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13.11.2020 Wie Digitalisierungstools den Immobilienmarkt am Leben halten

Thomas Knedel, Triamis GmbH. Fotocredit: Immopreneur | Momentesammler Patrick Reymann
Die Immobilienbranche war lange Zeit nicht dafür bekannt, dass sie besonders digitalisiert ist. Vieles wurde lieber von Hand erledigt, als einmal Geld und vor allem Zeit in die digitale Transformation der analogen Prozesse zu stecken. Dass ausgerechnet die Corona-Krise eine starke Triebfeder war, um die Digitalisierung im Immobiliensektor voranzutreiben, ist dabei ausnahmsweise eine gute Nachricht.

Kontaktlose Wohnungsbesichtigungen in Form von virtuellen Rundgängen waren in jenen Monaten die einzige Möglichkeit für Vermieter oder Makler ihren Interessenten die Objekte zu zeigen. Dieser Trend wird sich nicht mehr umkehren. Und das ist auch gut so – denn ohne Digitalisierung wird die Branche keine Zukunft haben.

Prop Techs liefern passende Software-Lösungen

Auf Property Technology, kurz Prop Tech, spezialisierte Unternehmen entwickeln Software, die bestmöglich die Prozesse in der Immobilienbranche digital nachbilden sollen. Das reicht von Vermarktung und Vermittlung bzw. Vermietung, bis hin zu Bewirtschaftung und Buchhaltung. Wer an das Thema Blockchain denkt, wird erstaunt sein wie einfach das analoge Grundbuch bald der Vergangenheit angehören wird. Manche Immobilienunternehmer entwickeln sogar jetzt schon ihre eigene Software für den internen Betrieb und bieten diese anderen zum Kauf an. Die Folge: Es entsteht ein Markt im Markt, in dem um die besten digitalen Ideen konkurriert wird. Das belebt zum einen das Geschäft und treibt zum anderen die Innovation immer weiter voran.

Digitale Vermarktung: Schnell und effizienter als je zuvor

Unsere Software unterstützt auch mich und viele andere Immobilienunternehmer dabei, die Objekte zu vermarkten. Eine Vorlage für ein Inserat muss nur ein einziges Mal erstellt werden und wird aus einer Datenbank mit den Eckdaten des Immobilienobjekts gefüttert. Anschließend wird – ebenfalls automatisch – ein Inserat in sozialen Medien oder auf Immobilienplattformen veröffentlicht. Die Zeitersparnis ist dabei enorm, vor allem wenn man sehr viele Objekte auf einmal inserieren möchte.

Drohnen und Virtual-Reality-Kameras helfen außerdem dabei, virtuelle Rundgänge aufzuzeichnen, und den Interessenten zur Verfügung zu stellen. Die dabei entstehende Immersion lässt den potentiellen Käufer oder Mieter das Objekt hautnah erleben, und kann seine Entscheidung zum Kauf oder zum Abschluss eines Mietvertrags positiv beeinflussen.

Bewerber-Matching und Vermietung

Gerade für Objekte in sehr begehrten Lagen können innerhalb weniger Tage mehrere hundert Bewerbungen eingehen. Das ist sehr mühselig, diese alle von Hand durchzugehen. Software hilft dabei, diesen Prozess abzukürzen: Der Makler erstellt ein Wunschprofil für die Bewerber. Die Software scannt die Angaben, die die Kandidaten in ihrer Bewerbung gemacht haben, und filtert die passendsten heraus. Eine Absage an die Bewerber, die nicht ins Profil passen, wird z. B. nach kurzer manueller Freigabe automatisch verschickt. An die passenden Kandidaten werden Einladungen und Terminvorschläge zur Besichtigung geschickt.

Parallel lebt auch in der Immobilienbranche der Traum des papierlosen Büros. Durch das Aufsetzen von digitalen Mietverträgen können diese auf dem Tablet unterzeichnet und auf einem PC oder in der Cloud gespeichert werden. Das hat zum einen den Vorteil, dass nichts verloren geht und Akten von Mietern oder Käufern so sehr schnell wiedergefunden werden können, ohne, dass man sich durch dicke Ordner voller Papier blättern muss.

Bewirtschaftung und Buchhaltung

Der Austausch zwischen Immobilienunternehmer, Hausverwaltern und Handwerkern wird durch das Nutzen entsprechender digitaler Hilfsmittel ebenfalls vereinfacht. So können Termine leicht koordiniert und Arbeiten effizient und schnell erledigt werden. Das bringt für alle Beteiligten eine enorme Zeitersparnis.

Auch bei der Buchhaltung lässt sich sehr viel Zeit einsparen, wenn man hier auf digitale Lösungen setzt. So bleiben die Mieteinnahmen, Kosten für Reparaturen und Instandhaltung immer im Blick, und erleichtern auch das Erstellen der Steuererklärung.

Ausblick in die Welt von morgen

Die Digitalisierung in der Immobilienbranche ist nicht mehr aufzuhalten, wofür wir alle dankbar sein können, denn sie hilft dabei, wertvolle Zeit freizuschaufeln, die man ansonsten mit eher unliebsamen Tätigkeiten verbringen würde.

In den USA ist es zum Teil schon möglich, anstatt eines Haustürschlüssels per QR-Code Wohnungs- und Hausbesichtigungen durchzuführen. Der Makler muss dann nicht unbedingt vor Ort dabei sein. Hier können deutsche Entwickler eine Marktlücke schließen, um diesen Trend auch hierzulande einzuführen.

Für Investoren werden in Zukunft Lösungen in den Bereichen Big Data und Künstlicher Intelligenz sehr wertvolle Erkenntnisse liefern. Die Algorithmen analysieren die Immobilienmärkte und können wichtige Anhaltspunkte liefern, wo sich zukünftige Investitionen lohnen werden.

Die Blockchain und Smart Contracts könnte es ermöglichen, dass Kauf- und Mietverträge, sowie die Bezahlung in einiger Zeit nur noch digital getätigt und gespeichert werden.

Es wird in jedem Fall sehr interessant bleiben, zu beobachten, wie sich die Digitalisierung in der Immobilienbranche weiterentwickeln wird.

(Gastbeitrag von Thomas Knedel. Er ist Immobilienunternehmer und blickt auf mehr als 20 Jahre Erfahrung im Immobiliengeschäft zurück. Seit 2007 ist er Inhaber der Triamis GmbH)






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