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30.08.2019 Anlegers Liebling: Worauf jetzt bei Indexfonds (ETF’s) zu achten ist

Das Klima an den internationalen Börsen wird rauer. Der Handelskrieg zwischen China und den USA, der bevorstehende Brexit und internationale Konflikte sorgen für Turbulenzen. Heftige Kursausschläge waren in den vergangenen Monaten keine Seltenheit. Was bedeutet dies für Aktien-Investoren, die sich über börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz ETF) an Unternehmenstiteln beteiligen? Die ETF’s haben bei Anlegern in der Vergangenheit einen veritablen Siegeszug hingelegt. Viele profitierten von einer anhaltenden Hausse an den weltweiten Aktienmärkten und der im Gleichschritt zulegenden Kurse der Indexfonds.

Grundsätzlich haben die „passiven“ Fonds auch in volatilen Märkten ihre Vorteile: „Sie eignen sich sehr gut, um kurzfristige Marktschwankungen durch Käufe und Verkäufe auszunutzen“, sagt Andreas Rapp, Leiter Private Banking beim Stuttgarter Privatbankhaus Ellwanger und Geiger. Schließlich ist ein fortlaufender Handel an den deutschen Börsen möglich und die Einstiegs- und Transaktionskosten sind deutlich geringer als bei aktiv gemanagten Investmentfonds. So fällt kein Ausgabeaufschlag an – die Kauf- und Verkaufskosten über die Börse, die das depotführende Institut berechnet, liegen im Schnitt zwischen 0,5 Prozent und 1,0 Prozent des Ordergegenwertes. Anleger sollten beim Handel jedoch darauf achten, dass die Geld-/Briefspanne, also der Unterschied zwischen dem An- und Verkaufskurs der ETF’s an der Börse möglichst gering ist.

Wer sein Geld in Indexfonds anlegt, sollte sich jedoch gerade in ruppigeren Zeiten auch über die Stolperfallen im Klaren sein: Beispiel „synthetische“ ETFs – hier wird zwar die Performance des zugrundeliegenden Index nachgebildet, jedoch kann die Investmentgesellschaft, die den ETF ausgibt, tatsächlich in völlig andere Wertpapiere investieren. Im Normalfall birgt dies keine Gefahren, weil die Investmentgesellschaft gegenüber dem Anleger das Versprechen abgibt, die Wertentwicklung des zugrundliegenden Index auszuzahlen. Gestaltet wird dieses Versprechen über ein Tausch-Geschäft (Swap) mit einem externen Partner, der letztendlich die genaue Wertentwicklung des ETF-Referenzindexes zusichert. Im Krisenfall besteht hier ein Bonitätsrisiko aufseiten des Tauschpartners – sollte dieser aufgrund wirtschaftlicher Turbulenzen in Zahlungsschwierigkeiten geraten wie Lehman Brothers vor zehn Jahren, könnte die Wertentwicklung nicht mehr der des Index, sondern des tatsächlichen Portfolios entsprechen.

Währungsrisiken beachten

Weiter muss man sich klarmachen, dass in Euro gehandelte ETF’s Währungsrisiken per se nicht ausschließen. Wer beispielsweise einen der beliebten ETF’s, einen Indexfonds auf den MSCI World erwirbt, sollte wissen, dass lediglich ein Fünftel des Investitionsbetrags in Euro investiert wird. Mehr als 60 Prozent fließen in den US-Dollar.

„Auch in speziellen Ländern, Branchen oder Themenfeldern, zum Beispiel Medizintechnik, effiziente Energie oder Dividendenstrategien bieten aktiv gemanagte Fonds Vorteile“, sagt Andreas Rapp. Der Grund: In diesen Bereichen existieren häufig keine seit Jahren etablierten, unabhängigen Indizes, die für einen ETF als unabhängige Vergleichsgrundlage dienen könnten. Häufig erstellen ETF-Anbieter hier eigene Indizes, was mit einer fehlenden Transparenz für den Anleger einhergeht.







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