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26.09.2019 Demografie: Welt wächst – Europa stagniert – Deutschland schrumpft

Die Berlin Hyp hat mit Unterstützung von bulwiengesa den Marktreport kompakt "Demografie Deutschland" veröffentlicht. Die wesentlichsten Ergebnisse: Im Zeitraum 2000 bis 2060 verliert die Bundesrepublik 12,3 % ihrer Einwohner. Ostdeutschland schrumpft mit einem Minus von 33,9 % von 2000 bis 2060 deutlich schneller als Westdeutschland. Dort sinkt die Bevölkerungszahl im gleichen Zeitraum voraussichtlich „nur“ um 7,9%.

Deutschland schrumpft

Die Bevölkerungsentwicklung in Europa fällt von Land zu Land unterschiedlich aus. Während bis zum Jahre 2100 in allen Weltregionen die Bevölkerungszahl steigt, wird sie in Europa mehr oder weniger stagnieren. Der Einwohnerschwund in Deutschland ist mit -13,0% beträchtlich: aber auch die Staaten des Baltikums und der Großteil der Regionen in Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Polen und der Slowakei (Ost-West-Gefälle) müssen große Verluste hinnehmen. Allerdings wächst auch in den schrumpfenden Staaten die Bevölkerung in urbanen Gebieten oder schrumpft und altert zumindest wesentlich langsamer als in ländlichen Gebieten. Boomende Großstädte zeichnen sich durch eine gute Infrastruktur aus, die gerade junge Menschen anzieht. Junges Humankapital wirkt attraktiv für ansiedlungswillige Firmen. Ganz anders die strukturschwachen ländlichen Regionen: Mit schrumpfender und alternder Bevölkerung drohen diese Landstriche auch von der wirtschaftlichen und technischen Entwicklung abgehängt zu werden.

Alt und Jung in Deutschland

Deutschland wird zum Hort der Alten und Hochbetagten: Der Anteil älterer Menschen in Deutschland nimmt kontinuierlich zu. In zahlreichen ostdeutschen Kreisen ist bereits mehr als jeder vierte Einwohner älter als 65 Jahre. Der Grund ist, dass vor allem jüngere Menschen strukturschwache und ländliche Räume verlassen. Damit einher gehen weniger Kinder und ein steigender Anteil der Älteren an den verbleibenden Einwohnern. In Ostdeutschland hat zudem der Geburteneinbruch nach 1989 dazu beigetragen, dass heute in vielen Gebieten die Bevölkerung vergleichsweise alt ist. Die Alterung der Bevölkerung ist das wesentliche Merkmal des demographischen Wandels. 1960 war jeder achte Einwohner mindestens 65 Jahre alt, 2017 jeder Fünfte und bis 2060 könnte es jeder Dritte sein.

46.282 Pflegeheime im Jahr 2060

Die Babyboomer-Generation sorgt für hinreichende Nachfrage bei Pflege- und Sozialimmobilien: Bei gleichbleibendem Platzangebot pro Pflegeheim müsste sich die Anzahl der Pflegeheime von 13.596 (2015) auf 46.282 (2060) nahezu verdrei- bis vervierfachen.

11,5 % weniger Supermärkte bis 2030

Bis 2030 droht nahezu jeder neunte Supermarkt zu schließen (-11,5 %). Besonders betroffen sind Sachsen-Anhalt, Thüringen, Saarland und Mecklenburg-Vorpommern. Die Befürchtung ist auf die sinkende Bevölkerungszahl, aber auch auf den Bedeutungsgewinn des Online-Handels und eine steigende Flächenproduktivität zurückzuführen.

Minus 26,9 % beim Erwerbspersonenpotenzial

Die Knappheit der Arbeitskräfte im Zuge der schrittweisen Verrentung der Babyboomer-Generation wirkt sich auch auf den Büroimmobilienmarkt aus: Das Erwerbspersonenpotenzial sinkt voraussichtlich bis 2060 um 26,9 %.

Demografie ist ein Megatrend, dem die Immobilienbranche größtmögliche Beachtung schenken muss, wenn sie langfristig planen und damit auch nachhaltiger wirtschaften will. „Denn alle demografischen Veränderungen haben Auswirkungen auf die Ansprüche künftiger Generationen an Immobilien“, so Gero Bergmann, Mitglied des Vorstands der Berlin Hyp.







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