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11.12.2020 Handel und Immobilie als Schicksalsgemeinschaft

Lockdown, Restart, Kaufzurückhaltung und viel Unsicherheit: 2020 wurde die Partnerschaft von Immobilien und Handel durch die coronabedingten Einschränkungen hart auf die Probe gestellt. Doch vor allem ein steter Dialog hat in fast allen Fällen ein Ergebnis erzielt, mit dem die Beteiligten gut leben können.

Schulterschluss

Bei 71 Prozent der Mietverträge haben sich Vermieter:innen und Mieter:innen auf eine faire Lösung geeinigt und bei weiteren 16 Prozent ist eine partnerschaftliche Einigung in Sicht, so das Ergebnis einer Umfrage des German Council of Shopping Places (GCSP) unter seinen Mitgliedern zu dem aktuellen Stand der Gespräche zwischen Immobilienverantwortlichen und dem Handel. „Für die Vermieter:innen und Besitzer:innen der Handelsimmobilien waren die Forderungen des Handels nach Mietreduktionen oder -verzicht eine zusätzliche Herausforderung, in Zeiten, wo durch E-Commerce ohnehin Leerstände drohen“, kommentiert Christine Hager, Vorsitzende des Vorstandes des GCSP die Situation.

Assetklassen

Der Einzelhandel insgesamt erlebte ein sehr differenziertes Jahr 2020. Der Lebensmittelhandel boomte, auch begünstigt durch die zeitweise Schließung der Gastronomie und der Betriebskantinen. Der Trend zum heimischen Cocooning stützte Baumärkte wie Möbelmärkte und kleinere Branchen wie der Fahrradhandel verzeichneten beachtliche Sondereffekte. Textilien, insbesondere im qualitativ hochwertigen Bereich, erlebten einen Absturz. Diese Bedingungen haben einen großen Effekt auf die Assetklassen: Während sich Fachmarktzentren mit Ankermieter:innen aus dem Lebensmittelbereich sehr stabil präsentierten, litten Innenstädte und Shopping-Center unter der Schwäche des Modehandels.

Unbürokratische Lösungen

„Gerade vor dem Hintergrund der Überlegungen zum Mietermix der Zukunft könnte die Politik den Handel naheliegend unterstützen – etwa durch Vereinfachung, Beschleunigung und Flexibilisierung des Bau- und Nutzungsrechts oder mit pragmatischen Lösungen bei Öffnungszeiten“, so Christine Hager zu den Wünschen an die Politik. "Viele Händler hingegen haben noch Optimierungsbedarf hinsichtlich der Digitalisierung des Ladenformats“, ergänzt Michael Gerling, Geschäftsführer des EHI, „denn 2021 kann im Einzelhandel nicht unmittelbar Entwarnung gegeben werden. Herausforderungen durch Omnichannel bestehen weiterhin und wenn Reisen und Gastronomie wieder möglich werden, fließen erhebliche Umsätze ab.“

Die digitale Warm-Up-Veranstaltung war die erste von vieren, im Vorfeld des großen Kongress DSCP am 20. und 21. Mai 2021, zu dem rund 400 Teilnehmende erwartet werden. Der nächste digitale Termin steht am 11.02.2021 an.







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