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11.07.2019 Tendenz zur Konsolidierung der Mieten bei Wohnimmobilien

Nach Angaben von DAVE wird auch in diesem Jahr ein hoher Nachfrageüberhang bei Wohnimmobilien und Grundstücken zu verzeichnen sein – gerade bei Objekten mit einem Volumen zwischen 1 und 10 Millionen Euro. Zudem werden verlängerte Vermarktungszeiten bei Neubauten im gehobenen Preissegment registriert. Die Mieten befinden sich auf einem hohen Niveau und steigen vereinzelt bzw. ziehen im Bestand noch leicht an. Allerdings ist eine Tendenz zur Konsolidierung in Aussicht.

Jens Lütjen, Robert C. Spies in Bremen und Hamburg: „Generell mischen sich die Investorenprofile und Märkte stärker als je zuvor. Das betrifft sowohl die Assetklassen, bei denen Mixed Used der neue Gewinner ist, als auch die regionale Umschichtungen in den Portfolien.“

Sven Keussen, Rohrer Immobilien München: „Für das zweite Halbjahr gehen wir von einem größeren Angebot im Bereich Wohn- und Geschäftshäuser aus. Einige Projektentwickler werden projektierte und entwickelte Grundstücke auf den Markt bringen, was bereits im ersten Halbjahr spürbar war. Zudem erwarten wir weniger spekulative Käufe. In den vergangenen Jahren war das Einpreisen von Preissteigerungen gefühlte Gewohnheit der Verkäufer. Dies scheint nicht mehr durchsetzbar. Deswegen zeigen sich bei Preisen und Nachfrage erste Marktberuhigungen und längere Vermarktungszeiten, so dass auf Sicht mit einer Seitwärtsbewegung zu rechnen ist.“

Peter Schürrer, DAVE Geschäftsführer, Schürrer & Fleischer Immobilien Stuttgart: "Für Baden-Württemberg gehen wir weiter von Preissteigerungen in den städtischen Ballungszentren und deren Speckgürteln aus. Eine stabile Wirtschaft verbunden mit der anhaltenden Zuwanderung führen in diesen attraktiven, zukunftssicheren Lebensräumen für eine weitere Verknappung in allen Assetklassen. Das bedeutet steigende Preise für Kauf und Miete zumindest in den einfachen bis guten Lagen. Im Spitzensegment nehmen wir eine Verlangsamung der Nachfrage und Preisentwicklung wahr.“

Bernard Homann, Homann Immobilien Münster: „Der starke Nachfrageüberhang bei Wohnimmobilien wird durch den Mangel an bebaubaren Grundstücken in Verbindung mit langen Genehmigungsprozessen sowie teilweise sehr restriktiven Bebauungsplänen, die eine Nachverdichtung verhindern, weiter verstärkt.“ DAVE wendet sich in diesem Zusammenhang deswegen an die Kommunen bzw. Politik.

Keussen: „Für die Schaffung neuen Wohnraums und folglich zur Beruhigung der Kaufpreise ist nach wie vor eines der größten Hemmnisse das restriktive Verhalten der Kommunen bei der Ausweisung von mehr Bauland und Erhöhung der Geschossflächenzahl. So wird im Münchner Umland beispielsweise zum Teil auf alten Bebauungsplänen beharrt.“ Corvin Tolle, Rohrer Immobilien Berlin: „Regulierungen und künstliche ´Markthemmnisse´ der öffentlichen Hand könnten das weitere Investitionsinteresse in Wohnungen gefährden. Daher lautet unsere Empfehlung: Besser das Bauen fördern, als verhindern und regulieren.“

Bernd Hollstein, Hans Schütt Immobilien Kiel: „Signale aus der Politik, wie der jüngst beschlossene Mietpreisdeckel in Berlin und die vom linken politischen Spektrum losgetretene Enteignungsdebatte, verunsichern zunehmend Investoren. Dies betrifft nicht nur großvolumige Projektentwicklungen, sondern auch kleinere Investments von Kapitalanlegern, die beispielsweise eine Neubau-Eigentumswohnung zum Zwecke der Vermietung und Kapitalanlage erwerben möchten. Es ist zu befürchten, dass der private Sektor sich aus dem Mietwohnungsbau zurückziehen wird. Dies wird auch zu niedrigeren Baugenehmigungs- und Fertigstellungszahlen führen sowie sich direkt auf die Beschäftigungslage im Baugewerbe und bei Handwerkern auswirken.“







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