News RSS-Feed

12.11.2018 Global tätige Unternehmen wollen mehr flexible Arbeitsplatzkonzepte

Die Nachfrage nach flexiblen Arbeitsplatzkonzepten wird steigen. Laut der neuesten Marktforschungsergebnisse des internationalen Immobilienberatungsunternehmens Knight Frank planen mehr als zwei Drittel weltweit tätiger Unternehmen in den nächsten drei Jahren die Nutzung von flexiblen Arbeitsräumen und Teamarbeitsbereichen zu erhöhen.

Für den heute veröffentlichten Report „(Y)OUR SPACE“ von Knight Frank wurden Führungskräfte aus 120 weltweit tätigen Unternehmen befragt. Diese Unternehmen beschäftigen zusammen mehr als 3,5 Millionen Menschen weltweit und belegen ca. 2,16 Millionen Quadratmeter Bürofläche, was der Gesamtzahl an Büroflächen in der Londoner Innenstadt entspricht.

Die Studie zeigt, dass globale Unternehmen zunehmend auf flexible, betreute bzw. Coworking Flächen setzen, um einerseits ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das die Zusammenarbeit fördert, und um andererseits die Freiheit zu erhalten, je nach Marktbedingungen schnell zu skalieren.

Obwohl die Anzahl der Anbieter von Coworking und betreuten Büroflächen zunimmt, mietet die Mehrheit der globalen Unternehmen Büroflächen nach wie vor traditionell. Zwei Drittel der von Knight Frank befragten Unternehmen gaben an, dass Coworking, betreute und flexible Büroflächen 5 % oder weniger ihrer derzeitigen Bürofläche ausmachen. Eine kleine Minderheit, weniger als 7 %, sagte, dass der flexible Arbeitsbereich ein Fünftel des gesamten Arbeitsbereichs übersteigt.

Die Untersuchungen von Knight Frank zeigen jedoch, dass der Anteil flexibler Flächen in den Unternehmensportfolios stark ansteigen wird. Mehr als zwei Drittel (69 %) der globalen Unternehmen planen, die Nutzung von Coworking-Lösungen zu erhöhen, und 80 % erwarten einen Anstieg des Anteils dieser Flächen innerhalb ihres Portfolios innerhalb der kommenden drei Jahre.

Fast die Hälfte der Befragten (44 %) gab an, dass flexible Arbeitsbereiche in den nächsten drei Jahren bis zu einem Fünftel aller Büroflächen ausmachen werden. Weitere 16 % schätzten, dass innerhalb desselben Zeitraums bis zur Hälfte ihrer gesamten Büroräume weltweit flexibel gestaltet sein wird.

Hauptursache für diesen Wandel ist laut der Hälfte der Unternehmen (55 %) die erhöhte Flexibilität, für 11 % von ihnen liegt zudem der größte Vorteil darin, dass das Gemeinschaftsgefühl unter den Mitarbeitern gefördert wird. Weitere 11 % benannten als Hauptgrund für die Wahl von Coworking oder betreuten Flächen, dass sie eine viel schnellere Betriebsaufnahme gegenüber konventionellen Büroeinheiten ermöglichen.

Die überwältigende Mehrheit der Befragten (75 %) ist davon überzeugt, dass die Produktivität von Mitarbeitern steigt und ihr Wohlbefinden sowie ihre Zufriedenheit durch neue flexible und kollaborative Mietflächenmodelle zunimmt, die den heutigen Geschäftsstrukturen und Arbeitsstilen mehr entspricht.

