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11.09.2020 Plasmaschneider: Mit glühender Hitze zu hochpräzisen Schnitten

Mit vielen tausend Grad hochpräzise durch Metall schneiden – das ermöglicht ein Plasmaschneider. Die Anwendungsmöglichkeiten sind sehr breit, zu den häufigsten Nutzern gehört die metallverarbeitende Industrie. Aber auch in der Personenrettung gewinnt diese Technik zunehmend an Bedeutung, vor allem dann, wenn die klassische mechanische Schneidetechnik aus den verschiedensten Gründen nicht infrage kommt.

Plasmaschneider können zudem sehr gut automatisiert eingesetzt werden und sogar Unterwasserarbeiten sind dank der ausgeklügelten Technik kein Problem. Trotz des relativ hohen Stromverbrauchs gilt das Plasmaschneiden bei manchen Metalltypen und -dicken als die wirtschaftlichste Schneidvariante. Und eine langwierige Nachbearbeitung ist zumeist ebenfalls nicht notwendig. Plasmaschneider gibt es indes auch für Heimwerker und „Häuslebauer“.

Zumindest für den technischen Laien klingt es ein wenig wie aus einem Science-Fiction-Film: Ein 30.000 Grad heißes, elektrisch leitfähiges Gas – genannt Plasma – wird mit einer Hochfrequenzzündung gezündet und frisst sich millimetergenau durch Metall. Exakt auf diese Weise funktioniert ein Plasmaschneider, von dem es viele verschiedene Ausfertigungen und Varianten gibt. Faszinierend ist sicherlich die eingangs erwähnte Temperatur von 30.000 Grad. Zum Vergleich: Eisen schmilzt bei „nur“ 1.538 Grad. Kein Wunder also, dass der glühend heiße Plasmastrahl wie Butter durch die Metallschicht gleitet, um es etwas laienhaft zu formulieren.

Wirtschaftliches Schneiden durch beinahe alle Metallarten

Betrachtet man die technischen Eigenschaften, insbesondere die Temperatur, verwundert es nicht, dass Plasmaschneider mit einem relativ hohen Stromverbrauch aufwarten. Die schnelle und präzise Arbeitsweise macht sie aber dennoch zu der wirtschaftlichsten Schneidetechnik für Stahl mit einer Dicke von bis zu vier Zentimetern. Möglich sind sogar Dicken von bis zu 16 Zentimetern. Die Schnittqualität ist sehr hoch und es entwickelt sich weit weniger Umgebungshitze als beim Brennschneiden. Weitere Vorteile von Plasmaschneidern:

• Erfordern weniger Fachwissen, Investitionskosten und Gesamtaufwand als Laserschneider
• Auch rostige und lackierte Oberflächen können meistens geschnitten werden, sofern der Lack nicht zu dick aufgetragen wurde
• Kleine Korrektur- und Bohrschnitte sind problemlos möglich
• Geringe Nachbearbeitung notwendig
• Alle elektrisch leitbaren Metalle können geschnitten werden

Vorteilhaft ist auch die gute Anwendbarkeit von Plasmaschneidern bei automatisierten Prozessen. CAD-basierte Fertigungsverfahren sind ebenso möglich wie Unterwasserschnitte und robotergestützte Schneidprozesse.

Die passende Schutzausrüstung darf nicht fehlen

Aber nicht nur in der Industrie, sondern auch bei der Personenrettung kommen transportable Plasmaschneider zum Einsatz. So setzt die Feuerwehr die Geräte ein, um eingeklemmte Personen aus dem verunfallten Kfz zu befreien. Und zwar immer dann, wenn die Platzverhältnisse die klassische mechanische Befreiung unmöglich machen. Schlussendlich können auch Heimwerker und Bauherren auf handelsübliche Plasmaschneider zurückgreifen, schließlich begegnet einem beim Bauen fast immer Metall. Im industriellen Umfeld ohnehin gesetzlich vorgeschrieben, gilt es auch für die heimische Anwendung, immer die passende Schutzausrüstung zu tragen. Diese besteht aus

• feuerfesten und passenden Handschuhen,
• Schweißerbrille,
• Schutzhelm.

Zudem muss die Unterlage feuerfest sein. Denn wie erwähnt: Eisen schmilzt schon bei rund 1.500 Grad, Plasmaschneider arbeiten mit der zwanzigfachen Temperatur.






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