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11.11.2020 Radikaler wirtschaftlicher Wandel: Privates Kapital mit neuer Rolle

Hans Stegeman, Chief Investment Strategist bei Triodos Investment Management (Triodos IM) analysiert die Investitionslandschaft in einer Welt nach COVID-19 und untersucht, was für eine tragfähige Erholung der Wirtschaft erforderlich ist und welche Rolle private Investoren spielen.

Infolge der COVID-19-Pandemie und der zu ihrer Bekämpfung ergriffenen Maßnahmen steckt unsere Gesellschaft in der tiefsten globalen Wirtschaftsrezession, die jemals in Friedenszeiten erfasst wurde. In einer aktuellen Analyse zeigt Triodos IM, dass die eigentlichen Ursachen dieser Krise in Mängeln liegen, die unserem derzeitigen Wirtschaftssystem inhärent sind.

Dazu Hans Stegeman: „Es ist an der Zeit, über die wirtschaftlichen und finanziellen Folgen der Pandemie nachzudenken und darüber, wie diese unsere Wirtschaft und Investitionslandschaft verändern. Wir können und dürfen nicht zu der Situation vor März 2020 zurückkehren, sondern müssen auf eine nachhaltige, widerstandsfähige und integrative Wirtschaft hinarbeiten.“

Auch wenn COVID-19 im Grunde genommen eine Gesundheitskrise ist, bedeutet die Pandemie einen gewaltigen Schock für unser sozioökonomisches System, mit weitreichenden und strukturellen Auswirkungen. In den Industrieländern kommt es dabei in erster Linie zu einer höheren Verschuldung der öffentlichen und privaten Haushalte, mehr Insolvenzen und steigender Arbeitslosigkeit. In den Schwellenländern sind weitere Folgen, wie zunehmende Armut und steigende Ungleichheit in den Bereichen Bildung und Gesundheit zu erwarten. Stegeman ist der Auffassung, dass uns diese beispiellosen Auswirkungen bewusst machen müssen, dass das gegenwärtige System nicht länger tragbar ist.

Investitionslandschaft unter COVID-19

Nach Auffassung von Triodos IM verdeutlicht die Coronakrise, dass ein Wandel der Weltwirtschaft dringender ist denn je. Ein solcher Wandel hat ebenso viele Facetten wie unser gesamtes Wirtschaftssystem. Verschiedene Aspekte – von der Energieversorgung bis zur sozialen Eingliederung – befeuern diesen Wandel und verlangen künftig mehr Aufmerksamkeit von Investoren.

Der Wandel beschreibt eine qualitative Veränderung im Zustand eines komplexen Systems. COVID-19 verändert das Investitionsumfeld und macht damit einige Veränderungen noch wichtiger als zuvor. Hans Stegemann beleuchtet drei Aspekte dieses Wandels: Dabei geht es um den Aufbau einer neuen Wirtschaft, die Raum für neue Initiativen und Technologien bietet; es kommt zu einem Umbau von nicht nachhaltigen Geschäftsmodellen in nachhaltige Alternativen; und letztlich zu einem schrittweisen Abbau von Unternehmen mit eindeutig nicht nachhaltigen Produkten oder Geschäftsmodellen, die den Menschen und dem Planeten schaden und weder die Absicht noch eine Strategie zu einem Wandel haben.

„Angesichts der angespannten Lage der öffentlichen Haushalte, die teilweise sogar völlig ausgeschöpft sind, da die Regierungen zunächst eine Gesundheitskrise bewältigen und später die Auswirkungen dieser Krise auf die Wirtschaft abfedern mussten, spielt privates Kapital eine entscheidende Rolle im bevorstehenden Wiederaufbau. Investoren können und müssen eine differenzierende Rolle übernehmen, indem sie zum Wandel zu einer nachhaltigeren und widerstandsfähigeren Wirtschaft beitragen. Für professionelle Anleger zählt dies zu ihrer treuhänderischen Pflicht, aber es ist eine moralische Pflicht für uns alle“, so Hans Stegeman.






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