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26.02.2019 Vision wird Realität: Neuer, zukunftsweisender Stadtteil für Hamburg

Masterplan Oberbillwerder. Copyright: Freie und Hansestadt Hamburg
Der Senat hat heute den Masterplan für Hamburgs 105. Stadtteil beschlossen: Oberbillwerder. Nördlich der S-Bahnstation Allermöhe werden ab den 2020er Jahren auf 124 Hektar Fläche 7.000 Wohnungen in unterschiedlichen Typologien und bis zu 5.000 Arbeitsplätze entstehen. Hier entwickelt sich ein lebendiger Stadtteil, in dem innovative Mobilitätskonzepte und moderne, energieautarke Wohn- und Arbeitsformen verwirklicht werden.

Im Mai 2018 wurde der Siegerentwurf „The Connected City“ des internationalen Planungsteams ADEPT ApS aus Kopenhagen mit Karres + Brands aus Hilversum und Transsolar aus Stuttgart von einer Fachjury gekürt. Nun ist der nächste Schritt vollzogen: Der innovative Entwurf ist erfolgreich von der IBA Hamburg in Abstimmung mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, dem Bezirksamt Bergedorf und Experten in einen Masterplan überführt worden.

Bürgermeister Peter Tschentscher: „Mit der „Connected City“ entsteht in Bergedorf ein neuer Stadtteil, der alle Anforderungen an das moderne Leben in der Großstadt erfüllt: moderne Wohnungen, nachhaltige Energie- und Wasserkonzepte, Anbindung an die Schnellbahn sowie kurze Wege zu Freizeit- und Erholungsräumen.“

Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Mit Oberbillwerder haben wir die außergewöhnliche Chance, einen modernen, sehr gut angebundenen, vielfältigen und in der Nutzung gemischten Stadtteil von Grund auf zu entwickeln. Wir schaffen hier Wohnraum für etwa 15.000 Hamburgerinnen und Hamburger und bis zu 5.000 Arbeitsplätze. Der neue Stadtteil besticht durch den grünen Loop und die fünf Quartiere, die jeweils einen besonderen Charakter haben. Hier wird in den kommenden Jahren zu sehen sein, wie verantwortungsvolle Stadtentwicklung im 21. Jahrhundert aussehen kann. Eine moderne, zukunftsfähige Stadtentwicklung, die sich an den Bedürfnissen heutiger und künftiger Bewohnerinnen und Bewohner orientiert: mit naturnahem Wohnen, bezahlbar, möglichst kleinräumiger Mischung unterschiedlicher Nutzungen, autoarm und trotzdem mobil.“

Andy Grote, Sportsenator: „Der Masterplan für Oberbillwerder ist ein Quantensprung in der Stadtentwicklung durch Sport und ein absolutes Novum: Erstmals werden Bewegung und Gesundheit bei den Planungen von der ersten Minute an mitgedacht. Als Modellstadtteil ‚Active City‘ ist der Sport ein wegweisendes Identitätsmerkmal, das den Charakter dieses Quartiers maßgeblich prägen und so zur Lebensqualität beitragen wird.“

Karen Pein, Geschäftsführerin IBA Hamburg GmbH: „Mit dem Masterplan Oberbillwerder haben wir aus der Pflicht eine Kür gemacht. Wir wandeln die verkehrlichen, technischen und ökologischen Anforderungen in einzigartige Qualitäten für den Stadtteil um: der Grüne Loop prägt den Stadtgrundriss, schafft autofreie Wege und dient als großes Speicherbecken für Starkregenereignisse, die Mobility Hubs bündeln die Verkehre und werden zu lebendigen Quartierszentren und im Sinne der Mehrfachcodierung nutzen wir Dachflächen auch zur Energiegewinnung oder für Urban Gardening.“

Arne Dornquast, Bezirksamtsleiter Bergedorf: „Oberbillwerder bietet eine Chance den nächsten Abschnitt der Entwicklung des Bezirkes gemeinsam zu gestalten. Das Ziel ist es später ein grünes, nachhaltiges und sozialdurchmischtes Quartier gestaltet zu haben, das die anliegenden Stadtteile miteinander verbindet.“

Der vorliegende Masterplan folgt dem Grundgedanken eines in die Umgebung integrierten Stadtteils mit lebendigen Nachbarschaften und vielseitigen Angeboten für Wohnen, Arbeit, Bildung, Kultur, Freizeit, Sport und Erholung. Hier entstehen verschiedene Wohnangebote für Menschen unterschiedlicher Einkommens-, Alters- oder Lebenssituationen. Dabei wird sowohl der „Hamburger Drittelmix“ eingehalten als auch ein Anteil für Baugemeinschaften von bis zu 20 Prozent umgesetzt werden. Das Ziel des Senats ist es, ein breites Angebot an bezahlbarem Wohnraum zu schaffen. Das „serielle Bauen“, der freifinanzierte 8-Euro-Wohnungsbau sowie die Vergabe von Grundstücken in Erbbaurecht sollen ermöglicht werden.

