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29.07.2020 Bislang noch stabiles Wachstum für globale Baubranche

Das Umsatzvolumen der 100 größten Bauunternehmen weltweit ist einem Report des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Deloitte zufolge auch im vergangenen Jahr erneut gestiegen und war bis zum Auftreten der Corona-Krise wie schon in den Vorjahren ungebrochen: So verzeichnet der Report „Global Power of Construction“ für die globale Baubranche im vergangenen Geschäftsjahr 2019 einen relevanten Umsatzanstieg um 5 Prozent, die 100 größten Baufirmen erwirtschafteten dabei Gesamteinnahmen von mehr als 1,462 Billionen US-Dollar.

Allein die Hälfte des Wachstums erzielen chinesische Bauriesen: Diese konnten ihren Umsatz um über 70 Milliarden US-Dollar steigern und dominieren mit sechs Unternehmen weiterhin die Top 10 der Branche. In Europa sind es besonders Frankreich und Spanien, die sich auf dem internationalen Parkett behaupten, während nur ein deutsches Bauunternehmen in den Top 100 zu finden ist.

„Die chinesische Dominanz im Bausektor scheint auf den ersten Blick gewaltig, Bauunternehmen aus China führen beim Umsatz-Ranking seit einigen Jahren und machen insgesamt rund 44 Prozent der globalen Branchenerlöse aus. Doch Größe ist nicht alles: In puncto Marktkapitalisierung und Internationalisierung haben europäische Baufirmen die Nase vorn – vor allem Firmen aus Frankreich, Spanien und Großbritannien“, sagt Michael Müller, Leader des Bereichs Real Estate bei Deloitte. „Wir sehen auch, dass die Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr vor allem auf einer zunehmenden Internationalisierung und einer Ausweitung des Portfolios abseits von Bautätigkeiten beruht – etwa durch Immobilienentwicklung und Dienstleistungen.“

Europa führt bei der Marktkapitalisierung vor China, USA und Japan

Mit den ersten vier Plätzen und insgesamt sechs Unternehmen in den Top 10 steht China weiterhin unangefochten an der Spitze des Umsatzrankings: Platz 1 belegt die China State Construction Engineering Corporation (CSCEC) mit über 200 Milliarden US-Dollar Umsatz. Erst auf Platz 5 folgt mit gut 53 Milliarden Umsatz ein Bauunternehmen, das nicht aus China kommt: das französische Vinci. Platz sechs belegt wiederum die Metallurgical Corporation of China, gefolgt vom spanischen Bauriesen ACS, dem französischen Bouygues und dem japanischen Daiwa House Industry. Komplettiert wird die Top 10 wieder von einem Namen aus dem Reich der Mitte – der chinesischen Shanghai Construction Group.

Insgesamt zwölf chinesische Bauunternehmen listet die Umsatz-Top 100-Übersicht auf, weitere 15 kommen aus Japan, immerhin 13 stammen aus den USA und elf sind in Großbritannien angesiedelt. Betrachtet man hingegen die Auflistung nach Marktkapitalisierung, so ergibt sich ein anderes Bild: Hier gehen immerhin zehn Plätze der TOP 30 an europäische Bauunternehmen, die insgesamt eine Marktkapitalisierung von 37 Prozent innerhalb der TOP 30 erreichen, gefolgt von China (18 Prozent), Japan und USA (beide 16 Prozent).

Auswirkungen der COVID-19-Krise nur schwer vorherzusagen

Wie sich die Corona-Krise auf den weiteren wirtschaftlichen Erfolg der Branche auswirken wird, ist aus dem aktuelle Deloitte-Report noch nicht ersichtlich, weil die Daten überwiegend in der Vorkrisenzeit erhoben wurden. Allerdings: „Angesichts der unwägbaren weiteren Entwicklung der Corona-Krise mit all ihren Konsequenzen ist es aber gut möglich, dass der Trend eines Corona-bedingten Rückgangs der Bautätigkeit bis in das nächste Jahr hinein anhält“, sagt Müller: „Auf der anderen Seite ist zu erkennen, dass nicht zuletzt die COVID-19-Pandemie einen verstärkten Einsatz neuer industrieller und digitaler Technologien beschleunigt und Bereiche wie künstliche Intelligenz und Analytik ihr großes Potenzial für das Bauwesen in den kommenden Jahren umso stärker werden ausspielen können.“










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