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13.02.2020 Frankfurter Wohninvestment: Allzeithoch beim Transaktionsvolumen

Mit 2,38 Mrd. Euro wurde 2019 das höchste jemals registrierte Transaktionsvolumen auf dem Frankfurter Wohninvestmentmarkt erzielt. Ein Plus von 87 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet die höchste Steigerungsrate in Deutschland überhaupt, deutlich höher als der Anstieg am deutschen Wohninvestmentmarkt insgesamt (+ 7 %). Der Fünf-Jahresdurchschnitt 2014 – 2018 wurde um mehr als das Dreifache übertroffen. Lediglich Berlin (3,7 Mrd. Euro) weist 2019 ein höheres Transaktionsvolumen als die Mainmetropole auf. „Dabei darf nicht übersehen werden, dass der Frankfurter Wohnungsbestand kleiner ist als der der Hauptstadt. Setzt man Transaktionsvolumen und Bestand in Relation, hatte Frankfurt 2019 die Nase vorn“, so Michael Bender, Senior Team Leader Residential Investment JLL Frankfurt. Bender weiter: „Zwar war 2019 ein außergewöhnlich aktives Jahr, der langfristige Trend hin zu höheren Transaktionsvolumina zeichnet sich jedoch bereits seit einigen Jahren ab.“

Insgesamt wechselten 2019 ca. 8.300 Wohnungen den Eigentümer, entsprechend einem Zuwachs von rund 60 Prozent bei einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 4.040 Euro (+ 8 % gegenüber dem Vorjahr). Zum Vergleich: Auf nationaler Ebene entsprach die Anzahl der gehandelten Wohnungen in etwa dem Vorjahr, in den Big-7 Städten stieg sie um knapp ein Viertel. „Es wird deutlich, dass die enorme Steigerung des Transaktionsvolumens sowohl auf einer Zunahme der transferierten Wohneinheiten als auch auf einer erheblichen Preissteigerung basiert“, so Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. Zu den bedeutendsten Verkäufen in 2019 zählten neben den beiden mit jeweils über 1.000 Wohneinheiten größten Transaktionen, die Projektentwicklung von Instone Real Estate im Gallusviertel und das Wohnportfolio von Akelius, das Wohnturmprojekt EDEN im Europaviertel sowie eine Wohnanlage in Sachsenhausen mit insgesamt 382 Wohneinheiten.

Einen überdurchschnittlich starken Anstieg (+13 % auf 5.430 Euro / m²) verzeichneten die Preise bei Projektentwicklungen. „Deren Erwerb ist bereits seit einigen Jahren eine beliebte Alternative zu Wohnobjekten mit laufenden Mieterträgen“, so Bender. In Frankfurt machten diese sogenannten Forward Deals 2019 mit 58 % (1,37 Mrd. Euro) einen doppelt so hohen Anteil aus als bundesweit. Deren Anstieg fällt allerdings mit rund 50 % niedriger aus als der Anstieg des gesamten Transaktionsvolumens. „Das hochpreisige Segment hat eine hohe Bedeutung am Frankfurter Wohninvestmentmarkt: Frankfurt zieht als wichtiger europäischer Finanz- und Wirtschaftsstandort vornehmlich berufsbedingte Zuwanderung mit Präferenz für hohen Wohnstandard in zentralen Lagen. Auch die starke Bautätigkeit in der Main-Metropole tut ihr Übriges“, so Bender.

Die Bausumme von 550 Mio. Euro und rund 3.500 neuen Wohnungen 2018 sei bereits rekordverdächtig gewesen: der zweithöchste Wert der letzten vierzig Jahre. Und Scheunemann ergänzt: „Dies ist umso eindrucksvoller angesichts der Tatsache, dass das Flächenpotential für große Quartiersentwicklungen beschränkt ist.“ Ebenfalls eindrucksvoll: ein halbes Jahrhundert ist es bereits her, dass die Anzahl genehmigter Wohnungen insgesamt zuletzt ein ähnliches Niveau wie 2018 (rund 7.300) erreicht hatte.

Insofern ist es auch nicht überraschend, dass „Entwickler“ mit rund 1,28 Mrd. Euro (54 % des Transaktionsvolumens) die stärkste Verkäufergruppe sind (+ 23 % gegenüber dem Vorjahr). Mit deutlichem Abstand folgen Immobilienunternehmen und Asset/Fondsmanager mit 303 Mio. Euro bzw. 257 Mio. Euro.

Sollte sich das gesamtwirtschaftliche Marktumfeld in 2020 nicht entscheidend verändern, geht JLL von einem konstanten Transaktionsvolumen in einer Größenordnung von mehr als 2 Mrd. Euro aus. „Der Anteil von Forward Deals in Frankfurt bleibt signifikant hoch, Bestandswohnungen werden aber wieder vermehrt in den Fokus der Investoren rücken. Mittel- bis langfristig dürfte der im Dezember 2019 erfolgte ‚Baulandbeschluss‘ des Magistrats weitreichende Auswirkungen bzw. Einschränkungen auf die Wohn-Projektentwickler-Szene und die weitere Entwicklung von Bauland in Frankfurt haben“, so Michael Bender abschließend.







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