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14.10.2019 Investmentmarkt für Einzelhandel übertrifft eigenen Langzeitschnitt

Der Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien hat seinen guten Lauf im dritten Quartal fortgesetzt und 2,2 Mrd. Euro Transaktionsvolumen erzielt. Damit bilanziert der Markt nach neun Monaten insgesamt 7,1 Mrd. Euro, was zwar ein Zehntel unter dem Wert des Vorjahreszeitraums liegt, aber zugleich drei Prozent über dem Schnitt der vergangenen Dekade. Damit machen Einzelhandelsobjekte zwölf Prozent des gesamten Investmentmarktes von bislang insgesamt 57,3 Mrd. Euro aus. Im Vorjahr waren es noch 14 Prozent gewesen. Der Einzelhandel rangiert damit als drittstärkste Assetklasse hinter Büro (36 %) und Living (29 %) auf Rang drei.

Sandra Ludwig, Head of Retail Investment JLL Germany: „Rang drei im Transaktionsvolumen ist kein Zeichen für eine sinkende Nachfrage. In den gewerblichen Asset Klassen belegt der Einzelhandel weiterhin Platz zwei. Aufgrund der gewachsenen Nachfrage von insbesondere institutionellen Investoren im Segment Living steigt jedoch hier das Transaktionsvolumen signifikant.”

Der Grund dafür, dass das Transaktionsvolumen aktuell hinter dem des Vorjahres zurückbleibt, ist auf der Angebotsseite zu finden. Zum einen ging die Anzahl der Transaktionen aufgrund des geringeren Angebots zurück – von 90 auf 41 im Quartalsvergleich sowie von 246 auf 167 was die ersten drei Quartale zusammengenommen betrifft. Unter diesen Abschlüssen fanden sich zudem weniger Großtransaktionen mit mehr als 100 Mio. Euro. Hier ging die Zahl nach drei Quartalen im Jahresvergleich von 20 auf 14 zurück.

Gefragteste Nutzungsart sind erneut Fachmarktzentren, Supermärkte und Fachmärkte, die zusammen auf knapp drei Milliarden Euro Transaktionsvolumen kommen. Dahinter rangieren Warenhäuser mit 2,1 Mrd. Euro, wobei knapp die Hälfte dem Verkauf der restlichen Galeria Karstadt Kaufhof Anteile durch Hudson’s Bay an Signa zuzuschreiben ist. Diese Transaktion war bislang zugleich die größte in diesem Jahr. Geschäftshäuser kommen auf 1,2 Mrd. Euro, Shopping Center auf rund eine Milliarde Euro Transaktionsvolumen.

Fast zwei von drei gehandelten Objekten entfielen auf die Risikoklasse Core plus
Vor allem Immobilien der Risikoklasse Core plus wechselten den Besitzer und machten in den ersten drei Quartalen des Jahres 62 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens für Einzelhandelsimmobilien aus. Erst mit Abstand folgt Core mit 31 Prozent. Value Add (6 %) und opportunistische Objekte (1 %) wurden indes kaum gehandelt.

Per Saldo bauten internationale Investoren ihre Bestände in Deutschland um rund 1,1 Mrd. Euro ab, indem sie auf Verkäuferseite 60 Prozent des Volumens bestritten, auf Käuferseite zugleich aber nur 44 Prozent.

Die meisten Spitzenrenditen blieben unverändert. Fachmarktzentren liegen bei 4,30 Prozent, einzelne Fachmärkte bei 5,10 Prozent. Die Highstreet-Spitzenrendite in München gab derweil um zehn Basispunkte nach und liegt nun bei 2,40 Prozent. Allein die Shopping Center werden mit Blick auf die Rendite wieder interessanter und legen 20 Basispunkte auf 4,40 Prozent zu. „Shopping Center in den richtigen Lagen und mit einem zukunftsweisenden Mietermix werden damit zu einer attraktiven Anlagemöglichkeit für Investoren, die eine attraktive Rendite suchen“, sagt Sandra Ludwig.







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