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19.10.2020 Wohneigentum: München weiterhin teuerste Stadt in Deutschland

Der deutsche Wohnungsmarkt zeigt sich trotz Corona-Krise sehr stabil, das zeigt der aktuelle IVD-Wohnpreisspiegel 2020/2021. Der IVD Research hat drei deutliche Trends ermittelt: (1) Die Mietpreise steigen bundesweit nur noch im Rahmen der Inflationsrate. (2) Eigentümer können sich über einen deutlichen Wertzuwachs ihrer Wohnung beziehungsweise ihres Hauses freuen. Dies ist besonders bei Einfamilien- und Reihenhäusern der Fall. (3) Die bayerische Landeshauptstadt bleibt weiterhin die teuerste Stadt im Bundesgebiet.

Die Werte für Bestandswohnungen mit mittlerem Wohnwert stiegen im bundesweiten Durchschnitt mit 7,5 Prozent (2019: plus 8,3 Prozent). Der durchschnittliche Kaufpreis liegt aktuell bei rund 2.330 Euro je Quadratmeter. In den Top-7-Städten fiel der Wertzuwachs mit 8,8 Prozent weiterhin stärker aus als im bundesweiten Durchschnitt. Aber auch dort zeigt sich ein leichtes Abflachen der Preiskurve (2019: plus 10,4 Prozent). Dagegen hat sich der bundesweite Wertzuwachs für Einfamilienhäuser erhöht. Im Bestand mit mittlerem Wohnwert stiegen die Preise um 8,5 Prozent (2019: plus 6,6 Prozent) auf 417.000 Euro im bundesweiten Durchschnitt. Diese positive Entwicklung zeigt sich in diesem Jahr besonders in den Mittel- und Kleinstädten.

Bei den Wohnungsmieten (Bestandswohnungen) lag das bundesweite Plus bei 2,6 Prozent (2019: plus 3,1 Prozent). Das ist der schwächste Preisanstieg der vergangenen zehn Jahre. Im Durchschnitt beträgt die Miete pro Quadratmeter rund 8,30 Euro.
„Der Wohnungsmarkt in Deutschland zeigt sich etwas weniger dynamisch als im Vorjahr, aber weiterhin sehr robust. Größere Corona-Effekte sind nicht festzustellen. Die hohe Kaufpreisdynamik belegt das anhaltend große Interesse nach Wohneigentum. Auffällig sind in diesem Jahr die positive Entwicklung bei Einfamilienhäusern und der Trend, vermehrt ins Umland ziehen zu wollen. Beides profitiert von der Corona-Krise. Junge Familien mit Kindern suchen sich mehr Freiraum und Sicherheit in den ländlicheren Regionen. Mit Homeoffice und flexibleren Arbeitsplatzmodellen erspart man sich Pendlerzeiten. Offensichtlich nimmt diese Verschiebung der Wohnungsnachfrage auch Druck von den Wohnungsmieten“, sagt Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes IVD.

Bayern: Einfamilienhäuser plus 12,5 Prozent, Eigentumswohnungen plus 8,0 Prozent
Die bayerische Landeshauptstadt München ist weiterhin die teuerste Stadt in Bayern wie auch im Bundesgebiet. Bei der Kaufpreisentwicklung für Bestandsimmobilien mit mittlerem Wohnwert liegt Bayern teils deutlich über den bundesweiten Durchschnittswerten. Diese Dynamik speist sich besonders aus der Landeshauptstadt München sowie den Groß- und Mittelstädten (100.000 bis 499.999 Einwohner). Am stärksten zogen in Bayern die Preise für Einfamilienhäuser an. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der durchschnittliche Preis um 12,5 Prozent auf 778.000 Euro. Die stärksten Zuwächse bei den Groß- und Mittelstädten wurden unter anderem in München (plus 15,8 Prozent) und Augsburg (plus 10,7 Prozent) sowie Aschaffenburg (plus 10,6 Prozent) gemessen. Am teuersten sind Einfamilienhäuser bei den untersuchten Groß- und Mittelstädten in München (1,25 Millionen Euro), Rosenheim (736.000 Euro) und Erlangen (517.000 Euro).

Mit 8,0 Prozent stieg der durchschnittliche Kaufpreis für eine Bestandseigentumswohnung mit mittlerem Wohnwert in Bayern um 0,5 Prozentpunkte stärker als bundesweit auf 4.000 Euro pro Quadratmeter. Hohe Anstiege verzeichneten unter den Groß- und Mittelstädten unter anderem Augsburg (plus 10,6 Prozent) und Würzburg (plus 10,0 Prozent) sowie Bamberg (plus 11,0 Prozent). Am teuersten ist der Quadratmeter in München mit 6.200 Euro und rund 3.500 Euro in Regensburg und Rosenheim.

Die durchschnittliche Mietpreissteigerung lag dagegen mit 1,9 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt, was an dem hohen Basiswert der Mieten liegt. Der durchschnittliche Mietpreis in Bayern liegt bei 11,50 Euro, mehr als drei Euro teurer als der bundesweite Durchschnitt. Mittelstädte weisen die höchsten Steigerungsraten auf, unter anderem Neu-Ulm mit 5,6 Prozent, Bamberg mit 4,9 Prozent und Bayreuth mit 5,0 Prozent.

„Die hohe Nachfrage nach Wohneigentum bestimmt weiterhin die Entwicklung der Wohnpreise in Bayern. In den Groß- und Mittelstädten ist trotz der Corona-Pandemie kein Abknicken der Preise zu erkennen, bestenfalls eine gewisse Dämpfung der Zuwächse“, sagt Martin Schäfer, Vorstandsvorsitzender des IVD Süd.








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