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09.04.2020 Baufinanzierungszinsen lassen Abwärtstrend hinter sich

Die Notenbanken arbeiten intensiv daran, die Auswirkungen des Coronavirus auf die konjunkturelle Entwicklung abzumildern. Währenddessen entwickelten sich die Baufinanzierungszinsen in den letzten Wochen konstant bzw. stiegen leicht an.
Die EZB hat nach der Verabschiedung ihres Maßnahmenpakets im März Anleihen im Wert von 33,75 Milliarden Euro erworben. Rund 35 Prozent der Käufe machten italienische Papiere aus.

„Ein derart hoher Prozentsatz entspricht nicht den bisherigen anteiligen Anleihenkäufen von Mitgliedsstaaten und wurde unternommen, um die Kurse der italienischen Staatspapiere stabil zu halten“, bemerkt Jörg Haffner, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH. „Zusätzlich bleibt die Einführung sogenannter Corona-Bonds, bei denen Staatsschulden vergemeinschaftet werden sollen, ein großes Diskussionsthema. Beim jüngsten Treffen der EU-Finanzminister konnte deshalb keine Einigung über ein geeignetes Corona-Rettungspaket erzielt werden. Bundesfinanzminister Olaf Scholz hatte gemeinsam mit einigen EU-Kollegen vorgeschlagen, Mittel des Eurorettungsschirms ESM zu nutzen und einen Garantiefonds für Unternehmenskredite über die Europäische Investitionsbank sowie ein Kurzarbeiterprogramm einzusetzen. Mitgliedsstaaten wie Italien und Spanien drängten aber auf die Einführung von Corona-Bonds.“

Fed: Leitzins auf Niedrigniveau gesenkt

Die Fed senkte den US-Leitzins im März ein weiteres Mal, um einen Prozentpunkt auf 0 bis 0,25 Prozent. Sie verabschiedete zudem ein Anleihenkaufprogramm mit einem Volumen von 700 Milliarden Dollar und ermöglicht Finanzinstituten vorerst Notfallkredite. Jörg Haffner dazu: „Die US-Notenbank reagierte gewohnt schnell und mit vergleichsweise drastischen Maßnahmen, welche die Markterwartungen noch übertrafen. Fed-Präsident Powell legte im Anschluss sogar noch nach und stellte klar, dass Spielraum für weitere geldpolitische Maßnahmen besteht. Die Fed tut demnach momentan alles, um die Märkte in Schach zu halten.“

Bestzinsen für Baufinanzierungen – aktuelle Entwicklung und Ausblick

Die Bestzinsen für Baufinanzierungen beendeten im März ihren seit Jahresbeginn währenden Abwärtstrend. Die 10-jährigen Zinsbindungen verharrten bis Anfang April bei 0,41%. Die 15-jährigen Zinsbindungen stiegen leicht an, von 0,64% Anfang März auf 0,75% Anfang April. „Es gab starke Bewegungen auf dem Anleihenmarkt“, stellt der Qualitypool-Geschäftsführer fest. „Die Anleger flüchteten nach der Verschärfung der Coronakrise in Europa in Anleihen, die in Krisenzeiten als sicherer Hafen gelten.

Entsprechend rutschten die Renditen 10-jähriger Bundesanleihen Anfang März deutlich ab und markierten einen neuen Tiefpunkt. Dies führte kurzfristig auch zu einem extremen Ausschlag der Zinsen nach unten. Im Anschluss erholte sich der Anleihekurs schnell wieder, die Rendite auf Bundesanleihen bleibt jedoch nach wie vor negativ. Einen weiteren Einfluss auf die Zinsen haben die derzeit sehr langen Bearbeitungszeiten vieler Banken. Über leicht höhere Konditionen wird hier versucht, den Eingang der Neuanträge zu steuern.“

Haffner fährt fort: „Zur Unterstützung durch die Notenbanken kam massive Hilfe von Regierungsseite, die vorerst für etwas Ruhe sorgen konnte. Wir wissen aber, dass die Einschränkungen durch Covid-19 nicht von heute auf morgen beendet werden können. Aktuell ist nicht einmal klar, wie man nach dem 20. April weiter verfahren wird. Entsprechend viel Volatilität ist auf dem Anleihen- und Zinsmarkt kurzfristig möglich. Langfristig ist weiterhin von einem Seitwärtstrend auf sehr niedrigem Niveau auszugehen.“

Tendenz:

Kurzfristig: konstant bis leicht aufwärts
Langfristig: seitwärts






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