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25.08.2020 Zukunft des Salzmannbaus langfristig gesichert

Oberbürgermeister Thomas Geisel und Dr. Volker Wiegel vom Wohnungsunternehmen LEG nach der Vertragsunterzeichnung vor dem Salzmannbau. Mit im Bild: Anne-Marie Fuhrer (LEG) und Jost Budde (Sprecher des Mieterrates, rechts). Fotocredit: Landeshauptstadt Düsseldorf / Ingo Lammert
Oberbürgermeister Thomas Geisel sowie Dr. Volker Wiegel und Anne-Marie Fuhrer vom Wohnungsunternehmen LEG im Salzmannbau haben am Montag, 24. August, einen Vertrag zur Fortschreibung der bestehenden Nutzung des Gebäudeensembles unterzeichnet. Mit diesem offiziellen Akt, bei dem auch der Sprecher des Mieterrats Jost Budde anwesend war, ist nun der finale Schlussstrich zur Sicherung des soziokulturellen Zentrums in Düsseldorf-Bilk gezogen worden.

Eine neue vertragliche Vereinbarung war notwendig geworden, da die Zweckbindung für die öffentlichen Flächen, aber auch die Sozialbindung im Jahr 2025 beziehungsweise 2027 ausgelaufen wären. Damit wäre ein Fortbestehen des einzigartigen Ensembles aus Bürgerhaus, sozialem Wohnungsbau, Büroräumen für Vereine und Initiativen sowie die bestehende kulturelle Nutzung nicht mehr gesichert gewesen.

Mit dem heute unterzeichneten Vertrag erneuern die Landeshauptstadt und die LEG ihre Einigkeit, das aktuelle Nutzungskonzept des Salzmannbaus bis Ende 2063 zu sichern. Derzeit befinden sich in dem Gebäudekomplex 85 Sozial- und Studentenwohnungen, 36 Wohn- und Künstlerateliers sowie Büroräume für gemeinnützige Einrichtungen. Mit dem Bürgerhaus Bilk, dem Kunstraum Düsseldorf, dem Atelier am Eck und der Jazz-Schmiede entstanden attraktive Ausstellungs- und Veranstaltungsräume. Die Wohnungen sollen vorwiegend von Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderungen, Studierenden und Kunstschaffenden genutzt werden. Für die Stadt Düsseldorf ist der Salzmannbau ein zentraler Ort der Begegnung von Kindern und Familien, von künstlerischer Kreativität und bürgerschaftlichem Engagement.

Oberbürgermeister Thomas Geisel zur Vertragsunterzeichnung: "Ich bin froh, dass wir heute die Zukunft des Salzmannbaus auf lange Sicht gesichert haben. Es ist mir besonders wichtig, dass der soziale und kulturelle Charakter dieser Einrichtung in Bilk erhalten bleibt. Düsseldorf entwickelt sich dynamisch weiter, dabei dürfen jedoch solche bewährten Errungenschaften engagierter Bürger nicht gefährdet werden. Der Salzmannbau ist ein wichtiges Stück Lebensqualität im Stadtteil und darüber hinaus. Ich danke der LEG, dass beide Seiten dazu bereit sind, den Geist des Kaufvertrags von 1990 weiter leben zu lassen. Ein guter Tag für Bilk!"

Dr. Volker Wiegel, COO der LEG Immobilien AG: "Auch bei uns stehen die Menschen im Mittelpunkt. Gemeinsam mit der Stadt haben wir eine für alle Beteiligten zufriedenstellende und pragmatische Lösung finden können. Wir werden den Salzmannbau daher bis zum Jahr 2063 so bewirtschaften, als sei er nach wie vor öffentlich gefördert. Das bietet allen Bewohnern und dort ansässigen Institutionen eine langfristige Planungssicherheit, die ihresgleichen sucht - insbesondere an einem so begehrten Standort wie unserer Landeshauptstadt. In diesem Sinne wünschen wir den Mietern und Besuchern des Salzmannbaus alles Gute und freuen uns schon auf die nächsten Jahrzehnte!".

Jost Budde, Sprecher des Mieterrats im Salzmannbau: "Das im Stadtteil Bilk aus einer Industriebrache gewachsene sozio-kulturelle Zentrum bleibt langfristig erhalten - ein echtes Highlight des Stadtteils, wo sich kulturelle und soziale Einrichtungen angesiedelt haben mit weichen Standortfaktoren, die viele oft nicht direkt sehen, weil sie nicht greifbar sind. Der Mieterrat und alle Nutzerinnen und Nutzer danken insbesondere Oberbürgermeister Geisel und seinem Team, dem Kulturamt und dem Amt für Wohnungswesen. Ohne das tatkräftige Engagement aller Beteiligten wäre das nicht gelungen. Unser Dank gilt auch der LEG."

Hintergrund

Das heutige Nutzungskonzept ist dem Engagement von Bürgerinnen und Bürgern Anfang der 1980er-Jahren zu verdanken. Das Gebäude des Architekten Heinrich Salzmann war Sitz des Papierherstellers Jagenbergs. 1984 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Nachdem der Standort von der Firma Jagenberg stillgelegt worden ist, entwickelte die Stadt Düsseldorf, gemeinsam mit dem Verein "Leben in der Fabrik e.V.", den Land Nordrhein-Westfalen sowie der damals noch landeseigenen LEG das Nutzungskonzept, welches bis heute Bestand hat. Der im Jugendstil gebaute Gebäudekomplex wurde nach einer langen Sanierungsphase 1994 bezugsfertig. Heute ist der Salzmannbau ein wichtiges soziokulturelles Zentrum. Die Mischung aus Wohnen, bürgerschaftlichem Engagement und Kultur hat sich als identitätsstiftender Ort in Bilk etabliert.

Das Wohnquartier wurde 2008 vom Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V. mit dem "Preis Soziale Stadt" ausgezeichnet, was die Bedeutung für das soziale Miteinander des Salzmannbaus für Bilk unterstreicht.






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