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06.12.2019 Dr. Andreas Pfnür: „Es gibt mehr als nur Wohnimmobilien“

Gemeinsame Immobilienwirtschaftliche Konferenz der TU Darmstadt und der Schader-Stiftung mit über 200 Teilnehmern: Gewerbeimmobilien im Strukturwandel von Wirtschaft und Gesellschaft

Es gibt kaum einen passenderen Ort für den Austausch zwischen Immobilien- und Bauwirtschaft als die Schader-Stiftung in der Universitätsstadt Darmstadt. Die vom Bauingenieur Alois M. Schader gegründete Stiftung hat sich den Dialog zwischen Gesellschaftswissenschaften und Praxis – insbesondere auch der Bauwirtschaft – zur Aufgabe gemacht und entspricht damit genau der Idee welche Professor Dr. Andreas Pfnür in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt. Pfnür leitet das Forschungscenter Betriebliche Immobilienwirtschaft der Technischen Universität (TU) Darmstadt und führt bereits zum achten Mal die Immobilienwirtschaftliche Konferenz durch.

Das diesjährige Motto der hochkarätigen Konferenz, welche in Kooperation mit dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) und CoreNet Global stattfand, lautete „Bridging the Gap between Corporate and Real Estate“. Die dahinter liegende Idee war, die Bedeutung des Wirtschaftsgutes Immobilie für den Transformationsprozess von Unternehmen und Gesellschaft zu beleuchten. „Häufig ist zu beobachten“, so Prof. Dr. Andreas Pfnür, „dass sich Unternehmen die Rolle von Immobilien gar nicht richtig bewusst machen, während bau- und immobilienwirtschaftliche Akteure zu weit entfernt von den Unternehmen und ihren Anforderungen sind.“ Hinzu käme, dass insbesondere beim Thema Klimaschutz, zu viel über Wohnimmobilien diskutiert würde, während die Reserven, die in Unternehmensimmobilien lägen, nicht ausreichend beleuchtet würden. Wie der Wissenschaftler weiter betont, zeigten alle Untersuchungen, dass wir erst am Anfang eines umfassenden Transformationsprozesses stünden, der aus den Veränderungen in der Arbeitswelt, der Digitalisierung und dem Megathema Nachhaltigkeit gespeist wird.

Die Auswirkungen aus diesen Veränderungen sind von der Stadt- und Regionalentwicklung bis hin zur Bewirtschaftung von Immobilien deutlich zu spüren. Aus diesem Grund wurde die Konferenz mit einem breiten Fächer an Rednern und Themenblöcken konzipiert. Gestartet wurde mit einer „Speakers Corner for Young Leader“. Dabei haben sich PropTechs und etablierte Unternehmen Innovationen im Immobilienbestandsmanagement und der Organisation des immobilienwirtschaftlichen Wertschöpfungssystems gewidmet. So wurde unter anderem über die richtige Nutzung von Daten diskutiert und festgestellt, dass „zu viele Daten und zu wenig fundierte Insights“ existierten.

Unter der Überschrift „Gewerbeimmobilien im Strukturwandel von Wirtschaft und Gesellschaft“ widmete sich dann der erste Themenblock der Zukunft der Arbeit. Hierbei stellten Prof. Dr Alexander von Erdély, der CEO von CBRE in Deutschland, sowie Jörg von Ditfurth, Lead Partner Real Estate Consulting von Deloitte, ihre Thesen vor. So beobachten die beiden Topberater unter anderem, dass Technologie inzwischen schneller lerne als wir Menschen, was enorme Auswirkungen auf den Betrieb und die Anforderung von Gewerbeimmobilien haben werde. Auch der Gesetzgeber könne mit der Dynamik nicht Schritt halten, weshalb rechtliche Vorgaben häufig nicht mehr den Stand der Technik wiedergeben. Zsolt Sluitner, CEO von Siemens Real Estate, betonte in seinem Beitrag wiederum, dass der Workspace für den Strukturwandel, die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit elementar sei. Deshalb hätte Siemens von Anfang an gezielt in den Ausbau des CREM (Corporate Real Estate Management) investiert.

Im letzten Themenblock wurde genau diese Rolle der Unternehmen und ihrer bau- und immobilienwirtschaftlichen Marktpartner näher beleuchtet, um dann im Anschluss die Chancen und Risiken der immobilienwirtschaftlichen Transformation der deutschen Unternehmen und die Rolle der öffentlichen Hand hierbei zu betrachten.

Ein Dankeschön richteten die Veranstalter an die Sponsoren Apleona, Aurelis, Bayer, CBRE, Corpus Sireo, OFB, Siemens, TME Associates sowie der ZIA und CoreNet Global aus, die mit ihrem Engagement die Konferenz erst ermöglicht haben.

Ihren Abschluss fand die Konferenz bei einem Abendessen und Drinks im Jagdschloss Kranichstein, wo der persönliche Austausch der Konferenzteilnehmer im Mittelpunkt stand.







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