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17.11.2020 Bundesweit hohe Nachfrage nach Wohneigentum

Der deutsche Wohnungsmarkt ist trotz Corona-Krise sehr stabil, das zeigt der aktuelle IVD-Wohnpreisspiegel 2020/2021. Der IVD Research hat dabei auf Basis von Daten aus dem ersten Halbjahr 2020 drei deutliche Trends ermittelt. Erstens: Die Mietpreise steigen bundesweit nur noch im Rahmen der Inflationsrate. Zweitens: Eigentümer können sich über einen deutlichen Wertzuwachs ihrer Wohnung beziehungsweise ihres Hauses freuen. Dies ist besonders bei Einfamilien- und Reihenhäusern der Fall. Drittens: Die Immobilienwerte in Hessen steigen moderater und liegen knapp unter dem Bundesdurchschnitt.

Die Werte für Bestandswohnungen mit mittlerem Wohnwert stiegen im bundesweiten Durchschnitt deutlich mit 7,5 Prozent (2019: plus 8,3 Prozent). Der durchschnittliche Kaufpreis liegt aktuell bei rund 2.330 Euro je Quadratmeter. In den Top-7-Städten fiel der Wertzuwachs mit 8,8 Prozent weiterhin stärker aus als im bundesweiten Durchschnitt. Aber auch dort zeigt sich ein leichtes Abflachen der Preiskurve (2019: plus 10,4 Prozent). Dagegen hat sich der bundesweite Wertzuwachs für Einfamilienhäuser erhöht. Im Bestand mit mittlerem Wohnwert stiegen die Preise um 8,5 Prozent (2019: plus 6,6 Prozent) auf 417.000 Euro im bundesweiten Durchschnitt. Diese positive Entwicklung zeigt sich in diesem Jahr besonders in den Mittel- und Kleinstädten.
Bei den Wohnungsmieten (Bestandswohnungen) lag das bundesweite Plus bei 2,6 Prozent (2019: plus 3,1 Prozent). Das ist der schwächste Preisanstieg der vergangenen zehn Jahre. Im Durchschnitt beträgt die Miete pro Quadratmeter rund 8,30 Euro.

„Der Wohnungsmarkt in Deutschland zeigt sich etwas weniger dynamisch als im Vorjahr, aber weiterhin sehr robust. Größere Corona-Effekte sind nicht festzustellen. Die hohe Kaufpreisdynamik belegt das anhaltend große Interesse nach Wohneigentum. Auffällig sind in diesem Jahr die positive Entwicklung bei Einfamilienhäusern und der Trend, vermehrt ins Umland ziehen zu wollen. Beides profitiert von der Corona-Krise. Junge Familien mit Kindern suchen sich mehr Freiraum und Sicherheit in den ländlicheren Regionen. Mit Homeoffice und flexibleren Arbeitsplatzmodellen erspart man sich Pendlerzeiten. Offensichtlich nimmt diese Verschiebung der Wohnungsnachfrage auch Druck von den Wohnungsmieten“, sagt Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes IVD.

Hessen: Eigentumswohnungen plus 6,6 Prozent, Einfamilienhäuser plus 5,7 Prozent
In Hessen legten die Preise für Eigentumswohnungen im Bestand mit mittlerem Wohnwert relativ moderat zu. Mit einem Plus von 6,6 Prozent stiegen die Kaufpreise nicht ganz so schnell wie im bundesweiten Schnitt. Die Preisdynamik für Einfamilienhäuser und Mietwohnungen lagen ebenfalls unter dem Bundesdurchschnitt. Die stärksten Preisanstiege verzeichneten die hessischen Großstädte. In Darmstadt verteuerten sich Bestandseigentumswohnungen um 14,3 Prozent, in Marburg um 10,0 Prozent, Frankfurt/Main um 6,1 Prozent und in Kassel um 3,2 Prozent. Landesweit kostet ein Quadratmeter durchschnittlich rund 2.900 Euro. Die teuersten Städte sind Frankfurt/Main (3.500 Euro pro Quadratmeter) und Wiesbaden (3.100 Euro pro Quadratmeter).

Etwas langsamer als im Bundesdurchschnitt, mit lediglich 5,7 Prozent, entwickelten sich auch die Preise für Einfamilienhäuser. Die höchsten Preisdynamiken weisen Hanau und Gießen mit 16,7 Prozent, Offenbach mit 7,5 Prozent, Griesheim mit 7,1 Prozent und Wiesbaden mit 4,0 Prozent auf. Das durchschnittliche Preisniveau beträgt 531.000 Euro.
Die Mieten in Hessen stiegen im Durchschnitt um 1,6 Prozent, ein Prozentpunkt weniger als bundesweit. Die höchsten Preisanstiege verzeichnete die Landeshauptstadt Wiesbaden mit 5,0 Prozent und die Region Vordertaunus mit 7,3 Prozent. In Frankfurt/Main stiegen die Mietpreise lediglich um 0,5 Prozent. Die Main-Metropole ist bei den Mietpreisen mit durchschnittlich 10,60 Euro pro Quadratmeter die viertteuerste Stadt in Deutschland - hinter München, Stuttgart und Köln. Der durchschnittliche Mietpreis bundesweit beträgt 9,50 Euro pro Quadratmeter.

„In Hessen bleiben die Immobilienwerte stabil. Es ist derzeit kein Corona-Effekt festzustellen, der sich unmittelbar auf die Preise ausschlägt. Hessen folgt dem bundesweiten Trend, nach dem die Nachfrage nach Wohneigentum steigt. Besonders Eigentumswohnungen sind gefragt. Das gilt für den Ballungsraum am Main wie auch die Universitätsstädte im Norden. Der Trend zur eigenen Wohnung scheint auch etwas den Druck vom Mietmarkt zu nehmen. Darauf deutet die etwas schwächere Preisentwicklung bei den Wohnungsmieten hin. Zudem ist das Preisniveau in den Metropolen ohnehin seit Jahren hoch und kaum noch zu toppen“, sagt Alexander Alter, Vorsitzender des IVD Mitte.







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