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06.11.2019 Münchner Startup zeigt, was das Haus des Nachbarn wert ist

Stell Dir vor, Du läufst durch die Straßen Münchens und jedes Wohnhaus und jede Wohnung hat einen Pin mit einem geschätzten Immobilienwert. Die Wohnung des Kollegen in der Schwabinger Hohenzollernstraße, das Haus der Eltern am südlichen Stadtrand und das eigene Traumobjekt in Neuhausen. Das ist die Idee hinter dem Immobilien-Startup Scoperty (www.scoperty.de). Nach einer erfolgreichen Testphase in der Metropolregion Nürnberg ist der Service ab November in München und den vier Metropolen Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main und Köln verfügbar. In München werden erste Daten von mehr als 1,1 Mio. Wohnungen und 230.000 Häusern veröffentlicht und somit mehr als 1,3 Mio. Schätzwerte für alle Wohnimmobilien der Stadt. Im Jahr 2020 sollen Schätzwerte für alle 40 Mio. Wohnobjekte in ganz Deutschland folgen.

Ein erfolgreicher Markttest in Nürnberg hat gezeigt: Der Ansatz, dass Immobilienbesitzer, -interessenten und -makler mit Hilfe von Big Data und künstlicher Intelligenz einen neuen Marktplatz generieren, geht auf. „Indem wir Schätzwerte bereitstellen, schaffen wir mehr Interaktionen zwischen potenziellen Käufern und Verkäufern, die es so bisher nicht gegeben hat. Wir machen die Märkte nicht nur transparenter, sondern vergrößern das Angebot, indem Kaufinteressenten auf Basis der Schätzwerte unverbindliche Kaufangebote für ihre Lieblingsimmobilie an den Eigentümer abgeben können. Scoperty kann einen Beitrag leisten, stark nachgefragte Immobilienmärkte zu entspannen“, erklärt Michael Kasch, Geschäftsführer der Scoperty GmbH, zum Start in den fünf Metropolen. Um Bewegung in den tradierten deutschen Immobilienmarkt zu bringen, der mit einem Transaktionsvolumen von rund 170 Mrd. Euro zu den größten Märkten in Europa gehört, hat Kasch neben einem erfahrenen Gründerteam eine hochkarätige Geschäftsführung an die Spitze des Startups geholt.

Algorithmen für die virtuelle Immobilienschau

Konkret sieht der kostenlose Service im Internet so aus: Scoperty kombiniert erstmals Online-Ansichten von Straßen und Fassaden mit verfügbaren Informationen zum jeweiligen Objekt. Ab November sind auf diese Weise unter www.scoperty.de Daten zu mehr als acht Mio. Wohnimmobilien in den Städten Nürnberg, München, Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main und Köln abrufbar. „Der Großteil der Schätzwerte ist valide und hilft allen Marktteilnehmern als erste Indikation und Ausgangspunkt schon heute. In Großstädten mit extrem angespannten Immobilienmärkten wie München oder Hamburg verzeichnen wir in sehr teuren Lagen momentan teilweise noch größere Ungenauigkeiten. Eigentümer können jedoch selbst Einfluss auf die Genauigkeit nehmen, indem sie Daten zu ihrem Objekt aktualisieren und anpassen. Der Markt war jahrelang in einem Dornröschenschlaf und wir brechen ihn jetzt auf“, erläutert Kasch.

Das Modell basiert vor allem auf Daten, die durch künstliche Intelligenz mithilfe eines speziellen Algorithmus aufbereitet werden. Die Informationen stammen aus verschiedenen öffentlichen und privatwirtschaftlichen Quellen. Kasch: „Während in der Mobilität oder im Onlinehandel Daten die Branchen längst radikal verändert haben, spielen sie in der Immobilienbranche bisher eine untergeordnete Rolle. Bei Scoperty schaffen wir ein neuartiges Zusammenspiel aus unterschiedlichen Datenquellen und denken so den Immobilienmarkt neu. Ausgangspunkt für eine Transaktion ist damit nicht mehr nur das Angebot, sondern die Transparenz und Sichtbarkeit von Marktdaten, die potenzielle Käufer und Verkäufer völlig anders zusammenführen.“

Realer Markt-Check: Mehrwert für Eigentümer und Käufer

Eigentümer und Interessenten können virtuell den kompletten Wohnimmobilienmarkt erkunden. Sie finden zu allen Objekten neben Wohnflächen und adressgenauen Quadratmeter-Schätzwerten tiefergehende Informationen wie Baujahr oder Grundstücksflächen. „Eigentümer erfahren ein reales Marktinteresse an ihrem Objekt, ohne dafür eine Wertermittlung oder einen verbindlichen Kaufprozess in Gang setzen zu müssen, und können so einen besseren Verkaufszeitpunkt für ihr Objekt finden, was im aktuellen Immobilienmarkt eine große Hilfe darstellt“, erläutert Kasch. Zudem können Eigentümer den Schätzwert ihrer Immobilie durch weitere Dateneingaben verbessern. Ein Novum ist, dass Interessenten für Immobilien unverbindliche Kaufangebote abgeben können, die noch nicht zum Verkauf stehen. Interessenten können sich so einen Vorsprung am Markt sichern und mit ihrem Interesse möglicherweise einen Verkauf anstoßen.

Immobilienmarkt soll transparenter werden

„Unser Testlauf im Sommer hat gezeigt, dass wir mit dem Service den Immobilienmarkt in Deutschland verändern können. Gerade in Zeiten der Wohnungsknappheit wie hier in München kann Scoperty einen wichtigen Beitrag leisten, indem wir Transaktionen anstoßen und beschleunigen. Marktteilnehmern wie Maklern eröffnen wir durch unseren Service die Möglichkeit, sich künftig stärker auf Kernthemen wie Beratung und Transaktionsbegleitung zu fokussieren. Damit können sich Makler im Hinblick auf das Bestellerprinzip besser positionieren“, erklärt Kasch.

Die Unternehmensidee spiegelt sich im Namen wider. „Scoperty“ verbindet das italienische „Scoperta“ für Entdeckung mit dem englischen „Property“ für Immobilie und spielt auf die Möglichkeit an, über die Plattform neues Immobilieneigentum zu entdecken. Durch Schätzwerte und Metadaten zu Objekten will Scoperty die Digitalisierung des Marktes und die Verbraucherposition stärken – und zwar sowohl auf Seite der Interessenten als auch auf Seite der Eigentümer beziehungsweise potenzieller Verkäufer.






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