News RSS-Feed

20.09.2019 Die Babyboomer kommen: Demografische Entwicklung der Kommunen

„Die Babyboomer“ kommen und sie bilden die größte Wählergruppe aller Zeiten. Die demografische Entwicklung ist immer wieder in der öffentlichen Diskussion. Ob im Hinblick auf den Fachkräftemangel oder die Rentendiskussion bis hin zu hilfe- und pflegebedürftigen Menschen.

Weniger beleuchtet wird die Situation in den Kommunen: Welche Auswirkungen sind für die Entwicklung von Landkreisen, Städten und Gemeinden zu erwarten. Diesem Zukunftsthema ist die Bertelsmann Stiftung nachgegangen (www.wegweiser-kommune.de).

Gerade die Generation der „Babyboomer“, die in den nächsten Jahren das Rentenalter erreichen, werden die Kommunen vor noch nie dagewesenen Herausforderungen stellen.

Der Anteil der über 65-jährigen wird in den nächsten 10 Jahren in Bayern um über 25% zunehmen. In einzelnen Regionen kann das aber noch mehr sein: So wird im Landkreis Weilheim-Schongau ein Anstieg von fast 28% prognostiziert und dagegen stehen kaum Angebote fürs „Wohnen & Leben im Alter“. Hier hat Weilheim den größten Nachholbedarf in Bayern.

Und selbst innerhalb eines Landkreises sind sehr unterschiedliche Situationen zu erwarten: So werden im selben Landkreis für die Stadt Weilheim bis 2030 ein Anstieg der 65 bis 79-jährigen von fast 27% erwartet, bei den über 80-jährigen sogar mehr als eine Verdoppelung, bis zu 55%. Hingegen wird in der Stadt Schongau bei den 65 bis 79-jährigen im selben Zeitraum ein Anstieg von „lediglich“ 11,5% und bei den über 80-jährigen um 42% erwartet.

Dementsprechend sollte hier jede Kommune sofort aktiv und steuernd tätig werden, um Angebote zum Wohnen & Leben aber auch zur Pflege im Alter zu initiieren und auf den Weg zu bringen. Wobei es hier nicht (nur) um große Pflegeeinrichtungen gehen darf: Die Vielfalt an Lebensformen, die die „68ziger Generation“ mitbringen, müssen auch im Alter möglich sein. Hier sind ambulante Tages- und Pflegeeinrichtungen genau so gefragt wie ambulante Wohngemeinschaften in allen möglichen Formen.

Aber nicht nur die Angebote zum Wohnen und zur Versorgung alter Menschen darf man hier im Blick haben: Weil die Zunahme bei den jüngeren Altersgruppen, die für die Pflege und Versorgung ja benötigt werden, bei weitem nicht so stark ist, sogar zurückgehen können, sind auch hier offensiv Maßnahmen zu Wohnangeboten, Infrastruktur etc. auf den Weg zu bringen. Ohne Betreuungs- und Pflegepersonal findet auch keine gute Versorgung statt.

Allein dieser exemplarische Vergleich zeigt, dass jede Kommune hier ihre „Hausaufgaben“ schleunigst machen muss, um rechtzeitig die politischen Weichen, z.B. in Form eines „seniorenpolitischen Konzeptes“ für eine gute Versorgung und Pflege im Alter zu stellen.

Quelle: Bertelsmann Stiftung, „Wegweiser Kommune“, http://www.wegwesier-kommune.de

Einzelnachweis: https://www.wegweiser-kommune.de/statistik/weilheim-in-oberbayern+relative-entwicklung-der-altersgruppen+2012-2030+kreis+land+schongau+landsberg-am-lech-ll+starnberg-sta+garmisch-partenkirchen-gap+bad-toelz+tabelle







Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!