News RSS-Feed

27.10.2020 Lebensmittellieferservice Getnow stellt Insolvenzantrag

Einer der schnellst wachsenden Lebensmittellieferdienste Deutschlands musste Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen: Die Geschäftsführung der Getnow New GmbH mit Sitz in München sah sich zu diesem Schritt veranlasst, nachdem eine Finanzierungsrunde für das Start-Up-Unternehmen gescheitert war. Der daraufhin vom Amtsgericht München am 26. Oktober 2020 bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Max Liebig von der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter sucht nun nach Investoren für die Fortführung des Betriebs mit insgesamt über 130 Mitarbeitern an sieben Standorten im Bundesgebiet.

Die ursprünglich in Berlin beheimatete, aber seit 2019 in München ansässige
Getnow New GmbH war nach dem Vorbild erfolgreicher US-amerikanischer Lieferdienste gegründet worden, um vom stark wachsenden "E-Food"-Markt zu profitieren. Die Idee dahinter: Kunden können über die Homepage www.getnow.com im Internet Lebensmittel bestellen und bekommen diese taggleich geliefert.

Getnow konnte für diese Idee und die angestrebte Expansion Investorengelder in zweistelliger Millionenhöhe mobilisieren. So konnten sukzessive Standorte in Berlin, München, Essen, Frankfurt, Hannover und Düsseldorf aufgebaut werden. Dabei fungierte eine Großhandels-Kette als Partner für die Bereitstellung der dafür benötigten Flächen und Waren.

Die erzielten Umsätze reichten jedoch in der Folge trotz des starken Wachstums nicht aus, um die Kosten und die Investitionen für die angestrebte flächendeckende Expansion in Deutschland zu decken. Verhandlungen mit neuen Investoren für die weitere Wagniskapital-Finanzierung scheiterten letztlich.

"Getnow ist als Start-Up-Unternehmen nach wie vor auf Fremdkapital angewiesen, um den bis zuletzt defizitären Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten zu können. Es wird nunmehr unverzüglich ein strukturierter M&A-Prozess aufgesetzt, der insbesondere auch auf eine übertragende Sanierung zielt. Die Getnow verfügt nach bisherigen Erkenntnissen insbesondere über eine besondere Online-Expertise im Lebensmittelhandel, eine bewährte Technologieplattform zur vollständigen Abwicklung des operativen Betriebes im Bereich eFood und einen guten Markennamen. Wir werden in den nächsten Tagen verstärkt potenzielle Interessenten ansprechen und stehen interessierten Investoren für alle Fragen gerne zur Verfügung", kündigt der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Max Liebig an.








Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!