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11.12.2020 Pflegeimmobilien gewinnen immer mehr Interesse am Investmentmarkt

Laut eines aktuellen Savills Spotlights stiegen die Investitionen in Pflegeimmobilien zwischen Januar und September 2020 in Deutschland um 21 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit einem Plus von 80 % verzeichnete Schweden den größten Sprung des Transaktionsvolumens in Europa. Dieser Anstieg der Umsätze spiegelt sich ebenfalls in der Verteilung des europäischen Gesamttransaktionsvolumens wider: So verantworteten diese beiden Länder jeweils 42 % (Deutschland) und 23 % (Schweden) des Gesamtergebnisses von 3,6 Milliarden Euro (Q1 bis Q3 2020).

Den Auswertungen von Savills zufolge konnten börsennotierte spezialisierte REITs wie beispielsweise Aedifica und Cofinimmo ihre Stellung als Pioniere auf dem Markt behaupten. Nichtsdestotrotz ist inzwischen eine steigende Zahl von Investoren in diesem Sektor tätig, darunter Investmentmanager (z. B. Primonial, Patrizia, Threestones Capital, Syntrus) und Privatanleger (z. B. SBB I Norden). „Auf der Grundlage der jüngsten sowie der derzeit geplanten Transaktionen gehen wir davon aus, dass der Gesamtumsatz auf dem europäischen Markt zum Jahresende leicht über 5 Milliarden Euro liegen wird. Das entspricht in etwa dem Umsatz des letzten Jahres", erklärt Marcus Roberts, Head of Europe, Savills Operational Capital Markets.

„Aufgrund der zu erwartenden langfristig soliden Erträge rücken Pflegeimmobilien insbesondere in der gegenwärtigen Coronakrise verstärkt ins Blickfeld der Investoren. Das hohe Interesse der Anleger hat die Renditen in den letzten zwei Jahren in Deutschland bereits unter Druck gesetzt, wodurch die Spitzenrendite zuletzt um 20 Basispunkte gesunken ist. Aktuell gehen wir davon aus, dass die Preise für Pflegeimmobilien weiter steigen werden. Dabei ist der Grund insbesondere in der gestiegenen Nachfrage nach langfristig sicheren Erträgen zu suchen“, sagt Karsten Sievers, Director und Teamleader National Investment bei Savills in Frankfurt. Zuletzt lag die Spitzenrendite für Pflegeimmobilien in Deutschland bei 4,3 %.

Dieser Trend ließ sich bereits vor COVID-19 beobachten, was auf die demographische Entwicklung Europas zurückzuführen ist. Laut der Europäischen Kommission wird die Gesamtbevölkerung der EU-Mitgliedsstaaten von 447,7 Millionen Anfang 2020 auf einen Höchststand von voraussichtlich 449,3 Millionen im Jahr 2026 ansteigen. In der Zwischenzeit wird die Altersgruppe der über 65-Jährigen von 92 Millionen im Jahr 2020 auf 130 Millionen bis zum Jahr 2100 anwachsen. Bis 2050 wird sich ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung von derzeit 20 % auf 30 % erhöhen. Die Gruppe der über 80-Jährigen, die derzeit 6 % in Europa ausmacht, wird im Jahr 2050 bei 11 % und im Jahr 2100 sogar bei 15 % liegen.

In Deutschland geht das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung davon aus, dass die Anzahl der Pflegebedürftigen bis 2030 auf 4,1 Millionen und bis 2050 auf 5,4 Millionen Menschen ansteigen wird. Gegenüber der heutigen Anzahl an Pflegebedürftigen entspricht dies einem Anstieg in Höhe von 20, bzw. 57 Prozent.

„Angesichts der Tatsache, dass sich viele öffentliche Einrichtungen und Institutionen mit dem Pflegesektor befassen und sich die Wohnmodelle laufend verändern, erwarten wir, dass mittelfristig weiterhin neue Konzepte aus der Krise hervorgehen werden“, sagt Lydia Brissy, Director European Research at Savills.










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