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16.04.2019 Heterogene Preisentwicklung bei Immobilien im Norden und Osten

Der Immobilienmarkt im Norden und Osten zeigt sich uneinheitlich – insbesondere bei Eigentumswohnungen: Zahlen Käufer in Dresden im Schnitt weniger für die eigene Wohnung als noch im Vorquartal, so sind die Medianpreise in Berlin und Hamburg so hoch wie nie. Und auch bei den Höchstpreisen verzeichnet Hamburg einen neuen Rekord: Hier wechselt die teuerste Wohnung für 15.982 €/qm den Besitzer – rund 10.000 €/qm mehr als in Hannover als Maximalpreis gezahlt wird.

Hannover: ein besonderes Immobilienpflaster

„Teuer, aber nicht so extrem wie in anderen Metropolregionen“, so schätzt Rainer Wilke, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Hannover, die Immobiliensituation an der Leine ein. Im Vergleich zu Hamburg, Berlin und auch Dresden sind die durchschnittlich gezahlten Preise mit 2.401 €/qm für Eigentumswohnungen und 2.101 €/qm für das eigene Haus in der niedersächsischen Landeshauptstadt noch vergleichsweise moderat. Den Grund hierfür sieht Wilke in der besonderen Lage Hannovers: „Im unmittelbaren Umfeld befinden sich keine Städte mit Strahlkraft wie München oder Hamburg, die sich auf die Haus- und Wohnungspreise auswirken. Hannover steht für sich. Zudem gibt es hier wenig Investoren von außerhalb, die die Preise treiben“, erklärt er.

So bleiben auch die Höchstpreise weit hinter denen von Hamburg und Berlin zurück: Für die teuerste Wohnung zahlen Käufer in Hannover 5.926 €/qm und damit über 5.000 €/qm weniger als in der Hauptstadt und sogar rund 10.000 €/qm weniger als in der Hansestadt. Der Indexwert für die tatsächliche Preisentwicklung knackt zwar die 200er-Marke bei Eigentumswohnungen – ein Plus von 1,23 Prozent im Vergleich zum Vorquartal – und klettert auf 153,23 bei Eigenheimen (+1,88 Prozent). Aber Rainer Wilke beruhigt: „Ich erwarte keine massive Steigerung bei den Hannoveraner Preisen mehr.“

Hamburg: Rekordjagd bei Eigentumswohnungen

Bei den Wohnungspreisen verzeichnet Hamburg neue Spitzenwerte: Das teuerste Appartement wechselt für 15.982 €/qm den Besitzer und auch der durchschnittlich gezahlte Preis ist mit 4.126 €/qm so hoch wie noch nie. Der Indexwert, der die tatsächliche Preisentwicklung anzeigt und Parameter wie Lage und Alter der Wohnung berücksichtigt, verharrt allerdings mit 194 annährend auf dem Niveau des Vorquartals (+0,36 Prozent). Bei Häusern entwickelt sich der Index etwas dynamischer mit einem Plus von knapp zwei Prozent im Vorquartalsvergleich. Im Schnitt geben Hamburger 2.740 €/qm für ihr Eigenheim aus und damit nur wenig mehr als Ende des Jahres 2018.

Berlin: Indizes steigen auf Höchstwerte

Was für eine rasante Entwicklung der Immobilienmarkt in der Bundeshauptstadt hingelegt hat, zeigt der Vergleich zum Vorjahr: Die Indizes sind um über elf Prozent gestiegen. Mit Werten von 183,31 für Häuser und 225,51 für Wohnungen liegt Berlin hier klar vor Dresden, Hannover und auch Hamburg. Besonders ausgeprägt ist zudem die Preisspanne für Immobilien in der Spreemetropole: Interessenten zahlen für Eigentumswohnungen zwischen 714 €/qm und 10.137 €/qm – bei Eigenheimen klaffen die tatsächlich gezahlten Preise mit 52 €/qm bis 11.000 €/qm sogar noch weiter auseinander. Erstmals geben Berliner im Schnitt mehr als 4.000 €/qm für eine eigene Wohnung aus.

Dresden: Minuszeichen beim Wohnungsmarkt

Heißt es beim Immobilienmarkt aller anderen Metropolen im Nord-Osten immer nur „plus, plus, plus“, hat Dresden ein „Minus“ an entscheidenden Stellen vorzuweisen: Der Indexwert für Eigentumswohnungen sinkt um 1,02 Prozent auf 165,3 und auch der Medianpreis geht runter auf 2.586 €/qm. Damit zahlen Wohnungskäufer in der sächsischen Hauptstadt etwa 30 €/qm weniger als im 4. Quartal 2018. Bei Eigenheimen ist das Gegenteil der Fall: Hier erhöht sich der Medianpreis um rund 30 €/qm auf 2.445 €/qm. Ebenso steigt der Indexwert für Häuser an und zwar um 1,71 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr fallen diese quartalsweisen Schwankungen allerdings gering aus: Die Indexwerte legten im Verhältnis zum 1. Quartal 2018 um deutliche zwölf Prozent bei Wohnungen und acht Prozent bei Häusern zu.







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