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26.09.2019 Flex Space eröffnet Immobilieneigentümern neue Geschäftsmodelle

Selbst Flexible-Office-Space betreiben, an einen Betreiber vermieten oder kooperieren? Viele Immobilieneigentümer wollen von den Wachstums- und Ertragschancen des Marktes für flexible Büroflächen profitieren. Die sogenannten Flex Spaces liefern ihnen viele neue Optionen, ihre Objekte zu bewirtschaften. Das geht aus dem aktuellen Report „Flex Space goes beyond“ von JLL hervor.

Immobilieneigentümer akzeptieren die Betreiber flexibler Büroflächen immer öfter als Mieter. „Auch wenn die geringe Transparenz am Flexible-Office-Space-Markt sowie die erst junge Betreiberhistorie Eigentümer noch vorsichtig agieren lassen“, so Stephan Leimbach, Head of Office Leasing JLL Germany. Er ist dennoch überzeugt, dass sich die neuen Geschäftsmodelle auch in Deutschland weiter verbreiten werden. Leimbach: „Vor allem Kooperationen zwischen Eigentümern und Betreibern flexibler Büroflächen werden wir in Zukunft öfter sehen. In den angelsächsischen Ländern ist dies bereits stark verbreitet, beispielsweise kooperiert Brookfield mit Fora oder Blackstone mit The Office Group.“

Neue Impulse für die Immobilienstrategie von Unternehmen

Flex Space setzt vor allem auch für die Immobilienstrategie von Unternehmen neue Impulse. „Vor allem mittlere und große Firmen adaptieren mehr und mehr flexiblere Arbeitsumgebungen. Sie reagieren dabei auf eine Vielzahl struktureller Veränderungen, indem sie ihre Portfolios optimieren, Büroflächen konsolidieren und ihre Produktivität vorantreiben“, erklärt Christian Koch, Mitglied des Management Boards von JLL Deutschland und unter anderem für den Bereich Corporate Solutions verantwortlich. Viele Unternehmen testen aktuell die neuen Flex-Angebote. „Getrieben ist dies vom Wunsch nach Flexibilität in den Konditionen, einer einfachen und vergleichsweise schnellen Anmietung ohne Ausbau, Möbelbeschaffung und Betreiben der Fläche“, so Koch. In Städten wie beispielsweise Berlin sei das Angebot an konventionellen Flächen zudem oft schlichtweg zu klein, so dass den Unternehmen gar keine Wahl bliebe.

Aber rechnet sich das auch? Schließlich sind die flexiblen Angebote nicht gerade günstig. Koch: „Bei einer Laufzeit von bis zu 36 Monaten kann es für Unternehmen durchaus vorteilhaft sein, Mitarbeiter in flexiblen Flächen unterzubringen. Danach ist es meist günstiger, eigene Flächen bereitzustellen.“

Es kann aber auch durchaus attraktiv sein, flexible Lösungen im eigenen Bestand zu realisieren. „Beispielsweise könnten Unternehmen wie Banken, die ihren Flächenbedarf derzeit deutlich reduzieren, mit der Vermietung der überflüssigen (Teil-)Flächen an einen Flex-Betreiber zusätzliche Einnahmen erzielen“, erklärt Koch. Somit könnten Unternehmen einen Teil ihres eigenen Bürokomplexes als Flex Space betreiben oder betreiben lassen. Natürlich kommt es dabei unter anderem auf die Lage sowie die technische Gebäudeausrüstung der jeweiligen Objekte an und auch der Datenschutz kann ein Thema sein. Koch: „Flex Space ist sicherlich nicht für jedes Unternehmen eine Lösung, aber der Markt liefert auf jeden Fall weitere Optionen für die eigenen Flächen.“

Grundsätzlich gibt es für Unternehmen drei mögliche Flex-Geschäftsmodelle mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen: Die Vermietung, die Gründung einer eigenen Flex-Marke und die Kooperation, das heißt, das Unternehmen beauftragt einen Betreiber mit Errichtung und Betrieb der Flächen. „Während Unternehmen mit der Gründung einer eigenen Marke das Betreiberrisiko übernehmen und Kapital binden müssen, dafür aber ihr Produktportfolio erweitern und neue Kundengruppen erschließen, bekommen sie bei der klassischen Vermietung eben nur die Mieteinnahmen, haben dafür aber auch kein Betriebsrisiko“, so Koch.

„Wir sind überzeugt, dass flexible Büroflächen einen festen Platz in den Unternehmensportfolios der Zukunft haben werden“, so Koch weiter. Zwar benötigten nicht alle Unternehmen flexible Arbeitsplätze, aber die überwiegende Mehrheit werde ihre Nutzung in den kommenden fünf Jahren deutlich erhöhen - oder ihr Engagement anderweitig ausbauen. Koch: „Selbst wenn flexible Büroflächen künftig nur 5 bis 10 Prozent der Unternehmensportfolios stellen, gibt es erhebliches Wachstumspotenzial für Flex Space im Vergleich zum aktuellen Anteil an Büroflächen.“






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