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14.08.2020 Studie: Immobilie vererben oder den Ruhestand vergolden?

„Das wird mal alles dir gehören“ – über viele Generationen hinweg galt es als selbstverständlich, seinen Nachkommen die eigene Wohnung oder das Haus zu hinterlassen. Mehrere Faktoren, wie z. B. eine höhere Lebenserwartung und der Wunsch den Lebensherbst unbeschwert genießen zu können, haben zu einem Sinneswandel beim Thema Erbschaft geführt. Viele Eigenheimbesitzer müssen im Alter bescheidener leben, weil ihr Vermögen in der Immobile als Betongold feststeckt, so denken sie auch über einen Verkauf des langjährigen Eigenheims nach. Eine Option, die bei vielen Senioren allerdings mit einem unwohlen Gefühl in Bezug auf die Erwartungen ihrer Kinder behaftet ist. Eine aktuelle Studie von Civey im Auftrag von wertfaktor befragt erstmals Personen zwischen 18 und 49 Jahren in Deutschland, deren Eltern Immobilienbesitzer sind, nach ihrer Einstellung und Erwartungshaltung zum Thema Erben. Die repräsentative Befragung wurde mit einer Stichprobengröße von 1.500 Personen im Juli und August 2020 durchgeführt.

Kinder verlassen sich nicht auf Erbschaft – knapp ein Drittel wäre aber enttäuscht, leer auszugehen

Fast einstimmig sprachen sich knapp 90 % der Befragten dafür aus, dass man für sein Alter selbst vorsorgen und sich nicht auf eine Erbschaft verlassen sollte. Rund zwei Drittel (63,6 %) standen einem Verkauf der elterlichen Immobilie demnach positiv gegenüber - davon gaben 40,4 % an, glücklich darüber zu sein, wenn die Eltern ohne Rücksicht frei über ihr Vermögen entscheiden, um sich Wünsche zu erfüllen. Dennoch wären mehr als 29 % nicht gänzlich damit einverstanden, sollten sie leer ausgehen. Etwa jeder Fünfte von ihnen gibt sogar an, in dem Fall verärgert zu sein, weil es egoistisch wäre oder aber schockiert zu sein, da es sich schließlich um eine fest eingeplante finanzielle Absicherung handele. Auf die Frage, ob mit den Eltern bereits eine Vereinbarung über die zu erbende Immobilie getroffen wurde, gaben 40,2 % an, dass dies bisher noch kein Thema war. Bei 8,1 % der Teilnehmer wurde das Erben als ein Tabuthema eingeschätzt, bei dem Streit zu erwarten sei.

Nur wenige Erben würden in der überlassenen Immobilie leben wollen
Interessant: Im Falle einer Erbschaft würde die Mehrheit (34 %) einen Verkauf des Objektes planen oder eine Vermietung (28,2 %) anstreben. Nur 20,6 % gaben an, bei einer Erbschaft selbst in das Elternhaus einziehen zu wollen und lediglich 9,6 % der Befragten planen, die Immobilie an ihre Kinder weiterreichen zu wollen.

Geregelte Erbschaft verbessert das Familien-Klima

„Unsere neueste Studie zeigt, dass die heutige Generation potenzieller Erben ihren Eltern einen glücklichen Ruhestand ohne finanzielle Sorgen wünschen und dafür auch auf einen Nachlass verzichten würden. Davon auszugehen, dass Eltern zugunsten ihrer Kinder bei der eigenen Lebensqualität Abstriche machen, entspricht schlichtweg nicht mehr dem Zeitgeist“, erklärt Christoph Neuhaus, Gründer und Geschäftsführer von wertfaktor. „Nichtsdestotrotz birgt das Thema Erbschaft aufgrund seiner Emotionalität auch heute noch viel Konfliktpotential und wird oftmals tabuisiert. Dabei brächte eine geklärte Nachlass-Situation für alle Beteiligten nur Vorteile. Ein Immobilien-Teilverkauf kann hier eine Möglichkeit darstellen, die sowohl finanzielle Freiheit im Alter als auch ein Erbe ermöglicht. Entweder erhalten die Erben die anteilige Summe des Verkaufserlöses der Immobilie oder sie entscheiden sich für einen Rückkauf der ehemals an wertfaktor veräußerten Anteile.“ Als sehr positiv oder eher positiv sahen das auch mehr als ein Drittel der Teilnehmer der Umfrage (rund 40 % bei eigenem Immobilienbesitz, sonst ca. 34 %). Von ihnen betonten mehr als 18 % bzw. 16 % den positiven Effekt der geklärten Erbfrage auf das Familien-Klima.






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