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17.04.2019 Studentenmetropolen: Berlin in den Top 3 bei Mietpreissteigerungen

Der Aufwärtstrend bei den Mietpreisen in den großen europäischen Studentenmetropolen setzt sich fort – das zeigt eine Untersuchung der Mietplattform HousingAnywhere für das erste Quartal 2019. Dabei zeigt der HousingAnywhere European Rent Index die Mietpreisentwicklung für Privatzimmer (in Wohngemeinschaften), Studio-Apartments sowie Einzimmerwohnungen in Berlin, Brüssel, Barcelona, Madrid, Mailand, Rotterdam und Wien über einen Zeitraum von Q4 2018 bis Q1 2019. Der Anstieg der Mietpreise lässt sich auf eine zunehmende Verknappung verfügbaren Wohnraums, den zunehmenden Wettbewerb unter internationalen Studierenden sowie Young Professionals um angemessene Unterkünfte und eine gestiegene Anzahl an hochpreisigen Premium-Wohnungen zurückführen.

Dabei verzeichnen alle Märkte im ersten Quartal 2019 einen Aufwärtstrend bei den Mietpreisen für Einzelzimmer, Studio-Apartments und Einzimmerwohnungen. Am deutlichsten zu erkennen ist dabei die Entwicklung bei den Preisen für Einzimmerwohnungen in Barcelona (plus 7,80 Prozent) und für Studio-Apartments in Madrid (plus 7,79 Prozent). Zwar zählen Madrid und Barcelona derzeit noch zu den europäischen Großstädten mit den insgesamt niedrigsten Mietpreisen, sie holen aber im Vergleich zu anderen untersuchten Metropolen im vergangenen Quartal deutlich auf.

Hier steigen die Preise am stärksten:

1. Barcelona: Der Spitzenreiter verzeichnete im vergangenen Jahr einen deutlichen Anstieg der Mietpreise für Einzimmerwohnungen. Der Durchschnittspreis pro Monat stieg von 1.111,61 Euro im ersten Quartal 2018 auf 1.228,58 Euro im ersten Quartal 2019. Am auffälligsten ist der starke Anstieg im vergangenen Quartal; im Vergleich zu Q4 2018 sind die Preise um 7,80 Prozent gestiegen.

2. Madrid: Dort, wo die Preise vergangenes Jahr am stärksten stiegen, scheinen sie sich insgesamt zu stabilisieren. Dieses Quartal weist jedoch immer noch einen deutlichen Anstieg der Mieten für Studio-Apartments um 7,79 Prozent auf. Hier ist die durchschnittliche Monatsmiete von 750,34 Euro auf 818,23 Euro gestiegen – und bei Einzimmerwohnungen um 2,31 Prozent auf 1.097,52 Euro.

3. Berlin: Die deutsche Hauptstadt gehört zu den drei Städten, in denen die Mieten am stärksten steigen, und ersetzt damit Rotterdam, das den dritten Platz im vergangenen Quartal belegte. Dies ist vor allem auf einen Anstieg der Mietpreise für Einzimmerwohnungen zurückführen, die derzeit bei einem Durchschnitt von 1.096,38 Euro liegen. Innerhalb eines Jahres stiegen diese um 6,91 Prozent und allein von Q4 2018 bis Q1 2019 um 3,80 Prozent.

Ist eine Obergrenze erreicht?

„Die durchschnittlichen Mietpreise sind im vergangenen Jahr in allen sieben untersuchten Städten gestiegen. Langsam zeichnet sich allerdings ein Trend ab: Wir scheinen uns einem gewissen Maximum anzunähern. Zwar ist dieses noch nicht erreicht, doch der Preisanstieg verlangsamt sich", sagt Djordy Seelmann, CEO von HousingAnywhere. „Diese Entwicklung lässt sich allerdings nicht darauf zurückführen, dass beispielsweise mehr Wohnraum zur Verfügung steht. Vielmehr zeigt sie, dass Mieter schlichtweg nicht in der Lage sind, mehr für eine Wohnung zu bezahlen. Es ist dringend notwendig, das Angebot an Zimmern und Wohnungen zu erhöhen. Nur so ist eine Lösung für die Probleme auf dem Wohnungsmarkt für Studierende und Berufseinsteiger in ganz Europa möglich.“

Treiber für die steigende Nachfrage

Auf dem ohnehin schwierigen Immobilienmarkt für Studierende sowie Berufseinsteiger prallen eingeschränktes Angebot und steigende Nachfrage aufeinander. Einerseits werden Auslandssemester unter Studierenden immer beliebter. Andererseits treiben politische Ereignisse wie etwa der Brexit mehr junge Leute in die Ballungszentren, wie eine weitere aktuelle Analyse von HousingAnywhere zeigt: Im Zeitraum von Dezember bis Februar stellten britische Berufseinsteiger deutlich mehr Suchanfragen für Wohnungen auf dem europäischen Festland über die HousingAnywhere-Plattform (Anstieg von 33 Prozent im Vergleich zu den Vormonaten). Das deutet darauf hin, dass junge Fachkräfte aufgrund unbekannter Post-Brexit-Szenarien einen Umzug in andere europäische Länder erwägen.

Aktuelle Lösungen für aktuelle Probleme

HousingAnywhere ermutigt Regierungen und Immobilienentwickler, eine enge Zusammenarbeit einzugehen und so gemeinsam an Lösungen für den Immobilienmarkt zu arbeiten. Seelmann: „Wenn es um Bauplanung und - entwicklung geht, blicken Kommunen oft weit in die Zukunft. Viele Städte benötigen aber oft kurzfristig ein großes Angebot an Unterkünften. Regulatorische Maßnahmen zur Kontrolle der Mietpreise, wie Mietpreisobergrenzen, haben in jüngster Vergangenheit nicht die gewünschte Wirkung erzielt. Darüber hinaus wirken sich derartige Obergrenzen nachteilig auf das Entstehen von neuem Wohnraum aus und verschärfen das Versorgungsproblem letztendlich. Als Lösung könnten die Kommunen beispielsweise die Umwandlung leerstehender Bürogebäude in Wohngebäude fördern oder künftig Bau- und Mietgenehmigungen nur unter Auflage bestimmter Kriterien erteilen.“







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