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20.05.2019 Globale Bürovermietungsmärkte bleiben in der Spur

Die weltweiten Aktivitäten auf den Immobilienmärkten sind im ersten Quartal 2019 auf einem relativ hohen Niveau geblieben, auch wenn es einige Anzeichen gibt, dass sich die Dynamik gegenüber den beeindruckenden Vorjahresniveaus verlangsamt. „Die Bürovermietungsmärkte bleiben in der Spur Richtung eines soliden Jahres 2019. Die Nachfrage dürfte deutlich über den langfristigen Durchschnittswerten liegen“, so Hela Hinrichs, JLL EMEA Research.

Büroflächennachfrage in den ersten Monaten weiter robust

Auf 10,5 Mio. m² summierten sich im ersten Quartal 2019 die globalen Bürovermietungsvolumina*. Damit wurde das Niveau des Vorjahreszeitraums wieder erreicht bzw. leicht getoppt (+ 2 %). Umsatzzuwächsen um jeweils sechs Prozent in Europa und den USA standen im asiatisch-pazifischen Raum nach einem starken Jahresanfang 2018 Rückgänge um 20 Prozent gegenüber. Für die sieben deutschen Immobilienhochburgen wurde ein leichtes Minus von vier Prozent notiert.

„Die Nachfrage unterliegt nach wie vor dem Postulat eines weiterhin sinkenden Flächenangebots. Unternehmen werden vor eine immer größere Herausforderung gestellt, Lösungen für ihre jeweils spezifischen Ansprüche zu finden“, so Timo Tschammler, CEO JLL Germany. Tschammler weiter: „Die Alternativen heißen, Verbleib in den Altflächen ohne weitere Expansionsmöglichkeit, Umzug in dezentrale Teilmärkte mit gegebenenfalls Verschlechterung der Erreichbarkeit durch die Mitarbeiter oder Anmietungen in Projektenwicklungen mit Umzugstermin in ein bis drei Jahren. Alle Varianten bedeuten aus unternehmerischer Sicht Einschnitte oder erheblichen Mehraufwand. Wir erwarten in dieser komplexen Gemengelage für das Gesamtjahr in Deutschland einen einstelligen Umsatzrückgang auf 3,8 Mio. m²“.

Und Hela Hinrichs, JLL EMEA Research, ergänzt diese Prognose um die Entwicklung auf den globalen Märkten: „JLL geht für das Gesamtjahr 2019 derzeit von einem Umsatzergebnis von rund 43 Mio. m² aus, ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr (rund 44 Mio. m²). Wirtschaftliche Unsicherheit und in vielen Märkten auch weiterhin nicht ausreichendes Flächenangebot könnten die Aktivitäten in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum jeweils um bis zu fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr bremsen.“

Die weltweite Leerstandsquote sinkt auf einen neuen Tiefstand

Obwohl die Fertigstellungen bereits angezogen haben, ist die weltweite Büro-Leerstandsquote im ersten Quartal 2019 weiter rückläufig: mit 11,1 Prozent ist im aktuellen Zyklus erneut ein Tiefstand erreicht. Die Leerstände gingen in Europa auf 6,0 Prozent und in der Region Amerika auf 14,5 Prozent zurück. In der Region Asien-Pazifik sind sie mit 10,3 Prozent weitgehend stabil geblieben.

In den deutschen Big 7 unterschreitet die Leerstandsquote den europäischen Durchschnittswert deutlich. 3,5 Prozent sind es Ende März. Berlin hat als erster der Big 7-Märkte die zwei Prozent-Marke unterschritten. Zuletzt gab es einen solch niedrigen Wert in München im Jahr 2002. „Bis Jahresende erwarten wir bei der Mehrheit der deutschen Märkte einen weiteren Rückgang des Leerstands. Mit Blick auf einzelne innerstädtische Teilmärkte zeigen sich Leerstandsquoten von sogar bis unter einem Prozent“, so Timo Tschammler.

Für das globale Fertigstellungsvolumen wird 2019 mit 19 Mio. m² ein Niveau erwartet, das zuletzt 2008 zu notieren war. Bis zu einem Drittel könnte damit das Fertigstellungsvolumen des Vorjahres getoppt werden, in Europa dürfte der Höhepunkt der Fertigstellungsvolumina allerdings erst 2021 kommen. „Aufgrund dieser weiter zunehmender Fertigstellungen, gepaart mit einem leichten Rückgang des Umsatzvolumens, erwarten wir für die globale Leerstandsquote bis Ende des Jahres eine leichte Zunahme auf 11,5 %“, so Hela Hinrichs.

Jährliches Spitzenmietwachstum weiterhin bei rund 4% - Berlin und Frankfurt unter den Top 10 Märkten

Das Mietpreiswachstum für erstklassige Büroflächen blieb in jedem Quartal seit dem Herbst 2017 (jeweils im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) bemerkenswert konstant: in den 30 weltweit analysierten Städten lag es im Durchschnitt durchgehend knapp unter vier Prozent.

Überdurchschnittliche Zuwachsraten mit einem zweistelligen Plus registrierten im Jahresvergleich (Q1 2018 / Q1 2019) Boston (+15 %), Singapur (+14%), Amsterdam (+12,5 %) und San Francisco (+11,7 %), belegen damit die vier vordersten Plätze in der globalen Rangliste. In den deutschen Immobilienhochburgen befeuert das aktuelle Verhältnis von Angebot und Nachfrage das Mietpreiswachstum weiter. Im neunten Jahr in Folge steigt der Spitzenmietpreisindex von JLL für die deutschen Big 7. Im Jahresvergleich hat er um 6,4 Prozent zugelegt und mit rund 215 Punkten den höchsten Stand seit 1992 erreicht. Gegenüber dem Jahresauftakt 2018 war in allen Big 7- Märkten im Vergleichszeitraum 2019 ein Zuwachs der Spitzenmieten zu beobachten, am stärksten in Berlin (+9,7 %), das sich damit auf Platz fünf positioniert. Frankfurt kommt auf ein Plus von 5,3 Prozent und rangiert auf Platz zehn. Tendenz bis Jahresende in beiden Märkten weiter leicht steigend.

„Auch global wird durch das steigende Angebot bis Jahresende ein sich verlangsamtes Mietpreiswachstum von 3,0 Prozent erwartet. Den stärksten Anstieg könnte Singapur erleben, insgesamt aber wird der Mietpreiszuwachs dominiert von den amerikanischen Städten, etwa Boston, San Francisco, Toronto und Sao Paulo“, so Hela Hinrichs.








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