Dr. Lee Elliott, Global Head of Occupier Research bei Knight Frank, kommentierte: „Diese Studie unterstreicht, dass viele der weltweit größten Unternehmen – vor dem Hintergrund eines Jahrzehnts der globalen wirtschaftlichen Unsicherheit – ihren Blick auf Arbeitsplatzkonzepte verändert haben.“

„Die Nachfrage nach flexiblen Flächen – die es Unternehmen ermöglichen, schnell auf Veränderungen zu reagieren – wurde durch kürzere Planungshorizonte für Geschäftsentwicklungen und durch das Aufkommen neuer agilerer Unternehmensstrukturen vorangetrieben“, so Dr. Lee Elliott weiter. „Während Betreiber von Coworking und betreuten Büroflächen in den letzten fünf Jahren stark gewachsen sind, vor allem durch Start-ups und die freie Wirtschaft, ist dies nur die Spitze des Eisbergs. Die latente Nachfrage globaler Unternehmen wird in den nächsten drei Jahren weiter steigen.“

William Beardmore-Gray, Global Head of Occupier Services and Commercial Agency bei Knight Frank, sagte: „Die Forderung nach Flexibilität ist die größte Bedrohung – und Chance – für Eigentümer von Büroflächen. Der jüngste Boom im Coworking ist ein Zeichen für einen Strukturwandel in gewerblichen Immobilien, bei dem sich Unternehmen Flächen wünschen, die flexibel sind, einen hohen Service bieten und auf die auf die Gegebenheiten des Geschäftslebens in einem Zeitalter von Disruption ausgerichtet sind. Einige Anbieter von Coworking haben bereits davon profitiert, aber Eigentümer und Entwickler müssen unbedingt auf die neue Realität reagieren, in der der Kunde König ist.“

„Coworking-Anbieter in Frankfurt mieten nicht mehr nur in 1-A Lagen, sondern siedeln sich neben den hochpreisigen Anbietern mit überdurchschnittlicher Lage und Ausstattungsqualität auch zunehmend in den Randlagen an“, berichtet Lukas Kasperczyk, Managing Partner bei Knight Frank in Frankfurt. „Dabei sprechen sie vermehrt auch kleinere und mittelständische Unternehmen an und stehen im Wettbewerb zum klassischen Businesscenter-Arbeitsplatz. Hierbei punktet nutzerseitig vor allem der Full-Service Gedanke und die Reduzierung von Nebenflächen noch vor dem Anspruch in einer Prime-Location zu sitzen.“

„Im großen, aber fragmentierten Segment von kleinen und mittelgroßen Unternehmen in Deutschland beobachten wir eine hohe Preissensitivität hinsichtlich von Coworking-Angeboten – und das bei gleichem Bedürfnis nach Professionalität und Leistungsumfang. Dies erfordert nicht nur große Umsicht bei der Auswahl von Standorten und Objekten für Coworking-Flächen, sondern verlangt auch nach hochspezialisierten, standardisierten und kostenoptimierten Betriebsprozessen. Nur so kann ein Coworking Space-Anbieter langfristig ein attraktives Angebot im niedrigen Preissegment schaffen und dabei gleichzeitig wirtschaftlich profitabel sein“, sagt Dr. Sebastian Schmidt, Gründer und Geschäftsführer der SleevesUp! Spaces GmbH.

„In München beschleunigt die extrem niedrige Leerstandsquote bei gleichzeitig hoher Nachfrage den schnellen Erfolg der verschiedenen Coworking-Anbieter. Bis heute haben sie zusammen rund 200.000 Quadratmeter Büroflächen in der bayrischen Landeshauptstadt angemietet und fast alle wollen ausnahmslos weiter expandieren“, kommentiert Daniel Czibulas, Managing Director Knight Frank in Deutschland und für die Bürovermietung am Standort München verantwortlich.

„Dem allgemeinen Trend folgend, spielen bei der Mieterschaft, die auch in München aus überwiegend mittelständischen und großen Unternehmen besteht, vor allem die schnelle und flexible Verfügbarkeit die wesentliche Rolle. Hierzu kommen die Kostenersparnis je Arbeitsplatz bei der Anmietungsentscheidung und weniger der eigentliche Grundgedanke der meisten Anbieter, nämlich die Kollaboration mit anderen Mietern und Unternehmen oder das junge und modische Ambiente der Flächen“, so Daniel Czibulas weiter.









Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!