News RSS-Feed

23.11.2018 Unternehmensimmobilien und Gewerbeparks erobern Investmentmarkt

Innerhalb kürzester Zeit wurde der Verkauf von gleich zwei großvolumigen Light Industrial-Portfolien für insgesamt über 1 Milliarde Euro bekanntgegeben. Erst Ende vergangener Woche gab Helaba Invest die Übernahme des von Beos aufgelegten „Corporate Real Estate Fund Germany I“ mit 21 Unternehmensimmobilien bekannt. Das so genannte „Optimus Prime“-Portfolio zeichnet sich dabei durch eine hohe Objektqualität und Lagen in den Top-Investmentmärkten wie Berlin, Hannover, Hamburg, Baden-Württemberg und München aus. Ebenfalls erst vor kurzem veröffentlicht wurde die Übernahme eines 32 Unternehmensimmobilien umfassenden Paketes von Aurelis durch Beos. Auch dieses wurde im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich gehandelt und hat seinen räumlichen Schwerpunkt in Hamburg, Hannover, Berlin, dem Rhein-Ruhr-Gebiet, dem Rhein-Main-Gebiet und München. Das „Laetitia-Portfolio“ ist der wesentliche Grundstein für den erst kürzlich aufgelegten neuen Beos-Fonds CREFG IV mit einem Zielvolumen von 1,1 Milliarden Euro.

Insgesamt entspricht das Volumen allein dieser zwei Deals in etwa einem Viertel der in den Monaten Januar bis September in Deutschland registrierten Transaktionsvolumina der Assetklasse Industrie- und Logistikimmobilien von rund 4,4 Milliarden Euro. Im langjährigen Vergleich war bereits dieses Ergebnis deutlich überdurchschnittlich und spiegelte das äußerst rege Investmentgeschehen des Segmentes wider.

Hubert Reck, Head of Industrial & Logistics Investment bei Colliers International: „Besonders eindrucksvoll hat sich der Bereich der Industrieimmobilien entwickelt. Wir stellen in den letzten zwei Jahren eine deutlich positivere Haltung der Investoren gegenüber dieser Assetklasse fest. Unter Berücksichtigung beider Megadeals wurde schon Mitte November – vor der eigentlichen Jahresendrally – mit über 2,6 Milliarden Euro ein fast so hohes Transaktionsvolumen wie in den bisherigen Spitzenjahren 2015 und 2016 zusammengenommen erzielt. Auch ist damit erstmals das Transaktionsvolumen für Industrieimmobilien mit denen der Logistikobjekte nahezu auf Augenhöhe. Auf die Portfoliogröße bezogen bewegen wir uns in Größenordnungen, die wir bislang nur aus dem Logistiksegment kennen.

Dabei hatte bereits im Jahresverlauf 2018 der Anteil von Investitionen speziell in Light-Industrial-Objekte spürbar zugenommen. Unter anderem wurden zwei Portfolien im oberen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich veräußert (Robin-Portfolio mit Käufer Cording, Qube-Portfolio mit Käufer M7). Unwesentlich unter der 100-Millionen-Euro-Marke lag auch des FIVE ONE Portfolio (Käufer Europa Capital). Zum Ende des dritten Quartals hin wurden insgesamt rund ein Drittel des Transaktionsvolumens bzw. rund 1,5 Milliarden Euro in Industrieimmobilien investiert. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem satten Plus von 67 Prozent. In den kommenden Wochen des laufenden Jahres und bis ins Jahr 2019 hinein erwarten wir im Bereich Light-Industrial und Logistik weitere Portfolioabschlüsse in der Größenordnung ab circa 50 Millionen Euro bis hinauf zu 150 Millionen Euro.“

Matthias Leube, CEO bei Colliers International Deutschland: „Vor allem Unternehmensimmobilien und auch Gewerbeparks erfreuen sich zunehmender Beliebtheit: zum einen, weil sie als Produktionsgrundlage des soliden, krisenresistenten deutschen Mittelstands auch von risikoaversen Investoren als nachhaltiges Investment wahrgenommen werden. Dafür spricht auch der hohe Mittelzufluss zum oben erwähnten, neu aufgelegten Beos-Fonds. Zum anderen sehen sich Investoren auch aufgrund von Produktknappheit und Anlagedruck gezwungen, sich verstärkt mit alternativen Investitionsmöglichkeiten zu etablierten Assetklassen auseinanderzusetzen. Es handelt sich zwar um eine relativ managementintensive Assetklasse, die Nettoerträge waren historisch jedoch auch in Krisenzeiten beständig. Zudem schätzen Investoren die zu klassischen Assets überproportionalen Wertsteigerungschancen. Angesichts dessen ist eine Veränderung des Suchprofils bei klassischen Core-Investoren feststellbar.“

Nachdem bereits für Logistikobjekte an etablierten Standorten die Renditen auf aktuell 4,65 Prozent deutlich zurückgegangen sind, locken Industrieobjekte mit Brutto-Renditen von 5,7 Prozent in TOP-Lagen. Im Rahmen eines Paketkaufs können sie aber auch darunter liegen.









Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!