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25.11.2020 Augsburger Zukunftsprojekt Medizincampus nimmt Fahrt auf

Der Medizincampus entsteht in unmittelbarer Nähe zum Universitätsklinikum. Bild: Regio Augsburg Wirtschaft GmbH / Fotograf: STEFAN MAYR FOTOGRAFIE
Fünfzig Jahre Universität Augsburg bedeuten fünfzig Jahre Fortschritt für den Zukunftsstandort Region Augsburg A³. Das diesjährige Jubiläum der bayerischen Hochschule, die 1970 gegründet wurde, wird zwar auf Grund der Corona-Pandemie erst nächstes Jahr gebührend gefeiert. Großen Grund zur Freude gibt es bereits jetzt: Das Zukunftsprojekt der Universität, die Universitätsmedizin und damit verbunden der neue Medizincampus, nimmt weiter Gestalt an.

Mit der Grundsteinlegung im vergangenen Monat wurde der Startschuss für die Bauarbeiten zu einem der wichtigsten Projekte der Metropolregion Augsburg gegeben. „Vom Medizincampus der Uni Augsburg wird unser Standort ohne Frage nachhaltig profitieren. Er ist ein Grundpfeiler für die künftige Ausrichtung der Universität und damit auch für den gesamten Zukunftsstandort“, so Andreas Thiel, Geschäftsführer der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH.

Seit Januar 2019 trägt das Klinikum den Titel Universitätsklinikum Augsburg. Damit ging es in die Trägerschaft des Freistaats Bayern über. Entsprechende Pläne für Umbaumaßnahmen und Erweiterungen führen dazu, dass die Region im medizinischen Sektor künftig erheblich an Attraktivität gewinnt. Durch die Neuausrichtung des Klinikums erhofft sich Augsburg den Zuzug von bis zu 6.500 zusätzlichen Fachkräften aus der Gesundheitsbranche, zusätzlich zu rund 1.500 Studenten. Seit Oktober 2019 werden bereits junge Medizinerinnen und Mediziner in einem neuen Modellstudiengang ausgebildet. Ein Gutachter bescheinigt der Gesundheitsbranche ein Wertschöpfungspotential von bis zu 400 Mio. Euro zusätzlich – pro Jahr.

Beste Rahmenbedingungen für Studierende und Forschungseinrichtungen

Um für den neuen Studiengang und die Forschung an der Uniklinik beste Voraussetzungen zu schaffen, entsteht in unmittelbarer Nähe zum Universitätsklinikum der Medizincampus. Die erste Stufe der Planungen besteht aus zwei Gebäuden: einem Lehrgebäude mit einer Nutzfläche von ca. 6.400 Quadratmetern sowie dem Forschungsgebäude des Instituts für Theoretische Medizin (ITM) mit rund 8.800 Quadratmetern Nutzfläche. Beide Gebäude sollen laut derzeitigem Stand 2024 fertiggestellt werden. Die Gesamtkosten hierfür liegen bei ungefähr 180 Millionen Euro.

In dem 32 Meter hohem Lehrgebäude werden ab 2024 die Medizinstudierenden sowie die Medizinische Bibliothek und das Dekanat der Medizinischen Fakultät untergebracht sein. Das Institut für Theoretische Medizin wird die vorklinischen Lehrstühle beherbergen, einschließlich Laboren, Praktikumsflächen, Büroarbeitsplätzen und eines Post-Mortem-Bereichs mit Anatomie. Das Leitmotiv bei der inneren Organisation des Forschungsgebäude besteht darin, Räume zu schaffen, die die Begegnung und Kommunikation anregen und zugleich eine selbstverständliche Orientierung im Gebäude ermöglichen. Im Endausbau wird der Medizincampus rund 37.000 Quadratmeter Nutzfläche auf einem insgesamt 78.000 Quadratmeter großen Areal umfassen.
Die Planung rund um den Neubau liegt beim Freistaat Bayern, der gleichzeitig Bauherr ist. Für die architektonische Umsetzung der Gebäude zeichnet das Berliner Büro BHBVT verantwortlich – für die Gestaltung der Außenanlagen Stefan Bernhard Landschaftsarchitekt.

Forschungsgebäude ZeIT nächster Meilenstein des Medizincampus

Bereits in Planung befindet sich auch das Zentrum für integrierte und translationale Forschung (ZeIT). In dem Forschungsgebäude werden künftig Erkenntnisse aus der biomedizinischen Grundlagenforschung möglichst rasch zum Wohle der Patientinnen und Patienten in den klinischen Alltag übertragen. Der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs durch das Münchner Büro Nova Michael Beck Architekten zeichnet sich besonders durch die Idee eines Science Hub aus, in dem der Austausch zwischen Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Disziplinen stattfinden wird. Im Gebäude sind außerdem Flächen sowohl für Klinische und Klinisch-Theoretische Institute vorgesehen als auch für moderne biomedizinische Grundlagenforschung. In sogenannten Core Facilities sollen künftig Großgeräte von unterschiedlichen Forschungseinheiten gemeinsam genutzt werden können. Darüber hinaus sind auch Flächen für die beiden Forschungsschwerpunkte Medical Information Sciences und Environmental Health Sciences geplant. Das Raumprogramm beläuft sich auf circa 13.500 Quadratmeter Nutzfläche, Baubeginn ist voraussichtlich Anfang 2022. Mit der vollständigen Inbetriebnahme ist zwischen 2026 und 2028 zu rechnen.







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