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23.04.2019 Eindrucksvoller Jahresauftakt auf dem Hamburger Büromarkt

Der Hamburger Bürovermietungsmarkt hat einen äußerst dynamischen Jahresauftakt zu verzeichnen. Nach Angaben von Colliers International wurde ein Flächenumsatz von rund 137.400 Quadratmetern in der Hansestadt registriert, der damit rund 35 Prozent über dem Vorjahreswert lag.

Gordon Beracz, Head of Office Letting Hamburg bei Colliers International: „Die hohe Nachfrage nach Büroflächen hält aufgrund des Wirtschaftswachstums und des boomenden Arbeitsmarktes weiter an. Dabei beobachten wir den Trend, dass im Zuge des ´War for Talents´ der Standort und moderne Arbeitsplatzkonzepte zunehmend einen höheren Stellenwert bei Unternehmen einnehmen. Ferner werden immer mehr Projektentwicklungen bei der Standortwahl in Betracht gezogen. Dieses liegt aber auch daran, dass große, zusammenhänge Büroflächen – vor allem im CBD – rar sind. So waren im ersten Quartal drei der vier größten Anmietungen in Projektentwicklungen.“ Lediglich der größte Abschluss erfolgte in einer Bestandsimmobilie durch das Social Media-Unternehmen XING, das 2021 rund 21.600 Quadratmeter im dann ehemaligen Unilever-Haus in der HafenCity beziehen wird.

Projektenwicklungen im Fokus

Der Verbrauchsgüter-Hersteller Unilever wird seinen Standort in der HafenCity verlassen und sicherte sich im Quartalsverlauf als Single-Tenant-Nutzer die innerstädtische Projektentwicklung Neue Burg 1, die rund 6.500 Quadratmeter umfasst. Zudem entschied sich die Wünsche Group für das Projekt Bei den Mühren 5, welches circa 5.400 Quadratmeter Bürofläche bereithält. Nicht zuletzt durch die beiden Projektanmietungen erhöhte sich die Vorvermietungsquote der Pipeline für 2019 auf 78 Prozent und für 2020 auf 57 Prozent. Für 2019 beträgt das Projektvolumen rund 121.000 Quadratmeter, für 2020 rund 193.000 Quadratmeter. „Die Abschlüsse in Projektentwicklungen nahmen auch Einfluss auf das Mietniveau der Elb-Metropole: Zum einen stieg die Spitzenmiete binnen eines Jahres um rund 8 Prozent auf 28,00 Euro pro Quadratmeter und zum anderen erhöhte sich die Durchschnittsmiete um rund 4 Prozent auf 16,00 Euro pro Quadratmeter. Aber auch in sanierten Objekten oder Bestandsimmobilien sind deutliche Mietsprünge zu beobachten“, kommentiert Beracz das aktuelle Marktgeschehen.

HafenCity überholt City, Business-Center pausieren

Im bisherigen Jahresverlauf war nicht wie gewohnt die City, sondern die HafenCity mit einem Marktanteil von rund 36 Prozent umsatzstärkster Teilmarkt. Hierfür auschlaggebend war die Anmietung von XING im Unilever-Haus mit rund 21.600 Quadratmetern. Die City folgte mit rund 25 Prozent Marktanteil, Rang 3 sicherte sich die City Süd mit rund 8 Prozent. Zu den weiteren Anmietungen gehörte hier unter anderem die Vermietung im Brick and Brain an den Personalvermittler GULP mit rund 2.150 Quadratmetern.

Rund 32.300 Quadratmeter mieteten Unternehmen aus dem Bereich Information und Telekommunikation, was einem Marktanteil von 24 Prozent entspricht. Auf Rang 2 positionierten sich mit rund 24.100 Quadratmetern angemieteter Fläche bzw. 18 Prozent Marktanteil Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe. Im Vergleich zu den anderen TOP 7 und entgegen dem Trend spielten Business Center und Coworking-Anbieter keine Rolle beim Jahresauftakt. Die Euphorie ist damit temporär in der Hansestadt verflogen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Expansionspläne der Anbieter auch in Hamburg noch nicht gänzlich abgeschlossen sind und weitere Anmietungen Im Jahresverlauf folgen werden.

Fortschreitender Leerstandsabbau

Bereits seit 2011 wird in der Hansestadt der Leerstand abgebaut. Diese Entwicklung hat insbesondere ab 2018 nochmal an Dynamik gewonnen: Binnen eines Jahres reduzierte sich der Leerstand um knapp 23 Prozent auf 461.000 Quadratmeter. Die Leerstandsquote fiel im gleichen Zeitraum um 90 Basispunkte auf 3,4 Prozent. „Die Charakteristika eines Vermietermarktes werden dadurch immer prägnanter und fordern ein zügiges Handeln und eine rasche Entscheidungsfindung seitens der Mietinteressenten. Die oben erwähnten, hohen Vorvermietungsquoten zeigen, dass auch bei Anmietungen in Projekten frühzeitig gehandelt werden muss. Sofern die Nachfrage nicht nachlässt, gehen wir für Ende 2019 von einer kritischen Leerstandsquote unter 3,0 Prozent aus“, prognostiziert Beracz.

Ausblick

Mit dem erzielten Flächenumsatz von rund 137.400 Quadratmetern zu Jahresbeginn konnte Hamburg im nationalen Vergleich Rang 3, hinter Berlin mit 221.000 Quadratmetern und München mit 191.000 Quadratmetern für sich behaupten. Mit dem sehr guten Quartal im Rücken geht Colliers International von einem Flächenumsatz von bis zu 550.000 Quadratmetern aus – ein Ergebnis, das nur knapp unter dem 5-Jahres-Durchschnitt von rund 559.700 Quadratmeter liegt.








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