucht und damit das hohe Expertentum gestärkt. Und genau die Immobilienunternehmen, die in eine qualifizierte Ausbildung stark investiert und eine professionelle Qualifizierung der Branche maßgeblich vorangetrieben haben, werden durch die geplante Einführung am Stärksten getroffen. So wird die Immobilienwirtschaft mit dem geplanten Vorhaben wieder zu Unrecht stigmatisiert. Fachkräfte würden entsprechend nicht mehr angemessen honoriert werden, so dass die Gefahr einer Abwanderung besteht – eine Begrenzung des „Wildwuchses“ wird dabei völlig außer Acht gelassen.

DAVE sieht die Auswirkungen der geplanten Einführung als einen beachtlichen Rückschritt für die Branche und warnt zudem vor der fehlenden Beratung vieler tausender Privathaushalte, die sich eine notwendige absichernde Beratung nicht leisten können.








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