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04.03.2020 BVL-Themenkreis Logistikimmobilien erarbeitet sechs Top-Themen

Gilt als eine der weltweit nachhaltigsten Logistikimmobilien: das Sustainable Distribution Centre von Rhenus Contract Logistics in Tilburg. Bild: Rhenus
Die Fokusgruppe Retail/E-Commerce innerhalb des BVL-Themenkreises Logistikimmobilien hat auf dem Deutschen Logistik-Kongress und während ihres ersten Treffens bei Zalando in Mönchengladbach sechs zentrale Themen für die Zukunft von Logistikimmobilien erarbeitet. Ganz oben auf der Agenda stehen klimafreundliche beziehungsweise kohlendioxidneutrale Logistikimmobilien. Am 30. April 2020 trifft sich die Fokusgruppe zum Frühjahrstreffen unter diesem Schwerpunktthema im Sustainable Distribution Centre von Rhenus Contract Logistics im niederländischen Tilburg. Der Themenkreis ist offen für Gäste, die sich als Nutzer von Logistikanlagen oder Auftraggeber von logistischen Dienstleistungen mit Experten aus der Branche austauschen wollen.

Die sechs Top-Themen der Fokusgruppe:

1. Nachhaltigkeit nimmt an Bedeutung stark zu. Bei diesem Thema will die Fokusgruppe Vordenker sein und wirksame Standards schaffen.
2. Die Grenze zwischen Offline- und Onlinehandel verschwindet immer mehr.
3. Der traditionelle Einzelhandel wird in Zukunft stärker eingebunden werden, beispielsweise in puncto Connected Retail, Click-and-Collect-Bestellungen oder Retouren.
4. Die 5G-Technologie ebnet den Weg für neue Strategien – zum Beispiel Pakete, die sich mittels Sensoren den logistisch effizientesten Weg suchen.
5. Für verschiedene Services (Lieferungen am gleichen oder nächsten Tag, Frischelieferungen) werden unterschiedliche Logistikimmobilien in unterschiedlichen Lagen benötigt.
6. Neue Ideen sind gefragt: Handels- und E-Commerce-Unternehmen müssen aufgrund des Flächenmangels und schneller Belieferungen über alternative Standorte und die Umnutzung von existierenden Flächen nachdenken – beispielsweise in Parkhäusern oder großen Kaufhäusern.

„Das Thema Nachhaltigkeit ist nicht neu. Aber inzwischen kommt immer mehr Druck von den Nutzern der Logistikimmobilien auf die Entwickler und die Ausstatter der Anlagen“, betont Kuno Neumeier, Geschäftsführer von Logivest und Sprecher des Themenkreises. Seiner Ansicht nach reagieren die Nutzer auf den Druck der Endkunden, die inzwischen mehr Augenmerk auf nachhaltige Produkte und umweltfreundliche Logistik legen als noch vor einigen Jahren. Aus seiner Sicht gibt es viele Ansatzpunkte für nachhaltige Konzepte – von baulichen Maßnahmen über umweltfreundliche Technologien in den Hallen sowie stromsparender Intralogistik bis hin zur nachhaltigen Gestaltung von Außenanlagen.

„Wir wollen, dass Logistikimmobilien ein Teil der Lösung werden und künftig effizienter und nachhaltiger gebaut werden als heute. Ein Problem bei der Umsetzung ist jedoch, dass es zu wenig echte Expertise gibt, wie es uns gelingen kann, Logistikimmobilien kohlendioxidneutral zu betreiben. Hier wollen wir als Themenkreis künftig unseren Fokus setzen und den interdiziplinären Austausch fördern, um gemeinsame Standards und Benchmarks zu entwickeln“, erläutert Raimund Paetzmann, Vice President Corporate Real Estate bei Zalando und Sprecher der Retail-Fokusgruppe. Das kommende Treffen soll dazu dienen, dass die Beteiligten Wissen austauschen und zusammen mit Fachleuten wie der Referentin Doreen Kruschina, Expertin für nachhaltiges Bauen, über mögliche Standards in puncto nachhaltige und kohlendioxidneutrale Logistikimmobilien diskutieren können.

Über das Rhenus Sustainable Distribution Centre

Die Anlage gilt weltweit als Leuchtturmprojekt für nachhaltige Logistikimmobilien. Das wegen seiner Zylinderform auch „The Tube“ genannte Gebäude umfasst rund 60.500 Quadratmeter Lager- und Bürofläche. Rund um die Immobilie wurde eine ganze Reihe von umweltfreundlichen Maßnahmen umgesetzt. Das Distributionszentrum erhielt von der BREEAM-Zertifizierung (British Research Establishment Environmental Assessment Method), welche die Nachhaltigkeit von Gebäuden bewertet, die höchste je für ein Distributionszentrum vergebene Bewertung „Outstanding“ mit 99,48 von 100 Prozent. Zu den Highlights zählen: Eine Photovoltaikanlage mit 13.642 Solarpaneelen auf dem Dach. Sie erzeugen viermal mehr Strom als das Gebäude verbraucht, sodass überschüssiger Strom in das Netz eingespeist wird. Große, dreifach verglaste Fenster ermöglichen mehr Tageslicht bei reduziertem Stromverbrauch und tragen zusammen mit einer spezielle Isolierung zur Luftdichtheit des Objekts bei. Das Gebäude verfügt zudem über eine Wärmepumpe, automatisch dimmende LED-Beleuchtung, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und eine Technologie, die den Wasserverbrauch und die Kohlendioxid-Konzentration überwacht. Für die Toilettenspülung wird Regenwasser benutzt, dass auf dem Dach gesammelt wird.







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