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18.02.2020 Immer mehr institutionelle Investoren lehnen Ado-Adler-Fusion ab

Immer mehr institutionelle Investoren lehnen die geplante Fusion der beiden Wohnimmobilienkonzerne ADO Properties und Adler Real Estate sowie des Projektentwicklers Consus ab. Wie Claudia Reich Floyd, Portfoliomanagerin für globale Immobilienaktien und Leiterin des Deutschland-Büros von Timbercreek, mitteilte, hätten sich neben ihrem Haus und der Union Investment inzwischen auch die Immobilienaktien-Spezialisten Janus Henderson Investors sowie Sarasin & Partners LLP dem Protest angeschlossen.

Timbercreek und diese weiteren Anleger werfen ADO Properties vor, dass das Unternehmen bei seiner Entscheidung für eine Fusion mit Adler und Consus die übrigen Aktionäre ausgeschlossen habe. Timbercreek hatte deshalb Anfang Februar die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gebeten, die Fusion zu untersagen, weil nach Rechtsauffassung des kanadischen Investmentmanagers eine Tochtergesellschaft nicht den Mutterkonzern übernehmen darf.

„Ich bin erfreut zu hören, dass das Management von ADO Properties davon überzeugt ist, eine Mehrheit der Anteilseigner von ADO Properties unterstütze die Übernahme“, erklärte Frau Reich Floyd mit Bezug auf ein Interview, das die beiden Geschäftsführer der Unternehmen ADO und Adler kürzlich der Börsen-Zeitung gegeben hatten. Das bedeute aber im Umkehrschluss, dass das ADO-Management ohne Bedenken allen Anteilseignern die Möglichkeit eröffnen könne, über die Transaktion abzustimmen. „Diese Entscheidung wäre ein erster Schritt, das ,G‘ in ESG – die Corporate Governance – zu verbessern, was wir und andere Investoren begrüßen würden“, sagte die Portfoliomanagerin.

Timbercreek und diese Investoren seien der Meinung, ADO Properties solle zu Gunsten aller Anteilseigner, nicht nur von Adler, dem Management oder dem Board nach Luxemburger Recht geführt werden. Um sicherzustellen, dass eine Gleichbehandlung stattfinde und die Rechte aller Anleger gewahrt würden, sei es notwendig, die Zustimmung der Mehrheit zu erbitten. „Wir sehen in den aktuellen Transaktionen signifikante Interessenskonflikte, weil die alleinigen Entscheidungsträger gegenüber Adler ein hohes Maß an Loyalität haben, ihre Interessen sich aber nicht mit denen der anderen Anteilseigner von ADO Properties decken“, so Reich Floyd.

„Nachdem Adler eine 33-prozentige Position an ADO Properties erworben hatte, wurde Anfang Dezember 2019 das Board ausgewechselt und aus seiner Mitte der Vorstand gewählt. Diese entschieden dann in weniger als einer Woche, dass die beste Strategie sei, Adler und Consus zu übernehmen. Wie kann das sein?“, fragte Reich Floyd. „Adler profitiert aus unserer Sicht von der Transaktion und sollte daher nicht der einzige Entscheidungsträger sein.“

Seitdem Timbercreek sich zu dem Thema geäußert hat, habe der kanadische Investmentmanager zahlreiche Rückmeldungen anderer Investoren und Spezialisten aus dem Immobilienaktienmarkt erhalten, die seine Meinung unterstützten und die Anlageentscheidung von ADO Properties sowie des neu eingesetzten Management-Teams nicht befürworteten. „Gerne kann uns das Management von ADO Properties in einer Wahl der Anteilseigner überzeugen – das kann aber nur in einer Abstimmung geschehen“, sagte Reich Floyd. Dieser Schritt wäre eine klare Verpflichtung des Managements und des Boards im Sinne des Unternehmens.








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