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18.06.2020 Schick eröffnet „DIT digital“ vor 2.600 Zuschauern im Livestream

Zum Auftakt des Deutschen Immobilientags (DIT) 2020 plädierte IVD-Präsident Jürgen Michael Schick heute nachdrücklich für eine Trendwende in der Wohnungspolitik. „Deutschland wäre gern eine Eigentümernation. Das wünschen sich laut aktueller IVD-Umfrage 75 Prozent aller Deutschen. Aber lediglich rund 48 Prozent sind tatsächlich Eigentümer. Wir brauchen dringend den politischen Willen und die Rahmenbedingungen für mehr Wohneigentum und weniger Regulierung“, sagte Schick vor 2.600 Zuschauern im Livestream.

Der Deutsche Immobilientag findet erstmals als zweitägiger Online-Kongress statt. Auf dem größten Branchenevent sprechen heute und morgen elf Top-Referenten zu den Trends und Zukunftsperspektiven in der Immobilienwirtschaft. Der „DIT digital“ steht unter dem Motto „Mitten im Wandel“ und wird im Studio 11 in Hamburg produziert und live ausgestrahlt. Zur Eröffnung waren der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner und Dr. Jan-Marco Luczak, rechtspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, aus Berlin zugeschaltet. Die Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, Anne Katrin Bohle, richtete sich mit einer Videobotschaft an die Teilnehmer des Online-Kongresses.

Schick: „Der Wunsch nach Wohneigentum ist aktueller denn je. Wohneigentümer genießen angesichts der Folgen der Corona-Pandemie ein größeres Maß an emotionaler und finanzieller Sicherheit als Mieter.“ Der IVD-Präsident machte in seiner Begrüßungsansprache darauf aufmerksam, dass die Zeit, um Wohneigentum zu erwerben, derzeit gut ist. Zwar seien die absoluten Preise für Immobilien gestiegen. Aber das anhaltend niedrige Zinsniveau mache Wohneigentum zu einer für viele Deutsche realisierbaren Investition. Der Kapitaldienst sei auch für Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen machbar. Er verwies auf eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln, wonach sich in Deutschland fast überall kaufen mehr lohnt als mieten. Laut IW Köln ist das in 393 von 401 Landkreisen der Fall.

Doch statt die Hürde Eigenkapital zu senken, so Schick, plane die Bundesregierung, weitere Hürden aufzubauen. So konterkariere das politische Vorhaben, die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen weiter zu erschweren, die Förderung von Wohneigentum. „Der Boom auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt hat dazu geführt, dass große Teile der Bevölkerung sich Wohneigentum nur im Bestand leisten können. Aber das Umwandlungsverbot schließt diese Menschen vom Eigentumsmarkt aus. Dabei geht der Gesetzgeber von völlig falschen Voraussetzungen aus. Selbstnutzer kaufen keine vermieteten Wohnimmobilien, Kapitalanleger haben gerade an vermieteten Wohneigentum Interesse. Auch sind Mieter per Mietervorkaufsrecht und Kündigungsbeschränkungen bereits optimal geschützt“, so Schick.

Der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner kritisierte, dass die Große Koalition in die Vertrags- und die Eigentumsfreiheit eingreife, wenn die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen unter öffentlichen Genehmigungsvorbehalt gestellt werde. „Das ist nicht die Vorstellung, die wir von sozialer Marktwirtschaft und der Garantie des privaten Eigentums haben“, so Lindner.

Auch der CDU-Rechtsexperte Dr. Jan-Marco Luczak kritisiert den vorliegenden Referentenentwurf und sieht hierbei erhöhten Diskussionsbedarf. Er verwies auf die Chancen von Mietern, die die Umwandlung in Eigentumswohnungen mit sich bringen würde. „Mieter haben ein Vorkaufsrecht. Sie haben die Chance, zu günstigen Kursen ihre Wohnung zu erwerben und so zu Eigentümern zu werden. Das sollten wir nicht verhindern“, so Luczak.

Staatssekretärin Anne Katrin Bohle nutzte ihre Video-Grußbotschaft vor allem dazu, der Immobilienwirtschaft für die Unterstützung in den vergangenen Wochen zu danken. „Ich glaube, dass es uns gelungen ist, gemeinschaftlich die wichtige Sozialleistung des Wohnens aufrecht und am Leben zu halten“, so Bohle. Sie lobte vor allem die Kreativität, die Immobilienunternehmen bewiesen haben, um die wichtigen persönliche Kontakte zu ihren Kunden trotz der Corona-bedingten Einschränkungen zu erhalten. Dies sei in den Zeiten, in denen Digitales zwar helfen, aber persönliche Kontakte nicht ersetzen kann, besonders herausfordernd gewesen.








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