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08.02.2019 Bezahlbarer Wohnraum für Senioren zahlt sich für alle aus

Deutschland steuert sehenden Auges auf ein Problem zu, das aufgrund des demografischen Wandels künftig immer mehr Rentner betreffen könnte: Steigende Mieten treffen auf sinkende Renten.

In den gefragten Großstädten zeigt sich das Dilemma schon heute. Viele Senioren bleiben dort auch dann noch in ihren großen Wohnungen, wenn die Kinder längst ausgezogen sind und der Partner verstorben ist. Die Lösung wäre ein Umzug in eine kleinere Wohnung. Doch die sind inzwischen so teuer geworden, dass die Miete für die große Wohnung mit dem alten Mietvertrag günstiger oder zumindest attraktiver für die Senioren ist. Also bleiben sie selbst dann noch in ihrer alten Wohnung, wenn sie ihr Stockwerk ohne Fahrstuhl erklimmen müssen und der Haushalt mehr Arbeit macht, als bei einer kleineren Wohnfläche.

Für die kommenden Rentner-Generationen gilt zudem, dass sie sich nicht einmal mehr auf günstige Altverträge zurücklehnen können, weil solche Verträge heute praktisch nicht mehr abgeschlossen werden.

Ein Teil der Lösung des Problems könnte darin bestehen, dass insbesondere große Wohnungsbauunternehmen kleinere Wohnungen eigens für Senioren – idealerweise in ihren vertrauten Vierteln – anbieten. Der Gedanke dahinter: Ein Umzug wäre für Rentner wieder attraktiv und die großen Wohnungen, die somit frei würden, könnten zu den marktüblichen Konditionen viel profitabler vermietet werden, als im Vergleich zu den uralten Mietverträgen ihrer Vormieter. Einen zusätzlichen Anreiz könnte dabei zudem die Politik in Form eines Förderprogramms für Wohnungen geben, die altersgerecht neu gebaut oder saniert werden müssen.

Die Rede kann dabei natürlich nicht von Luxus-Apartments sein, wie wir sie zurzeit vielerorts in Form der boomenden Mini-Wohnungen sehen. Denn fertig eingerichtet, mitunter hochwertig möbliert und mit allerlei Service-Schnickschnack kosten solche Wohnungen mit 30 Quadratmetern dann auch mal schnell mehr als 1.000 Euro monatlich. Vielmehr muss es um eine normale Objektpflege und Sanierung mit Augenmaß gehen, die, verbunden mit einem klugen Vor-Ort-Service, schon ab fünf Euro netto pro Quadratmeter realisierbar ist.

(Kommentar von Jürgen Steinhauser, Geschäftsführer der Real Estate & Asset Beteiligungs GmbH)









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