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15.02.2021 Bürovermietungsmarkt Nürnberg ist unbeeindruckt von der Pandemie

Auffällig resistent hat sich der Nürnberger Bürovermietungsmarkt im abgelaufenen Jahr gezeigt. Mit 126.000 m² Büroflächenumsatz lag er in Sichtweite zum Ergebnis von 134.000 m² im Jahr 2019. Zugleich erzielte er im Pandemiejahr das viertbeste Ergebnis der vergangenen Dekade. Ähnlich verhielt es sich auf dem Investmentmarkt, wo das Transaktionsvolumen von 1,44 Mrd. Euro auf 1,28 Mrd. Euro und damit um elf Prozent zurückging. Erst zum zweiten Mal übertraf der Markt damit die Milliardengrenze – dafür aber deutlich.

Dr. Gunnar Gombert, Niederlassungsleiter JLL München und Nürnberg: „Nürnberg hatte sich bereits vor der Pandemie als eine der interessantesten Großstädte jenseits der Big 7 etabliert. Nun hat die Frankenmetropole auch bewiesen, dass sie einem schwierigen Umfeld trotzen kann. Das spricht für den Reifegrad des Marktes und das Vertrauen, das Unternehmen und Investoren in den Markt und die regionale Wirtschaft haben. Da das laufende Jahr allerdings bereits mit einem Lockdown beginnt, gehen wir für das Gesamtjahr von einem niedrigeren Flächenumsatz von rund 100.000 m² aus.“
Neben der umgesetzten Fläche ging 2020 auch die Anzahl der Büroanmietungen leicht von 95 auf 90 im abgelaufenen Jahr zurück. Der Durchschnitt zwischen 2015 und 2020 liegt bei 97 Abschlüssen.

„Insbesondere der Innenstadtgürtel war mit fast 40.000 m² neuangemieteter Bürofläche besonders gefragt. Der Teilmarkt Norden verbuchte derweil knapp 36.000 m², nachdem es im Vorjahr nur 5.000 m² waren. Rückgänge mussten derweil der Westen von 55.000 m² auf 22.000 m² sowie der Osten von 34.500 m² auf 6.000 m² verkraften“, vergleicht Julia Schreiter, Team Leader Office Leasing und in Nürnberg auch für Investment verantwortlich.

Die beiden größten Anmietungen erzielte 2020 die öffentliche Verwaltung

Die meiste Fläche nahm die öffentliche Verwaltung mit rund 48.000 m² ab. Auch die beiden größten Abschlüsse 2020 steuerte die öffentliche Verwaltung bei, indem sie sich 17.300 m² in der Bahnhofstraße sowie 12.700 m² in der Bamberger Straße sicherte. Hinter der öffentlichen Verwaltung folgt die EDV-Branche mit 23.000 m² vor der Industrie mit 12.000 m². Auch die EDV-Branche erzielte mit 12.400 m² in der Kohlenhofstraße einen Abschluss im fünfstelligen Bereich.

Nachdem der Leerstand 2018 und 2019 auf einem Allzeittief von 2,5 Prozent verharrte, legte die Quote nun minimal auf 2,6 Prozent zu. „Aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und zu erwartender Neuentwicklungen ist zu erwarten, dass die Quote erneut leicht auf 2,7 Prozent anzieht. Gut ein Viertel der derzeit verfügbaren Bürofläche ist im Teilmarkt Innenstadtgürtel zu finden“, analysiert Gombert.
Die Spitzenmiete ist derweil auf ihrem Rekordhoch von 16,00 Euro verharrt. Bis Jahresende dürfte dieser Wert um 50 Cent auf 16,50 Euro steigen. Die gewichtete Durchschnittsmiete stieg derweil im Laufe des Jahres 2020 von 13,19 Euro auf 13,99 Euro.

Von den Widrigkeiten des abgelaufenen Jahres unbeeindruckt präsentierte sich zugleich der Nürnberger Investmentmarkt: „Alle vier Quartale blieben über dem Durchschnittswert der vergangenen fünf Jahre von 240 Mio. Euro. Das Abschlussquartal überschritt die Marke allerdings mit 250 Mio. Euro nur knapp“, analysiert Gunnar Gombert. Die Anzahl der Transaktionen legte im Jahresvergleich allerdings leicht zu – von 38 auf 40 Verkäufe.

Mischnutzung überflügelt Büro beim Transaktionsvolumen

Hatte die Nutzungsart Büro den Markt im Vorjahr 2019 noch mit 59 Prozent Anteil am Gesamttransaktionsvolumen dominiert, musste sich Büro diesmal mit nur einem Viertel zufriedengeben. Mischnutzung führte mit 32 Prozent das Feld an und die Logistik reihte sich mit 23 Prozent hinter Büro auf Platz drei ein. Living (14 %) und Einzelhandel (6 %) komplettieren das Feld.

Core-Objekte wurden mit 65 Prozent besonders stark gehandelt. Core plus (10 %) und Value Add (6 %) wurden derweil von opportunistischen Objekten mit knapp 19 Prozent überstrahlt. Das Verhältnis zwischen nationalen und internationalen Investoren war nahezu ausgewogen.

Die Spitzenrendite für Büroobjekte rangiert zum Jahresende 2020 bei 3,4 Prozent und damit noch einmal 30 Basispunkte unter dem Wert des Vorjahres.






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