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08.04.2019 Produktmangel am Wohninvestmentmarkt

Im ersten Quartal 2019 wurden am Transaktionsmarkt für Wohnimmobilien (ab 50 Einheiten) gut drei Milliarden Euro investiert. Damit liegt das Volumen 56 Prozent unter dem Ergebnis des ersten Quartals 2018, als die Übernahme der börsennotierten österreichischen Immobiliengesellschaft BUWOG durch die Vonovia für rund drei Milliarden Euro das Transaktionsvolumen bestimmte. Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

„Der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum augenscheinliche Rückgang am Transaktionsmarkt bietet aufgrund des BUWOG-Deals von 2018 ein verzerrtes Bild“, erklärt Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment bei CBRE. „Zudem sehen wir eine gute Pipeline, die im weiteren Jahresverlauf auf den Markt kommen werden und so das Geschehen am Wohninvestmentmarkt antreiben dürften – auch wenn dieses Angebot der Nachfrage der Investoren dennoch nicht entsprechen wird.“ Dieser Nachfrageüberhang zeigt sich auch bei den Renditen. „Seit Sommer 2018 hat sich der Nachfrageüberhang weiter ausgedehnt. Insbesondere internationale Asset und Investment Manager drängen in den deutschen Wohnungsmarkt. In der Konsequenz sind die Renditen aller Risikoklassen weiter deutlich rückläufig.“, so Lüttger weiter.

„Angesichts der ungebrochen hohen Nachfrage nationaler wie internationaler Investoren können wir bisher nicht beobachten, dass sich die öffentlichen Diskussionen um den Wohnmarkt, wie sie speziell in Berlin geführt werden, auf das Marktgeschehen auswirken“, sagt Michael Schlatterer, Team Leader Valuation Advisory Services bei CBRE in Berlin. „Angesichts des Produktmangels werden Projektentwicklungen für viele Investoren immer attraktiver. Eine Konzentration auf Neubauaktivitäten ist auch bei den öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften zu beobachten, oft zusammen mit größeren privaten Projektentwicklern im Rahmen von Public Private Partnerships.“

Eine weitere Folge des Nachfrageüberhanges am Investmentmarkt ist, dass Objekte jenseits klassischer Wohnimmobilien an Bedeutung gewinnen. Dies gilt beispielsweise für Wohnheime, Mikrowohnungen und möbliertes Wohnen. „Damit folgen die Investoren einem Nutzertrend – die Nachfrage nach diesen Wohnangeboten ist aufgrund der Flexibilität, die sie bieten, groß – dafür werden auch die auf den Quadratmeter gerechnet höheren Mieten akzeptiert“, sagt Lüttger. „Auch Wohntürme werden bei Investoren immer beliebter, wobei sich die Objekte aufgrund der hohen Baukosten hauptsächlich auf Städte wie Berlin und vor allem Frankfurt konzentrieren.“









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