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12.11.2019 München Feldmoching: Wettbewerb für 1.600 Wohnungen entschieden

Lerchenauer Feld Wettbewerb, 1.Platz. Quelle: WohnParkLerchenauerFeld
Der städtebauliche und landschaftsplanerische Wettbewerb zum Lerchenauer Feld in Feldmoching ist entschieden. Am gestrigen Montag wurden die Preisträger den Bürgern vor Ort vorgestellt. Auf dem Lerchenauer Feld sollen neben einem Schulcampus etwa 1600 Wohnungen entstehen.

München, 12. November 2019 - Die Neugierde war groß: Etwa 200 Bürger aus dem Münchner Nordwesten besuchten am gestrigen Montagabend, 11. November 2019, in der Feldmochinger Faganahalle einen weiteren öffentlichen Dialog. Die Landeshauptstadt München sowie das Unternehmen Wohn Park Lerchenauer Feld hatten wieder zu einer Veranstaltung eingeladen, um die Preisträger des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs für das Lerchenauer Feld zu präsentieren. Auf diesem 23 Hektar großen Gelände im Münchner Stadtteil Feldmoching, zwischen der Lerchenauer Straße im Westen und der Lerchenstraße im Osten, soll im kommenden Jahrzehnt ein Wohnquartier mit zugehöriger Infrastruktur sowie einem neuen Schul- und Sportcampus entstehen. Etwa die Hälfte der Flächen - 47 Prozent - befindet sich im Eigentum der Landeshauptstadt, die restlichen Flächen wurden von der Wohn Park Lerchenauer Feld GmbH und Co. KG, einem Joint Venture der beiden Münchner Immobilienunternehmen Bayerische Hausbau und CONCEPT BAU, erworben.

Jury überzeugt

Nachdem eine 17-köpfige Fachjury bereits im Sommer 2019 aus elf eingereichten Arbeiten fünf zur weiteren Überarbeitung ausgewählt hatte, wurden nun die ersten drei Plätze vergeben. Gewonnen hat den städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb die Arbeitsgemeinschaft Amman Albers Stadtwerke, Zürich, zusammen mit BEM Landschaftsarchitekten / Stadtplaner, München. Auf dem zweiten Platz folgte der Entwurf der Gemeinschaft Blaumoser Architekten, Starnberg, mit zaharias landschaftsarchitekten, München; Platz Drei erreichten bgsm Architekten und Stadtplaner, München, mit Adler und Olesch Landschaftsarchitekten GmbH, Nürnberg.

In der Faganahalle hatten Vertreter der drei bestplatzierten Büros Gelegenheit, ihre Entwürfe den Bürgern vorzustellen, diese wurden zudem in Form von Plänen und Modellen ausgestellt. Prof. Dr. Franz Pesch, Vorsitzender der Jury, erklärte zudem, wie das Gremium zu seiner Entscheidung gekommen war.

Der Jurybewertung zufolge sprechen viele Gründe für den erstplatzierten Entwurf: Er nehme die typisch Münchner Blockstruktur auf und schafft Innenhöfe in der richtigen Größe – „der Hofmaßstab stimmt“, sagte Prof. Dr. Franz Pesch. Die geschwungene Grundstruktur des Entwurfs erzeuge gekrümmte und dadurch lebendige Straßenräume mit hoher Aufenthaltsqualität und „immer neuen Blickwinkel und Möglichkeiten.“ Auch sei der Übergang zur Bestandsbebauung gelungen und die Höhenentwicklung moderat, eine immer wieder angebrachte Forderung aus der Bürgerschaft. Im Rahmen zweier weiteren öffentlicher Dialoge im Februar und Juli 2019 wurden die Bürger aufgerufen, Anregungen und Hinweise zum Projektvorhaben allgemein sowie zu den fünf Arbeiten der zweiten Wettbewerbsrunde zu hinterlassen. „Wir haben drei Arbeiten, die auf die Botschaften aus der Öffentlichkeit reagieren“, so Prof. Dr. Franz Pesch.

Der erstplatzierte Entwurf sieht den vorgesehen Schul- und Sportcampus im Süden und etwa 1600 Wohnungen nördlich davon vor. Zudem wird es Flächen für Nahversorgung, etwa einem Supermarkt, geben sowie soziale Einrichtungen, unter ihnen ein vollstationäres Pflegeheim sowie eine offene Einrichtung für Kinder und Jugendliche. Mehr als 40 Prozent der Wohnfläche wird zudem geförderter Wohnraum sein. Der Siegerentwurf plant in Nord-Süd-Richtung einen zentralen Grünzug. Über das Quartier verteilt gibt es mehrere kleine Plätze mit Wasserspiele; am Quartierseingang an der Lerchenauer Straße entsteht ein Stadtplatz, der durch die umliegende Nutzung durch Schule, Nahversorgung und soziale Einrichtungen eine große Belebung erfährt. Insgesamt sollen die heterogenen Nutzungen im Quartier zu einer lebendigen Nachbarschaft führen.

Weiteres Vorgehen

Wie Vertreter des Referats für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München am gestrigen Montag erklärten, bedeutet der Gewinn des Wettbewerbs noch keinen Auftrag für die weitere Überarbeitung des Entwurfs. Nach dem städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb steigen die Projektpartner in ein Verhandlungsverfahren mit den drei Gewinnern ein. Diesem Verhandlungsverfahren liegt eine klar definierte Bewertungsmatrix zugrunde. Westenlicher Anteil der Bewertung ist die Platzierung beim städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb, weitere Faktoren sind zum Beispiel die Qualifikation und Kapazität der Büros und Projektleiter sowie das Honorar. Dass der Erstplatzierte schlussendlich nicht den Auftrag bekommt, ist selten, aber nicht ausgeschlossen.

Aus diesem Verhandlungsverfahren soll noch vor Weihnachten 2019 eine Arbeitsgemeinschaft mit einem Entwurf hervorgehen, demzufolge ein Bebauungsplan für das Lerchenauer Feld entwickelt wird. Das ausgewählte Büro wird seinen Entwurf weiter auf Basis der Jury- und Bürgeranmerkungen sowie der Anmerkungen der Auslober überarbeiten, gleichzeitig beginnt das Bebauungsplanverfahren. Bis Anfang 2022 wird der Billigungsbeschluss des Stadtrates und Anfang 2023 der Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan erwartet, sodass er schließlich in Kraft treten kann.

Alle elf teilnehmenden Wettbewerbsarbeiten werden ab Dienstag, 19. November 2019, bis einschließlich Freitag, 29. November 2019, im Foyer des Referates für Stadtplanung und Bauordnung, Blumenstraße 28b, ausgestellt sowie auf der Internetseite www.lerchenauer-feld.de veröffentlicht. Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag jeweils von 7.30 bis 18 Uhr frei zugänglich.






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