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09.11.2020 Dresdner Büromarkt zeigt sich mit anhaltend geringer Dynamik

Nach Analysen von Aengevelt Research erzielte der Büromarkt Dresden bis zum Ende des dritten Quartals 2020 einen Büroflächenumsatz (inkl. Eigennutzer) von rd. 29.000 m². Gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Q1-Q3/2019: 49.000 m²) bedeutet dies einen deutlichen Rückgang um 41%. Im Vergleich zum Dekadenmittel (Durchschnitt Q1-Q3/2010-2019: rd. 52.400 m²) sind es -44%.

Dabei verteilen sich die Umsätze auf die einzelnen Quartale wie folgt: Im ersten Quartal 2020 wurden in Dresden 8.200 m² umgesetzt. Obwohl hier die Corona Pandemie nicht als Grund aufzuführen ist, handelt es sich um ein deutlich unterdurchschnittliches Quartal: Im Vergleich zum Dekadenmittel (Durchschnitt Q1/2010-2019: 16.000 m²) wurden rd. 48% weniger Flächen umgesetzt.

Das zweite Quartal fiel mit 10.700 m² geringfügig besser aus, bleibt allerdings immer noch gut ein Drittel (35%) unter dem Dekadenmittel (Durchschnitt Q2/2010-2019: rd. 16.400 m²). Das dritte Quartal liegt mit einem Büroflächenumsatz von rd. 10.000 m² sogar mehr als 50% unter dem langjährigen Mittel (Durchschnitt Q3/2010-2019: rd. 20.300 m²).

Für das Gesamtjahr 2020 prognostiziert Aengevelt einen Büroflächenumsatz um 65.000 m². Dies wäre knapp ein Drittel weniger als im Vorjahr (2019: rd. 95.000 m²) und läge rd. 26% unter dem Dekadenmittel (Durchschnitt 2010-2019: rd. 88.000 m² p. a.).

„Traditionell wird in Dresden ein großer Teil des gesamten Flächenumsatzes gegen Jahresende umgesetzt, zumal sich aktuell einige großflächige Abschlüsse bereits in der Verhandlungsphase befinden“, begründet Anett Richter, Niederlassungsleiterin Aengevelt Dresden, die Prognose, räumt aber ein, dass aufgrund der Corona-Krise durchaus Auswirkungen und Veränderungen am Markt spürbar sind.

Ungeachtet dessen verzeichnet der Dresdener Büromarkt nach wie vor eine gewisse Anspannung, die auf die stabilen Umsatzzahlen der letzten Jahre und vor allem eine immer noch zu geringe Neubautätigkeit zurückzuführen ist. Besonders in Innenstadtlagen werden weiterhin adäquate, moderne Büroflächen benötigt. Die rd. 80.000 m² Bürofläche, die in den nächsten fünf Jahren fertiggestellt werden, reichen für eine Marktentspannung nicht aus, zumal hiervon bereits Flächen reserviert sind und nicht disponibel auf den Markt kommen.

Weitere Angebotsverknappung trotz Krise

- 2019 reduzierte sich die kurzfristig verfügbare Angebotsreserve (bezugsfähig innerhalb von drei Monaten) um 25.000 m² von 160.000 m² auf 135.000 m² Bürofläche. Die Leerstandsquote sank damit von rd. 6,4% auf 5,3%.
- In den ersten neun Monaten 2020 analysiert Aengevelt Research eine weitere Verknappung der Angebotsreserve: Diese reduzierte sich bis Ende September 2020 trotz Corona-Krise weiter auf rd. 120.000 m².
- Die Leerstandsquote sank dementsprechend auf 4,8%.
- Bis Ende 2020 prognostiziert Aengevelt Research eine weitere moderate Verknappung der Angebotsreserve auf rd. 115.000 m².

Rückläufige Büroflächenfertigstellung

- 2019 wurden rd. 36.500 m² Bürofläche fertiggestellt. Dabei handelt es sich um den höchsten Wert seit über 10 Jahren und liegt deutlich über dem Dekadenmittel (Durchschnitt 2010-2019: rd. 15.600 m² p. a.).
- Für das Gesamtjahr 2020 wird - teilweise auch Corona-bedingt - ein geringeres Fertigstellungsvolumen von rd. 20.000 m² erwartet. Dies entspricht lediglich etwa 0,8% des Bestandes und kann entsprechend nicht für eine Entspannung des Büromarktes sorgen.

Stabiles Mietpreisniveau

- Die gewichtete Spitzenmiete zeigt sich in Dresden binnen Jahresfrist solide und stellt sich Ende September 2020 unverändert zum Vorjahreszeitpunkt auf 15,00 €/m².
- Die mittlere Miete in Citylagen liegt nach Analysen von Aengevelt Research ebenfalls stabil bei 12,00 €/m².
- Ohne die COVID-19-Krise wäre für 2020 u.a. angesichts weiterer Verknappungen moderner Büroflächen von einem leichten Anziehen des Mietpreisniveaus in der Breite auszugehen gewesen. Diesen Trend sieht Aengevelt Research vorläufig gestoppt. Allerdings ist auch nicht von einer gegenläufigen Entwicklung auszugehen, da das Flächenangebot unverändert knapp bleibt. Bis Jahresende prognostiziert Aengevelt Research daher eine weiterhin stabile Spitzenmiete um 15,00 €/m².









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