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25.05.2020 Mietpreisniveau bleibt trotz Corona-Krise hoch

Noch immer bestimmt die Corona-Krise und die Folgen des Lockdowns unseren Alltag. Besonders bitter: Viele Menschen haben ihren Job verloren, müssen mit Kurzarbeitergeld auskommen oder sind mit massiven Einnahmeverlusten konfrontiert. Die Hoffnung, dass die Entwicklungen andererseits zumindest einen Rückgang der Mietpreise zur Folge haben könnten oder es gar zu einem Ende des Immobilienbooms kommt, scheint sich hingegen zerschlagen zu haben.

Zu Beginn der Krise waren sich viele Beobachter des Mietmarktes noch sicher, dass die wirtschaftlichen Folgen auch den Mietmarkt hart treffen würden – schließlich würde sich der finanzielle Spielraum, den Haushalte für die Miete haben, wohl oder übel verringern und die Einkommen im Zuge der nicht abzuwendenden Rezession auch nach der Krise bis auf weiteres kaum steigen. Wie stark die Folgen letztlich für die Mieten ausfallen würden, war natürlich reine Spekulation und es war klar, dass sich das Ausmaß erst nach und nach zeigen würde.

Nun, da der Corona-bedingte Lockdown stückweise zurückgefahren wird, zeigt sich jedoch, dass es lediglich zu einer kurzzeitigen Nachfragedelle und eben nicht zu einem
-einbruch gekommen ist. Der einfache Grund: Die Rahmenbedingungen sind trotz Corona eigentlich unverändert. Es gibt genügend Nachfrage und Finanzkraft und demgegenüber ein anhaltend knappes Angebot. Andererseits sehen wir, dass Menschen, die ihren Job verloren haben oder mit Kurzarbeitergeld auskommen müssen, nun massive Schwierigkeiten haben, ihre oft ohnehin überteuerte Miete zu bezahlen.

Bereits vor Corona war längst klar, dass es mit den überhitzten Preisen am Wohnungsmarkt so nicht weitergehen kann. Damit Mieter nicht den Großteil ihres Einkommens für Miete aufwenden müssen oder in Konjunkturkrisen gar um ihr Dach überm Kopf fürchten müssen, sollte die Politik die Corona-Folgen zum Anlass nehmen, gezielt Vermieter zu fördern, die dauerhaft günstigen Wohnraum für die breite Mittelschicht anbieten. Bei normaler Objektpflege, Sanierung mit Augenmaß und mit einem klugen Vor-Ort-Service ist das bereits heute schon ab fünf Euro netto pro Quadratmeter möglich.

(Marktkommentar von Ulrich Jehle, Geschäftsführer der Real Estate & Asset Beteiligungs GmbH)





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