Die städtebauliche Grundstruktur leitet sich aus der Kulturlandschaft vor Ort ab. Der Freiraum mit dem Grünen Loop wird zum Herzstück, der die fünf Quartiere miteinander verbindet. Diese weisen jeweils einen eigenständigen Charakter auf und sind um mehrere kleinräumliche Plätze organisiert. So entstehen überschaubare, lokale Nachbarschaften.

Den Quartiersplätzen sind multifunktionale Mobility Hubs zugeordnet. Sie bieten spezifisch für den jeweiligen Standort Raum für unterschiedliche Nutzungen, wie soziale oder kulturelle Einrichtungen, Dienstleistungsangebote, kleine Gewerbeeinheiten, Coworking-Spaces und öffentliche sowie private Pkw-Stellplätze.

Ein wichtiges Ziel für Oberbillwerder liegt in der möglichst kleinräumigen Mischung unterschiedlicher Nutzungen. Dabei kommt den Erdgeschossen in den zentraleren Bereichen besondere Bedeutung zu. Die höchste Nutzungs- und Bebauungsdichte soll sich ausgehend vom S-Bahnhof Allermöhe im BahnQuartier finden. An einem attraktiven Eingangsplatz und entlang der zentralen, urbanen Achse sollen Kerngebietsnutzungen mit Nahversorgungs- und Dienstleistungsangeboten entwickelt werden. Insgesamt sollen bis zu 5.000 Arbeitsplätze Oberbillwerder zu einem urbanen, gemischt genutzten Stadtteil werden lassen.

In Oberbillwerder sollen zwei Grundschulen, ein Bildungs- und Begegnungszentrum mit Stadtteilschule, Gymnasium sowie ergänzenden sozialen, kulturellen und religiösen Einrichtungen, 14 Kindertagesstätten und zahlreiche soziale Infrastrukturangebote entstehen. Um den Flächenverbrauch gering zu halten, werden zahlreiche Flächen und Gebäude mehrfach genutzt. In den öffentlichen Grünflächen des Grünen Loops überlagern sich Freiräume und Sportangebote sowie Rad- und Fußwege mit der Funktion der Regenrückhaltung, ohne sich gegenseitig zu beeinträchtigen. Außerhalb der Schulzeiten sind zudem die Außenflächen der drei Schulstandorte öffentlich zugänglich.

Oberbillwerder wird als Modellstadtteil „Active City“ entwickelt. Über die Sportflächen und -angebote im Grünen Loop und dem vier Hektar großen Aktivitätspark im Osten hinaus sollen auch andere Freiräume so gestaltet werden, dass sie zu Spiel, Sport und Bewegung im Alltag anregen.

In der Mobilität geht Hamburg mit Oberbillwerder neue Wege. Das Mobilitätskonzept setzt auf eine deutliche Reduzierung des Autoverkehrs und komfortable Angebote des ÖPNV sowie attraktive Rad- und Fußwegeverbindungen. Der öffentliche Raum wird weitgehend frei von parkenden Autos sein. Für den Stadtteil werden insgesamt rund 5.000 Parkplätze entstehen, die in elf Mobility Hubs konzentriert werden. Hier können die alle Pkw-Nutzer ihre Autos parken und auf andere Verkehrsmittel umsteigen, wie zum Beispiel Leihfahrräder. So bleiben viele Straßen nahezu autofrei und werden zu ruhigen, öffentlichen „Bewegungs-“ und Freiräumen.

Das Energiekonzept sieht vor, dass Oberbillwerder sich möglichst selbst mit Energie versorgt. Zu den Bestandteilen gehören zentrale Wärmepumpen, dezentrale Stromerzeugung durch Solarpanels sowie ein oder mehrere Blockheizkraftwerke für Raumwärme, Warmwasser- und Stromerzeugung.

Die einzelnen Fachthemen des Masterplans werden jetzt weiter konkretisiert. Voraussichtlich ab 2022 können die ersten Erschließungsarbeiten beginnen und ab Mitte der 2020er Jahre die ersten Häuser gebaut werden. Die IBA Hamburg wird über den gesamten Entwicklungszeitraum die Bürgerinnen und Bürger weiter einbinden und beteiligen. Der Bezirk Bergedorf wird auf Basis des Masterplans das Planrecht schaffen.










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