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05.11.2020 Köln: Geringe Mietpreisdifferenz zwischen Bestand und Neubau

Im aktuellen Residential Investment-Report des Immobilienberatungsunternehmens Colliers International werden 42 deutsche Städte intensiv analysiert und bewertet, darunter auch Köln. Hier lag der Einwohnerzuwachs 2019 bei rund 5.200 neuen Bewohnern. In den letzten fünf Jahren sind knapp 33.100 zusätzliche Haushalte entstanden. Demgegenüber wurden in diesem Zeitraum in Summe jedoch nur rund 14.800 neue Wohnungen gebaut worden, so dass rechnerisch für 45 Prozent der neuen Haushalte neuer Wohnraum gebaut wurde. Köln ist damit auf dem letzten Platz des Top 7-Rankings, wo der Neubedarf am wenigsten befriedigt wird.

Die Wohnungsfertigstellungen zeigen sich mittelfristig weiterhin sehr stark schwankend. Nachdem das Jahr 2018 einen deutlichen Anstieg der neu gebauten Wohnungen zeigte, konnte dies in 2019 nicht bestätigt werden. Vielmehr wurden 2019 mit rund 2.250 Wohnungen knapp 1.400 Wohnungen weniger als im Vorjahr gebaut und damit weiterhin deutlich unter dem Bedarf. Den rückläufigen Trend zeigen ebenso die Wohnungsgenehmigungen, wenngleich der Rückgang hier deutlich schwächer ausfällt als bei den Neubauzahlen. 2019 war der zweitniedrigste Genehmigungswert der letzten fünf Jahre. Durch die niedrigen Genehmigungszahlen und der weiterhin hohen Nachfrage, ist auch in den nächsten zwei bis drei Jahren keine adäquate Ausweitung des Wohnungsbaus zu erwarten

Niels Zavbi FRICS, Head of Residential Investment NRW bei Colliers International: „Die hohe Nachfrage zeigt sich in allen Lagen. Die Wiedervermietungsmieten von Bestandswohnungen steigen weiterhin an, wobei im Neubausegment in 2019 ein stabiles Preisniveau ohne Steigerung zu verzeichnen ist. Im ersten Halbjahr 2020 ist jedoch auch im Neubau wieder ein leichter Anstieg der Neubaumieten zu erkennen.“

Auffällig auf dem Kölner Mietwohnungsmarkt ist die geringe Preisdifferenz zwischen Bestands- und Neubauwohnungen. So liegt die durchschnittliche Neubaumiete im ersten Halbjahr 2020 bei 12,55, im Bestand bei 11,20 Euro pro Quadratmeter. Das Mietpreisniveau insgesamt ist damit im Vergleich zu anderen Top 7-Städten deutlich niedriger. Im Mietsegment war das Angebot im letzten Jahr mit knapp 24 Mietwohnungen pro 1.000 Haushalten geringer als im Vorjahr (26 Mietwohnungen je 1.000 Haushalte).

Eigentumswohnungen im Neubau zeigen in der ersten Jahreshälfte eine spürbare Verteuerung. Hier ist ein Anstieg auf 5.540 Euro pro Quadratmeter zu beobachten. Bestandwohnungen verzeichnen einen konstanten Preisaufwärtstrend und liegen bei 3.860 Euro pro Quadratmeter.

Zavbi: „Der Kölner Investmentmarkt ist von einer hohen Nachfrage geprägt und weiterhin attraktiv für Investoren.“ Im Segment Wohn- und Geschäftshäuser wurde daher in 2019 ein neuer Rekord mit 1,14 Milliarden Euro bei auch spürbar angestiegenen Verkaufszahlen erzielt. Der Eigentumswohnungsmarkt erzielte in 2019 zwar keine neuen Rekorde, zeigt jedoch im Vergleich zum Vorjahr sowohl mit 4.858 Verkäufen steigende Kauffallzahlen als auch einen höheren Geldumsatz mit 1,36 Milliarden Euro.

„Der Wohnungsmarkt in Köln hat auch während der letzten Monate seine Krisenfestigkeit bestätigt. Durch den deutlichen Nachfrageüberhang an Wohnraum in der Region gehen wir weiterhin von stabilen Mieten und Kaufpreisen aus“, so Zavbi abschließend.








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