News RSS-Feed

29.10.2020 Umbau statt Neubau: Lösung für Karstadt-Gebäude Neumünster

Copyright: TCHOBAN VOSS Architekten
Die Sparkasse Südholstein hat dem Planungs- und Umweltausschuss der Stadt Neumünster ein Nachnutzungskonzept für das Karstadt-Gebäude, Großflecken 4–10, vorgestellt. Die in ihrem Eigentum befindliche Kaufhausimmobilie, die in den 1950er bis 1970er Jahren entstanden ist, soll nach Aufgabe des Karstadt-Warenhauses umfassend umgebaut werden und künftig als Büro- und Geschäftshaus dienen. Die Sparkasse Südholstein möchte einen Großteil der Fläche selbst nutzen und hier ihre neue Zentrale entstehen lassen.

Das Nutzungskonzept sieht weiterhin Flächen für Gastronomie – vor allem auf der dem Teich zugewandten Seite -, Einzelhandel sowie eine öffentliche Nutzung wie z. B. die Stadtbibliothek vor. Die derzeit vorhandenen Kaufhausflächen werden im hinteren Bereich zu etwa einem Drittel abgebrochen, um mit einer angemessenen Gebäudetiefe gut belichtete Büroflächen zu schaffen. Durch dieses Bebauungskonzept entstehen auch zeitgemäße und attraktive Gewerbeflächen, die die Lage am Teich besser erlebbar machen. Die Flächen des heutigen Parkplatzes stehen dann für eine bauliche Neuorientierung zur Verfügung, für die eine spätere Bauleitplanung sicherlich sinnvoll ist.

Das Bauvorhaben wurde ebenso wie das Konzept von den Mitgliedern des Planungs- und Umweltausschusses positiv aufgenommen, auch weil es die städtebaulichen Zielsetzungen für den Innenstadtbereich aufgreift.

Oberbürgermeister Dr. Olaf Tauras ist begeistert von dem Konzept, das bereits parteiübergreifend Zustimmung findet: „Durch die einmalige Konstellation, dass die Sparkasse als Eigentümer der Immobilie diese auch selbst nutzen will, entsteht eine große Chance für Neumünster. Wir können eine der ersten Städte bundesweit werden, die nicht nur das Problem der Karstadt-Schließung schnell löst. Das Konzept der Sparkasse kann auch eine Impulswirkung für die weitere Innenstadtbelebung haben.“

Andreas Fohrmann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Südholstein, erläutert: „Nach der Entscheidung, dass Karstadt nicht in Neumünster bleibt, haben wir uns intensiv damit auseinandergesetzt, wie wir die Interessen der Sparkasse, der Stadt Neumünster sowie der Bürgerinnen und Bürger bestmöglich miteinander verbinden, dabei einen langen Leerstand vermeiden und gleichzeitig eine ökonomisch sinnvolle Lösung präsentieren können. Denn heute ist die Sparkasse Mieter ihrer Hauptstelle, künftig kann sie ihre eigene Immobilie nutzen. Wir freuen uns, mit der zukunftsgerichteten Umstrukturierung einen Beitrag zu leisten, die Innenstadt von Neumünster noch attraktiver zu machen. Wir wollen an diesem prominenten Standort gern ein architektonisch anspruchsvolles Leuchtturm-Projekt umsetzen, das der Bedeutung des Standortes gerecht wird, gleichzeitig aber der Bodenständigkeit einer kommunalen Sparkasse Ausdruck verleiht.“

Bei der Gestaltung des Gebäudes sollen die Prinzipien einer ökologisch verantwortungsvollen Bauweise berücksichtigt werde. Hierzu trägt unter anderem bei, dass statt eines kompletten Abrisses und Neubaus die Gebäudesubstanz erhalten bleibt. Dies spart Ressourcen und so genannte Graue Energie, also diejenige Energie, die zur Materialgewinnung, Herstellung, Transport und Entsorgung eingesetzt wird. Zudem werden Umweltprobleme wie z. B. das Absinken des Grundwasserspiegels in Folge des Aushebens einer Baugrube vermieden. Darüber hinaus tragen die geplanten begrünten Dächer zur Verbesserung des Mikroklimas in der Innenstadt bei.

Der Verwaltungsrat der Sparkasse wird sich noch im November mit den konkreten Planungen befassen. Bei weiterhin positiver Begleitung aller Beteiligten ist die Sparkasse zuversichtlich, bereits früh im Jahr 2021 mit ersten Arbeiten beginnen zu können. Der Einzug soll dann möglicherweise schon 2023 erfolgen.

Andreas Fohrmann: „Wir möchten den Neumünsteranern die Möglichkeit geben, ein Stück weit mitzuentscheiden, wie das Gebäude aussehen soll. Deshalb werden wir einzelne Gestaltungselemente der Fassade wie z. B. verschiedene Varianten Klinkersteine oder Natursteine ausstellen und die Bürgerinnen und Bürger abstimmen lassen, welche es werden sollen. Als Sparkasse ist es uns eine Herzensangelegenheit, einen hohen Zuspruch für die Gestaltung zu erzielen, da das Gebäude prägend für die Innenstadt sein wird.“

Das Konzept für das Karstadt-Areal wurde von der Girlan Immobilien Management GmbH, einem Hamburger Projektentwicklungsunternehmen mit Schwerpunkt auf gewerblichen Quartiers-Entwicklungen, und dem deutschlandweit und international tätigen Architekturbüro TCHOBAN VOSS Architekten aus Hamburg gemeinsam mit der Sparkasse erarbeitet.





Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!